
Aminosäuren – hilfreich bei Muskelaufbau und während der Wechseljahre
Aminosäuren sind wichtige Nahrungsbestandteile und für viele Funktionen im menschlichen Organismus entscheidend – etwa dem Muskelaufbau. Acht Aminosäuren sind essentiell und müssen zwingend mit der Nahrung aufgenommen werden. Zusätzlich gibt es nicht-essentielle Aminosäuren (z.B. Glutamin), die der Körper prinzipiell selbst zu produzieren vermag. Auch ihnen kommt eine wichtige Bedeutung im Stoffwechsel zu.
Doch insbesondere ältere Menschen haben mitunter einen Mangel an den Eiweißbausteinen Aminosäuren. Gesunde und Nahrungsergänzungsmitel können entgegengewirken. Der Gynäkologe und rennomierte Ant-Aging Mediziner Prof. Dr. Markus Metka gibt im Interview genauere Einblicke
Aminosäuren – was ist das?
Amninosäuren im Allgemeinen und die nicht essentielle Aminosäure Glutamin im Besonderen werden ganz spezielle Eigenschaften nachgesagt: sie sollen beim Muskelaufbau helfen, für schnellere Regeneration sorgen und das Immunsystem stärken. Doch stimmt das, und wenn ja, wie können diese Eigenschaften sinnvoll genutzt werden? Fest steht, dass Glutamin die häufigste im Körper vorkommende Aminosäure ist und die Insulinsensitivität erhöht und dadurch den Kohlenhydratstoffechsel beeinflusst.
Darüber hinaus kann die Gabe von Aminosäuren während einer Chemotherapie nachweislich helfen, die Nebenwirkungen zu verringern. www.vielgesundheit.at hat mit Prof. Dr. Markus Metka und Prof. DDr. Johannes Huber, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Wien gesprochen und erfahren, in welchen Bereichen der Einsatz von Aminosäuren in Form von Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein kann.
Interview mit Univ. Prof. DDr. Johannes Huber, seiner Patientin Astrid Piltz und Prof. Dr. Markus Metka.
Dr. Metka: Einerseits brauchen wir Eiweiß für den Aufbau des Körpers. Beispielsweise für die Muskulatur, das Denken und unsere Stimmungslage.
Anmerkung: Während junge Menschen meist ausreichend Aminosäuren zu sich nehmen, tritt bei älteren Personen häufig ein Mangel auf.
Dr. Metka: Stichwort: Muskelschwund. Das ist hauptsächlich dadurch bedingt, dass man zu wenig oder die falschen Aminosäuren zu sich nimmt. Ein anderer wichtiger Punkt heutzutage ist Burnout. Dies ist unter anderem ein Mangel an sogenannten Neurotransmittern (z.B. Serotonin), die auch aus Aminosäuren aufgebaut werden.
Aminosäurenmangel entgegenwirken
Dr. Metka: Das wichtigste ist natürlich die richtige Ernährung. Aber vor allem bei älteren Menschen (ab 40 Jahren), und auch in Stresssituationen reicht normale Ernährung meistens nicht aus und man sollte Aminosäurenmischungen als Nahrungsergänzungsmittel zusätzlich zur richtigen Ernährung zu sich nehmen. Diese haben auch den Vorteil, dass sie die Aminosäuren direkt aufnehmen. Wenn der Körper Aminosäuren aus Lebensmitteln wie Fleisch extrahieren muss, so ist das ein irrer Energieaufwand und manchmal problematisch. Mit Fleisch nehme ich nämlich auch ungünstige Fette zu mir.
Anmerkung: Frau Piltz nimmt seit einiger Zeit Aminosäuren als Nahrungsergänzungsmittel ein und berichtet über ihre Erfahrungen.
Fr. Piltz: Ich bin Patientin bei Professor Huber und bin zu ihm gegangen wegen leichter Wechselbeschwerden. Die Muskeln haben sich abgebaut und ich habe das in Haut- und Bindegewebe auch gespürt. Ich bin dann auf die Aminosäuren als Nahrungsergänzung gekommen und nehme sie jetzt seit 4 Monaten. Gleichzeitig betreibe ich leichteres Krafttraining und es geht mir ausgezeichnet dabei. Ich bemerke einen Muskelaufbau und dass ich mehr Energie habe. Ich glaube, dass es mir damit recht gut geht.
Über die Bedeutung von AS Glutamin
Dr. Huber: Das Glutamin ist die am häufigsten in unserem Körper vorkommende Aminosäure, die verschiedene Funktionen erfüllt. Einerseits erhöht es die Insulinsensitivität der Zelle, wodurch der Kohlenhydratstoffwechsel verbessert wird, andererseits wirkt es wie ein biologischer Abfangjäger, der die freien Radikale abbindet und inaktiviert und damit die Zelle schützt. Die wichtigste Funktion des Glutamins ist wahrscheinlich darin zu sehen, dass es das Hauptnahrungsmittel der Darmschleimhaut darstellt. Wenn Belastung wie Stress auf unseren Darm einwirken (z.B. unter der Chemotherapie) kann das Glutamin die Resistenz verbessern und damit auch die Funktion optimieren.
Anmerkung: In der Behandlung von Krebspatienten kann die Gabe von Glutamin die Nebenwirkungen einer Chemotherapie abschwächen.
Dr. Huber: Die unterstützende Funktion des Glutamins im Magen-Darm-Trakt kommt dort zu besonders tragen, wo dieser belastet wird. Auch bei den Schleimhäuten im Mund. Das ist bei onkologischen Behandlungen, der Chemotherapie und bei Bestrahlung der Fall. Viele Menschen leiden unter dieser Therapie an der sogenannten Mukositis Entzündung der Schleimhäute. Es gibt sehr viele Daten, die wunderschön bestätigen, dass durch die Aminosäure Glutamin diese Probleme behoben werden können.
Dr. Metka: Da sieht man ganz besonders wie wichtig die Aminosäuren sind. In der Onkologie ist die zusätzliche Gabe von Aminosäuren wie Glutamin gar nicht mehr wegzudenken.
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Weitere Quelle:
Einfluss essentieller Aminosäuren auf die Muskelkraft (G. Neumann, K. Hottenrott)
Linktipps:
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