
Die fünf besten Tipps gegen Wasserverschwendung
Wasser wird in den kommenden Jahrzehnten wertvoller werden als Öl, sagt eine UN Studie aus 2015. Auch wenn wir in Österreich (noch) mit ausreichend Wasser gesegnet sind, sagt uns unser Hausverstand angesichts der Klimaveränderungen: Wasser ist unser wichtigstes Gut! Rund 120 Liter braucht der durchschnittliche Mitteleuropäer pro Tag. Das ist zwar schon weniger als noch vor ein paar Jahrzehnten, aber immer noch recht viel. Doch wie können wir Wasser sparen? Und kann der Einzelne überhaupt etwas gegen die Wasserverschwendung tun?
Warum ist Wasser so wertvoll?
Obwohl unsere Erde zu 70 Prozent aus Wasser besteht, können wir davon nur einen Bruchteil effektiv nutzen. Der Großteil des Wassers ist Meerwasser, das man für die meisten der täglichen Verrichtungen nicht nutzen kann – außer man bereitet es mit großem Aufwand auf und „veredelt“ es zu Süßwasser. Das unmittelbar nutzbare Süßwasser findet sich hingegen nur in Flüssen, Frischwasser-Seen und in (aufbereitetem) Grundwasser.
Sehr viele Menschen auf der Welt müssen mit rund 10 Liter Wasser oder sogar noch weniger am Tag auskommen. Nur zum Vergleich: In Mitteleuropa brauchen wir 10 Liter Wasser pro Tag und Mensch allein um die Toilette zu spülen. Das ist pure Wasserverschwendung!
Rund 1,5 Millionen Menschen leben aktuell in Gegenden mit natürlicher Wasserknappheit, in ein paar Jahren werden es um weitere 500 Millionen Menschen mehr sein. Gletscher schmelzen, Trinkwasserreservoirs leeren sich und nicht nur Kapstadt ist von akuter Wasserknappheit betroffen. Doch was tun gegen die Wasserknappheit und wie können wir die Wasserverschwendung eindämmen?
„Echter“ Wasserverbrauch
Zunächst sollten wir uns einmal bewusst machen, dass die 120 Liter „Kopfverbrauch“ lediglich den direkten Wasserverbrauch meinen. Und auch das Wort „Verbrauch“ ist zu relativieren, denn ein durchschnittlicher Westeuropäer trinkt lediglich zwei bis vier Liter Wasser täglich.
Der Rest, also rund 115 Liter täglich, fließen über Umwege in die Kanalisation. Man wäscht und duscht sich, putzt die Zähne, die Wäsche, das Geschirr und ab und zu sein Auto, man kocht mit Wasser und benutzt die Spülung der Toilette. Wasserverschwendung ohne Ende!
Aber das ist bei weitem nicht alles: zusätzlich sind weitere 2000 bis 5000 Liter Wasser nötig, um die tägliche Nahrung für einen Menschen herzustellen. Doch wieso ist das so?
Virtueller Wasserverbrauch
Der virtuelle Wasserverbrauch rechnet ein, wie viel Wasser zusätzlich, also für die Produktion von Lebensmitteln oder die Herstellung von Alltagsgütern aufgewendet wird. Und das ist wahrlich vielmehr als man glauben möchte.
So werden allein für die Herstellung einer Tasse Kaffee stolze 130 Liter Wasser benötig! Da werden der Wasserverbrauch für die Bewirtschaftung der Pflanze eingerechnet, das verbrauchte Wasser am Transportweg, bei der Lagerung und der Aufbereitung der Kaffeebohne, der Wasserverbrauch für die Herstellung der Verpackung etc.. Ein Kilogramm Tomaten nach dem gleichen Schlüssel berechnet kommt im globalen Durchschnitt mit etwa 180 Litern Wasser aus, ein Kilogramm Salat mit etwa 130 Litern. Ein Laib Brot verbraucht hingegen 1000 Liter.
Doch es geht noch schlimmer: 1 kg Kakaobohnen braucht 27.000 Liter Wasser, 1 kg Rindfleisch ca. 15.000 bis 18.00 Liter, wobei es aber einen eklatanten Unterschied macht, ob die Tiere auf der Weide gehalten werden oder im Großstall.
Exkurs: Auf der Weide trinkt eine Milchkuh ca. 20 bis 40 Liter Wasser am Tag. Im Stall bei Trockenfutter (Heu) säuft eine Kuh die doppelte Menge, nämlich ca. 40 bis 80 Liter Wasser am Tag. Biolandwirtschaft und Weidehaltung zahlen sich also auch bezüglich Wasserverbrauch aus.
Wir können also alleine über unser tägliches Einkaufsverhalten maßgeblich dazu beitragen, dass der Wasserverschwendung Einhalt geboten wird.
Wasserverbrauch Kleidung und Gebrauchsgüter
Neben den Nahrungsmitteln muss man natürlich auch noch einrechnen, wie viel Wasser z.B. bei der Herstellung von Kleidung notwendig ist: Ein Baumwolle T Shirt braucht rund 4000 Liter Wasser, ein Paar Lederschuhe 8000 Liter und eine Jeans 11.000 Liter.
