Ingwer ist gesund!
Die Ingwerknolle ist auf den ersten Blick sehr unscheinbar, doch vor allem die Menschen aus dem südostasischen Raum wissen schon seit 5000 Jahren, dass im Ingwer viel gesundes steckt, weswegen er bei vielerlei körperlichen Beschwerden erfolgreich eingesetzt werden kann.
Die Ingwerknolle, die sehr verknotet aussieht, ist der Wurzelstock der Heilpflanze Ingwer, welche schuppenartige Blütenähre trägt, aus denen sich viele kleine Blüten entfalten, die entweder gelb, violett oder purpurfarben sind.
Woher stammt die Ingwerknolle?
Ihren Ursprung hat die Ingwerpflanze in Südostasien, wo sie schon seit 5000 Jahren als Heil- und Küchenpflanze bekannt ist. Die Pflanze und das Wissen über ihre Wirkung fanden schnell den Weg über Griechenland und das römische Reich bis in den Norden Europas. Heutzutage liegt das Anbaugebiet von Ingwer hauptsächlich in den Tropen und Subtropen, von wo aus er international exportiert wird. Inzwischen ist Ingwer sowohl in der Küche zur Verfeinerung von Speisen als auch als medizinische Heilpflanze bekannt und beliebt.
Die Inhaltsstoffe von Ingwer sind sehr gesund
In der Ingwerknolle sind eine ganze Reihe von Wirkstoffen und Scharfmachern enthalten, die bei unterschiedlichen Beschwerden und Erkrankungen helfen können. Für die Schärfe des Ingwers sind die Inhaltsstoffe Gingerol und Shogaol verantwortlich, welche zu den bioaktiven Wirkstoffen gehören. Dazu kommen noch ätherische Öle (Zingiberen und Zingiberol), Harzsäuren, das wichtige Vitamin C sowie Borneol und Cineol, welche die Verdauung fördern und den Magen stärken.
Ingwer kann in verschiedenen Formen verwendet werden, roh, als Pulver, kandiert, eingelegt, getrocknet oder als ätherisches Öl. Als Gewürz in der Küche wird er meist frisch oder gemahlen verwendet.
Ingwer statt Schmerzmittel
In verschiedenen Studien wurde die entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung von Ingwer nachgewiesen. Seine Wirkweise kann mit der von nichtsteroidalen Medikamenten zur Entzündungshemmung gleichgesetzt werden, zu denen unter anderem ASS und Diclofenac zählen. Die Nebenwirkungen dieser Medikamente, wie die Bildung von Geschwüren oder die Gefahr von Magen-Darm-Blutungen, fallen bei der Einnahme von Ingwer jedoch weg. Bei Arthrose-Patienten, deren Schmerzen hauptsächlich in den Knien saßen, konnte ein Rückgang der Schmerzen durch die tägliche Einnahme von 30 bis 500 Milligramm Ingwer über einen Zeitraum von 1 bis 9 Monaten verzeichnet werden.
Ebenso wird Ingwer erfolgreich bei Rheuma und Muskelschmerzen eingesetzt.
Ingwer gegen Übelkeit und Brechreiz
Wer an Reiseübelkeit und Brechreiz leidet, dem kann durch die Einnahme von Ingwer schnell geholfen werden, da seine Wirkstoffe an bestimmte Rezeptoren angreifen, die ein Erbrechen auslösen. Selbst bei Menschen, die sich einer Chemotherapie unterziehen müssen, hilft die Einnahme von Ingwer, die Dosis der chemischen Brechreizhemmer zu reduzieren.
Ingwer bei Erkältungen
Ingwer hat eine stimulierende Wirkung auf das Immunsystem des Menschen, weshalb es schon seit einiger Zeit eines der besten Hausmittel bei Erkältungen ist. Vor allem die Wirkstoffe Gingerol und Shogaol können vorbeugend für Erkältungskrankheiten oder als Behandlung solcher eingesetzt werden. Am besten trinkt man dazu einen Ingwertee. Dafür wird ein etwa daumengroßes Stück Ingwer mit heißem Wasser übergossen und danach 5 Minuten ziehe gelassen. Ebenso gut entfalten sich die Wirkstoffe des Ingwers in einer Karotten-Ingwer-Suppe, in die der Ingwer gerieben wird.
Mit Ingwer gegen Verdauungsbeschwerden
Die Scharfstoffe in der Ingwerknolle gelten als verdauungsfördernd und schützen und stärken den Magen. Vor allem Menschen, die öfter Blähungen oder Verstopfungen haben, werden beim Einsatz von Ingwer als Würzmittel in der Küche oder nach dem Genuss einer Tasse Ingwertee schnell eine Besserung ihrer Beschwerden verspüren. Dies liegt an den Scharfmachern Gingerol und Shogaol, welche zur Produktion von mehr Gallensaft anregen und zur Beschleunigung der Fettverdauung.Wegen dieser Eigenschaften hilft eine Tasse Ingwertee auch nach dem Genuss von fettreichen Mahlzeiten.
Wer an Appetitlosigkeit leidet, wird nach einer Tasse Ingwertee sicher Hunger auf ein gutes Essen bekommen.
Ingwer in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft sollte Ingwer nur unter Vorbehalt eingenommen werden. Am Anfang einer Schwangerschaft kann eine kleine Tasse Ingwertee oder Ingwerwasser gegen die Schwangerschaftsübelkeit helfen, jedoch sollten im Laufe der folgenden Monate keine größeren Mengen Ingwer verzehrt werden, da dadurch ein Risiko besteht, dass sich frühzeitige Wehen einstellen.
Kann man durch Ingwer auch abnehmen?
Manche Diäten versprechen ein schnelles Abnehmen durch Ingwer. Dies konnte jedoch noch nicht in Studien nachgewiesen werden. Tatsächlich bestätigt ist zwar, dass Ingwer den Stoffwechsel ankurbelt, ob dies jedoch in großem Maße die Pfunden purzeln lässt, ist noch umstritten. Die gesundheitsfördernde Wirkung von Ingwer ist dennoch unumstritten, weshalb die gesunde Knolle in keinem Haushalt fehlen und als Würz- oder Heilmittel eingesetzt werden sollte.