Parkinson
Wussten Sie eigentlich das Parkinson zu der häufigsten Erkrankung des zentralen Nervensystems gehört? Frühsymptome wie Depressionen, Schlafstörungen, starke Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich sowie Bewegungseinschränkungen können erste Anzeichen von Parkinson sein. Stellen Sie bei sich eine Veränderung der Handschrift fest, also wird die Schrift kleiner und Begleiterscheinungen wie Verdauungsstörungen, Schweißausbrüche sowie Haltungs- und Gangstörungen gesellen sich hinzu, dann lässt dies auf eine Diagnose Morbus Parkinson schließen.
Oft treten die genannten Beschwerden in einer Kombination auf. Auch eine Verschlechterung des Geruchssinns, eine Veränderung der Mimik und eine leise sowie monotone Stimme kann eintreten. Was eigentlich hinter dieser Erkrankung steckt und wer davon betroffen sein kann, dass möchten wir Ihnen hiermit präziser erläutern.
Wie lässt sich Parkinson genau beschreiben?
Zur Parkinson-Krankheit wird auch Morbus Parkinson, Schüttellähmung, Paralysis agitans oder idiopathisches Parkinson-Syndrom gesagt. Sie ist eine der häufigsten fortschreitenden Erkrankung des zentralen Nervensystems. Genauso wie die Alzheimer-Demenz. Meist sind Menschen zwischen dem 50. und 79. Lebensjahr davon betroffen. Erstmals wurde die Erkrankung im Jahre 1817 vom englischen Arzt James Parkinson beschrieben. Dabei ging es um eine Abhandlung über die Schüttellähmung. Er machte zudem bekannt, dass die Krankheit langsam fortschreitet. Generell konnte herausgefunden werden, dass bei Parkinson ein Mangel an dem Nervenbotenstoff Dopamin vorliegt. Der Mangel kann nur entstehen, wenn spezielle Nervenzellen im Gehirn absterben und dies nach und nach geschieht. Dopamin ist für den Menschen sehr wichtig, weil dieser Baustein zusammen mit anderen Botenstoffen, an der Bewegungssteuerung beteiligt ist. Liegt eine Unterversorgung vor, dann kann ein Ungleichgewicht bei den Botenstoffen entstehen bzw. das Gleichgewicht durcheinander geraten. Es treten Bewegungsstörungen auf und typische Symptome wie Bewegungsverarmung, bis hin zur Bewegungsstarre, Muskelstarre, Zittern sowie eine instabile Körperhaltung sind die Folge. Die Krankheit kann bisher nicht geheilt werden. Allerdings gibt es mittlerweile verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die das Fortschreiten der Erkrankung hinauszögern. Gerade in den westlichen Industrieländern ist die Lebenserwartung angestiegen. Da die Krankheit vorrangig mit dem höheren Lebensalter auftritt, muss damit gerechnet werden, dass in den nächsten Jahren die Anzahl der Patienten zunehmen wird. Laut Statistik erkranken jedes Jahr in Mitteleuropa ungefähr 15 bis 20 Menschen von 100.000 Einwohnern an Parkinson.
Welche Ursachen führen zu dieser Erkrankung?
Was der eigentliche Grund für die Parkinson-Krankheit ist, dass konnte bis heute nicht herausgefunden werden. Es können auch mehrere Ursachen in Frage kommen. Über Synapsen, sogenannte Schaltstellen und Neurotransmitter (chemische Botenstoffe) kommuniziert unser Gehirn. Liegt ein Mangel an den Botenstoffen vor, dann wird die Kommunikation zwischen den Nervenzellen gestört. Der Baustein Dopamin spielt eine maßgebliche Rolle an den Steuerungsvorgängen. Spezielle Nervenzellen bilden in der sogenannten schwarzen Substanz das Dopamin im Gehirn. Liegt eine Parkinson Erkrankung vor, dann sterben die Nervenzellen vorwiegend in der schwarzen Substanz, auch Substantia nigra genannt, ab. Eine Bewegungsverarmung ist die Folge. Entsteht ein Mangel an den wichtigen Botenstoffen, dann haben die typischen Symptome der Parkinson-Krankheit freie Fahrt. Laut Untersuchungen tritt in über 80 Prozent der Fälle Parkinson ohne erkennbare Ursache auf. Im seltenen Verlaufen liegt eine Anlage für die Vererbung vor. Faktoren wie eine verstärkte Belastung durch Umweltgifte werden ebenso in Betracht gezogen. Dabei ist von Pestiziden oder Schwermetallen die Rede. Bestimmte Stoffwechselprodukte, wie die sogenannten freien Radikale, können die Körperzellen nachhaltig schädigen und eine Erkrankung begünstigen.
Welche Symptome können bei einer Parkinson Erkrankung auftreten?
Sind ungefähr 60 Prozent der Dopamin Nervenzellen in der schwarzen Substanz abgestorben, dann werden vier klassische Hauptsymptome auftreten. Die Bewegungsverlangsamung (Bradykinese), eine Muskelversteifung (Rigor), das Zittern (Tremor) und eine Störung bei Halte- und Stellreflexe (sogenannte posturale Instabilität). Zudem werden sich weitere Begleitsymptome gesellen. Je nach Verlauf und Individualität können diese bei jedem Patienten anders in Erscheinung treten. Einige Betroffene beklagen eine Verschlechterung des Geruchssinns. Das geschieht schon einige Zeit vor dem Einsetzen der Bewegungsstörungen. Jeder zweite Patient ist von einer Depression betroffen.
Unter Umständen entwickelt sich mit der Zeit eine Demenz oder Gedächtnisprobleme können den Alltag prägen. Die Blasenfunktion kann ebenso beeinträchtigt werden. Einnässen, Harndrang, aber auch ein Harnverhalt kann die Folge sein. Potenzprobleme und Verstopfungen sind bei dieser Erkrankung keine Seltenheit. Muskel- und Rückenschmerzen kommen häufig vor. Diese werden ausgelöst durch die Muskelsteife und eingeschränkte Beweglichkeit. Schlafstörungen sind außerdem bei den meisten Betroffen zu erwarten.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Parkinson kann nicht geheilt werden, aber sie ist behandelbar. Ein wichtiger Baustein ist der Einsatz von Medikamenten. Ein operativer Eingriff am Gehirn wird erst erfolgen, wenn die medikamentöse Therapie nicht mehr ausreichend ist. Ebenso wird dieses Mittel erst dann in Anspruch genommen, wenn die Lebensqualität des Patienten deutlich unter der Krankheit leidet. Die physiotherapeutische Behandlungen sollten unbedingt erfolgen. Somit bleibt die Beweglichkeit so lange wie möglich erhalten. Ebenfalls sind Entspannungsübungen sehr ratsam, die sich nur positiv auf den Tremor auswirken.
Liegen Beeinträchtigungen im Sprechen oder Schlucken vor, dann sollten logopädische Maßnahmen stattfinden. Obendrein sollte eine Ergotherapie bei der Bewältigung des Alltags weiterhelfen. Dabei wird der Einsatz von Hilfsmitteln trainiert. Das häusliche Umfeld wird dabei an die Bedürfnisse des Parkinson-Kranken angepasst. In Selbsthilfegruppen können sich Betroffene und auch Angehörige bestimmte Information über die Erkrankung einholen. Ebenso werden Erfahrungen ausgetauscht. Für den seelischen Beistand können Sie eine psychologische Betreuung in Betracht ziehen. Das kann bei der Erkrankung auch weiterhelfen.