
FSME – ab wann wird die Krankheit übertragen?
FSME ist die Abkürzung für Frühsommer-Meningo-Enzephalitis, eine Krankheit, die durch Zecken übertragen wird. Die Aufklärung über diese Krankheit, wie es dazu kommt und mit welchen Symptomen zu rechnen ist, stiftet manchmal Verwirrung. Denn Zecken übertragen auch noch eine andere Krankheit, die Borreliose.
Die FSME ist eine Virus-Erkrankung, bei der Borreliose handelt es sich um Ansteckung mit Bakterien, weswegen gegen FSME geimpft werden kann und gegen Borreliose nicht. Weitere Informationen lesen Sie hier.
FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis) wird nicht nur im Frühsommer übertragen
Der Herkunft der Bezeichnung Frühsommer-Meningo-Enzephalitis lässt sich auf die Taigazecke zurückführen, welche nur im Frühling und Frühsommer aktiv ist. Jedoch sind die mitteleuropäischen Zeckenarten das ganze Jahr aktiv, außer wenn ein Winter sehr kalt ist. Zecken, die FSME übertragen, bleiben bei milderen Wintern bei Temperaturen um die sieben Grad Celsius aktiv und können auch in dieser Jahreszeit zustechen und infizieren.
Wo leben Zecken?
Entgegen der Annahme, Zecken leben nur auf Bäumen und würden sich von dort auf Mensch und Tier fallen lassen, kann man Zecken an vielen Stellen finden. Lichtungen, Waldränder und kleine Bäche sind ebenso Lebensraum von Zecken wie der eigene Garten, Gebüsche, hohes Gras und Unterholz. Am liebsten sind Zecken dort, wo es feucht und warm ist, zum Beispiel im Waldboden. Dort und im Laubstreu können sie auch ohne weiteres milde Winter überleben. Da sie nicht sehr viele natürliche Feinde haben, verbreiten sich Zecken relativ schnell. Dies geschieht meist, indem sie von Wirten, also Tieren, auf denen sie sitzen, weiter getragen werden.
Wie wird man von einer Zecke gebissen?
Zecken lauern überall auf Warmblüter, also Menschen oder Tiere, auf die sie sich beim Vorbeigehen abstreifen oder auch hüpfen. Ein gewisser Schutz kann erreicht werden, wenn man Kleidung trägt, die wenig Haut freilässt, wie zum Beispiel Gummistiefel, lange Hosen, langärmlige Shirts. Jedoch sollte die Kleidung und der Körper nach jedem Aufenthalt im Freien abgesucht werden, da Zecken auf der Suche nach warmer Haut auch gerne stundenlang darauf herumkrabbeln, bis sie eine Stelle finden, in die sie sich festbeißen können.
Wie wird man mit FSME infiziert?
Es ist sehr wichtig zu wissen, dass man sofort nach dem Zeckenbiss mit FSME verseucht werden kann, da das Virus beim Stechen übertragen wird. Bei Zecken, die Borreliose übertragen, ist eine schnelle Entfernung wichtig, da diese Bakterien nicht sofort nach dem Stechen übertragen werden.
Zecken entfernen
Hausmittel wie Klebstoff oder Öl sind definitiv nicht geeignet, um eine Zecke aus der Haut zu entfernen, da diese in ihrem Todeskampf die FSME-Viren oder Borrelien abgibt. Zur Entfernung wird eine Zeckenzange oder Pinzette benutzt und die Zecke so nah wie möglich an der Hautoberfläche gegriffen. Nun bewegt man sie langsam hin und her, um die Widerhaken der Zecke zu lockern und entfernt sie dann, indem man sie leicht dreht und herauszieht. Die Stichstelle sollte danach gereinigt und desinfiziert werden. Bleibt der Kopf der Zecke in der Wunde, sollte man schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen.
Wie erkenne ich eine FSME-Infektion?
In Risikogebieten beträgt die Gefahr ca. 1:150, an FSME zu erkranken. Das bedeutet, lediglich 2 Prozent der Zecken in Risikogebieten tragen den FSME-Virus in sich. Zudem führt nicht jede Infektion mit dem FSME-Virus auch zu einem Ausbruch der Krankheit.
Dies betrifft statistisch gesehen nur jeden Dritten Infizierten. Viele, die gestochen wurden, haben kaum merkliche Krankheitszeichen. Entgegen der Infektion mit Borreliose, die durch eine ringförmige Hautrötung deutlich wird, erkennt man die FSME nicht auf den ersten Blick. Es kann bis zu drei Wochen dauern bis Symptome auftreten. Diese sind meist grippeähnlich, wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Erschöpfungszustände und Konzentrationsschwierigkeiten.
Bei Symptomen direkt zum Arzt
Oben genannte Symptome kennzeichen das erste Stadium einer FSME. Im zweiten Stadium wird das Zentrale Nervensystem von dem Virus befallen. Dabei zeigen hohes Fieber, starke Kopfschmerzen und die typische Nackensteifheit die mildere Form der Meningitis an. Verläuft die FSME schwer, entzünden sich das Rückenmark und das Gehirn. Dies kann zu Lähmungen, Bewusstseinsstörungen, psychischen Veränderungen sowie Problemen beim Sprechen und Schlucken führen. Jeder zweite Infizierte trägt ein Leben lang Folgeschäden mit sich, jeder Dritte ist so schwer krank, dass er sterben muss, nur jeder fünfte wird vollständig wieder gesund.
FSME-Impfung wird empfohlen
Da FSME nicht behandelt werden kann, ist es wichtig, sich im Vorfeld dagegen zu schützen. Dies kann durch eine Impfung geschehen, die vor allem in Risikogebieten dringend empfohlen wird. Österreich gilt als eines der Kernländer der FSME-Virusverbreitung. Wobei durch Impfungen die Zahl der Infizierten stetig sinkt.
Linktipps
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