Immer kalte Füße?
Es ist ein wahres Phänomen – kalte Füße. Besonders Frauen leiden darunter, deshalb werden beim Zubettgehen noch zusätzlich Socken übergezogen. Da diese Maßnahme allein nicht ausreicht, wird die Decke über das Fußende gezogen. Die Füße müssen ordentlich verpackt sein und das jeden Abend. Wird dieses Ritual nicht vollzogen, dann ist an Schlaf kaum zu denken.
Zahlreiche Frauen mögen es an den Füßen einfach mollig warm. Der Partner reißt stattdessen Witze oder er schüttelt nur den Kopf. Obendrein gibt es noch Gemecker, wenn Sie Ihre kalten Zehen unter seine Bettdecke schieben.
Dieses Szenario oder so ähnlich haben Sie bestimmt auch schon einmal erlebt. Gerade bei klirrender Kälte bleiben die eisigen Füße nicht aus. Jedoch gibt es einige Menschen, die selbst bei milden Temperaturen unter diesem Zustand leiden.
Warum das so ist, konnte bisher nicht eindeutig geklärt werden. Es könnte unter anderem daran liegen, dass Frauen weniger Muskeln und Körpermasse haben, dadurch wird insgesamt nicht ganz so viel Wärme produziert. Zudem können noch andere Faktoren dafür verantwortlich sein.
Sie leiden an einem überaktiven vegetativen Nervensystem oder Sie neigen von Haus aus zu einem niedrigen Blutdruck? Hiermit möchten wir uns ein wenig genauer mit der Thematik beschäftigen.
Zuerst frieren die Füße
Sinkt die Außentemperatur, dann frieren zuerst die Füße. Unser Körper ist damit beschäftigt vor allem die Körpermitte zu wärmen.
Dieser Prozess dient dazu, dass die lebenswichtigen Organe sowie das Gehirn vor der Kälte geschützt werden. Um die Maßnahme überhaupt durchziehen zu können, entzieht unser Körper als Erstes den äußersten Gliedmaßen die Wärmezufuhr.
Folglich den Fingern, Zehen, Händen und Füßen. Zu diesen Körperteilen wird auch Extremitäten gesagt. Unser Organismus vermindert dazu das Wärmetransportmittel, also das Blut. Dabei entsteht eine Verengung der Gefäße und die Zehen und Finger werden schlechter versorgt.
Daher sollte man sich stets bei Kälte und Nässe gut einpacken. Würden Sie sich zu lange in einer extremen Kälte aufhalten, dann wird den äußeren Gliedmaßen noch mehr Blut abgezweigt werden. Als Erstes würde Ihre Nase erfrieren und dann absterben, weil diese am wenigsten geschützt ist. Weitere Gliedmaßen würden folgen.
Nässe ist nicht gut für die Füße
Es ist bekannt, dass Nässen den Füßen Wärme entzieht. Mit der kühlen Feuchtigkeit auf der Haut wird Wärme nach außen abgeschoben. Eine sogenannte Verdunstungskälte entsteht, die eine Verengung der Blutgefäße veranlasst.
Die Hauptursachen für kalte Füße ist das frostige Wetter, Nässe und eine unzureichende Kleidung. Selbst zu enge Schuhe können die Wärmezufuhr behindern. Diese drücken feine Blutgefäße und Nerven ab. Das Kälteempfinden kann auch eine chronische oder krankhafte Ursache haben.
Die Durchblutung spielt eine große Rolle
Die Durchblutung ist ein äußerst wichtiger Punkt. Ist die Blutversorgung in den Füßen aus irgendeinem Grund verringert oder komplett aus dem Gleichgewicht geraten, dann fangen wir an mit frieren. Mit der Zeit tritt sogar ein Kribbeln oder unangenehme Schmerzen ein.
Eine Verfärbung der Haut ist möglich. Störungen im Blutkreislauf und in den Gefäßen sind dafür verantwortlich. Auch die Regulation der Blutgefäße spielt eine große Rolle. Unter Umständen stellen sich Arterien und Venen je nach Bedarf abwechselnd eng oder weit. Wie sieht es mit Ihrem Blutdruck aus? Leiden Sie an einem zu niedrigen Blutdruck?
Dieser Umstand kann dazu führen, dass die Versorgung in den Beinen und Füßen zeitweise behindert wird. Das trifft ebenfalls für die Hände zu. Chronische Gefäßschäden, Diabetes oder eine seelische Belastung wie Stress und Ängste kann die Regulation der Blutgefäße in den unteren Extremitäten enorm beeinflussen.
Selbst die Nerven und Hormone können uns einen Streich spielen
Unsere Füße sind nicht nur zum Fortbewegen da, sondern sie sind hochsensibel. Sie sind in der Lage durch feinste Sensoren der Haut und Muskeln jeden äußeren Reiz oder Druck zu erkennen. Unglaublich, aber wahr, tausende Nervenbahnen enden in den Zehenspitzen.
Sie nehmen jede Veränderung auf und leiten alle Informationen weiter. Maßgeblich sind einige Nervenverbindungen daran beteiligt, dass entweder mehr oder weniger Blut in die einzelnen Körperteile fließt.
Die zentralen Nerven im Gehirn haben eine wichtige Steuerfunktion. Zum einen das vegetative Nervensystem mit dem sympathischen und dem parasympathischen Teil und eine ganze Reihe von Hormonen.
Die wichtigsten Ursachen auf einem Blick
Kalte Füße bekommen Sie entweder durch Nässe, enge Schuhe, Schweißfüße, niedrigen Blutdruck, orthostatische Hypotonie, Arteriosklerose, Rauchen, Durchblutungsstörungen, Diabetes, Herzerkrankungen, Blutarmut, Stress, psychische Belastungen, Angststörungen, Depressionen, Magersucht, Medikamente, Fibromyalgie, Schilddrüsenunterfunktion oder Nebennierenrindeninsuffizienz.
Ab wann sollte man sich beim Arzt vorstellen?
Haben Sie bei milden oder gar höheren Temperaturen ständig mit kalten Füßen zu kämpfen und dazu gesellen sich womöglich noch Krämpfe, Schmerzen, Fieber oder Hautveränderungen, dann sollten Sie unbedingt bei einem Arzt vorbeischauen.
Empfehlenswert wäre der Hausarzt. Er kennt Ihre Krankheitsgeschichte und hat sich zudem eventuelle Vorerkrankungen bereits notiert. Ist es nach genauen Untersuchen erforderlich einen Spezialisten hinzuziehen, dann wird der Mediziner Ihnen das entsprechend mitteilen.
In Betracht kann beispielsweise, ein Rheumatologe, ein Neurologe oder ein Psychotherapeut kommen. Dieser wird entsprechende Behandlungen vornehmen bis letztendlich eine Diagnose vorliegt.
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