Der Vollständigkeit halber sei auch noch der Wasserverbrauch für die Produktion eines Autos erwähnt: stolze 400.000 Liter!
Wasser ist wertvoll
Es gibt viele Möglichkeiten, Wasser sparsam zu verwenden. Vorweg sei aber gesagt: Die Ausrede, dass einer alleine nichts bewirken kann, zählt nicht, denn wir alle sind nichts anderes als die Summe jedes einzelnen!
Also keine Ausreden mehr – beherzigen Sie unsre Tipps und sparen Sie nicht nur Wasser, sondern mittelfristig auch Geld. Denn gratis ist das Wasser auf bei uns nicht, obgleich es im Verhältnis zu seinem Wert sehr günstig ist!
Exkurs: Je nach Region kostet ein Kubikmeter Wasser rund 1,8 EUR. Dazurechnen muss man die Kosten für die Ableitung des Wassers, also Kanalgebühren in Höhe von ca. 2,5 EUR pro Kubik. 1000 Liter Wasser schlagen sich also mit rund 4,5 EUR zu Buche.
Wie Wasser sparen?
Zunächst die effektivste Maßnahme: Reparieren Sie tropfende Wasserhähne! Jeder Wasserhahn, der rund zehnmal pro Minute tropft, verbraucht pro Monat 170 Liter Wasser. Aufs Jahr gerechnet sind das 2.040 Liter Wasser!
Gut ein Drittel des täglichen Wasserverbrauchs verplätschern wir bei der Körperpflege. Daher zunächst Tipps für Bad und Toilette:
- Wasserhahn während des Zähneputzens abdrehen – spart rund 3 Liter Wasser täglich!
- Duschen statt Baden – zumindest wenn Sie ein „Kurzduscher“ sind. Herkömmliche Duschköpfe verbrauchen im Schnitt 18 Liter pro Minute, eine Badewanne fasst rund 150 bis 180 Liter. Im übrigen gibts auch wassersparende Sechs-Liter-Duschköpfe, unter denen es sich auch sehr angenehme duschen lässt
- Spartaste bei der WC Spülung verwenden
Viel Wasser können Sie auch sparen, wenn Sie schon beim Kauf Ihrer Küchengeräte und der Waschmaschine auf deren Wasser- und Energieverbrauch achten. Moderne Waschmaschinen verbrauchen unter 10.000 Liter, effiziente Spülmaschinen rund 2000 Liter Wasser pro Jahr.
Seien Sie kreativ bei der Programmauswahl Ihrer Geräte – viele Maschinen haben extra „Sparfunktionstasten“. Gläser im Geschirrspüler brauchen zudem wesentlich kürzer zum sauber werden als Töpfe. Wenn Sie Ihr Geschirr vorspülen wollen: Jedenfalls nicht unter fließendem Wasser – Verkrustungen besser einweichen lassen. Das spart Wasser und ist effektiver!
Weitere Tipps gegen Wasserverschwendung: Lebensmittel, die Sie waschen möchten, also Obst, Gemüse und Salate in einer Schüssel Wasser statt unter fließendem Wasser reinigen. Falls möglich: Regenwasser fürs Blumengießen sammeln! Und auch die Familienkarosse muss ja nicht jedes Wochenende gewaschen werden – vielleicht reicht ja einmal im Monat auch für die Autowäsche?
Die fünf besten Tipps gegen Wasserverschwendung
Sie sehen – ein paar einfache Regeln, aber in Summe sehr wirksam! Wenn wir unsere Verantwortung für unseren Planeten ernst nehmen, sollten wir wenigstens diese einfachen Regeln beherzigen um der Wasserverschwendung Einhalt zu gebieten. Hier jedenfalls unsere fünf besten Tipps gegen Wasserverschwendung:
- (Kurz) Duschen statt baden
- Tropfende Wasserhähne reparieren
- Autowäschen einschränken
- Sparsame Geräte anschaffen
- Bedienungsanleitungen der Elektrogeräte studieren und Spartasten drücken
Darüber hinaus: Achten Sie bei Nahrungsmitteln auf Regionalität, Saisonalität und auf Bioqualität. So vermeiden Sie lange Transportwege, die erst recht wieder zu Lasten der Umwelt gehen und Unmengen Wasser verbrauchen. Bei Kleidung und Nahrungsmitteln empfehlen wir auch, sich mit dem Thema „Gütesiegel“ auseinanderzusetzen. Denn letztlich sind wir alle Konsumenten und nur unser aller Kaufverhalten kann echte Veränderung und eine Eindämmung der Wasserverschwendung bewirken.
————
Quellen:
¹ Wie gesund ist Leitungswasser? (gesund.co.at)
² Wasser sparen, Wasserverbrauch senken (geldmarie.at)
² www.trinkwasserschule.at
Linktipps
– 5 Tipps für ein gutes Schlafklima
– So schläft man gut bei Sommerhitze
– Vitaminwasser einfach selber machen
– 5 Tipps zu mehr Duschvergnügen