Skiunfälle in Österreich
Österreich ist eine riesige Wintersport-Destination und sehr beliebt bei den Urlaubern aus nah und fern. Doch gerade Skifahren gilt als Risikosportart, selbst wenn die Zahl der verletzten Skifahrer auch in Österreich in den letzten Jahren immer wieder gesunken ist. 2015 gab es allerdings tausende von Skifahrern, die sich haben ärztlich behandeln lassen müssen in den umliegenden Krankenhäusern der großen Skifahrtzentren Österreichs. Stark erhöht hat sich vor allem die Zahl der Kopfverletzungen. Indes kam es weitaus weniger häufig zu Knieverletzungen. Doch auch wenn insgesamt auf den Pisten Österreichs weniger passiert, wenn etwas passiert, dann etwas Schlimmes.
Erschreckende Unfallzahlen
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) rechnet Jahr für Jahr in Österreich mit rund 65.000 Verletzten bei Wintersportunfällen, deren Verletzungen im Krankenhaus behandelt werden müssen. Schon seit einigen Jahren liegt diese Zahl konstant hoch. Das bedeutet mit dem Start der Wintersaison in Österreich startet auch die Hochsaison in den Unfallambulanzen der österreichischen Spitäler. Die meisten Unfälle geschehen dabei beim klassischen Schilauf.
Diese Unfälle machen in den letzten Jahren konstant mehr als 50 Prozent der Unfälle mit Verletzten aus, die im Spital behandelt werden müssen. Snowboarden ist aber auch ein Wintersport, der recht risikoreich ist, gefolgt von Langlaufen, Rodeln, Bobfahren, aber auch Eislaufen oder Eishockey. Und auch eben in diesen Nischen-Wintersportarten verletzten sich mehr Menschen als man meint. Das höchste Unfallrisiko auf Österreichs Pisten haben dabei Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 24 Jahren. Ebenfalls hoch ist die Zahl der Verletzten bei der Generation 60+.
Häufigste Ursachen
Zu den häufigsten Ursachen, die in Österreich zu Skiunfällen führen, gehört nicht das Wetter, denn das ist meist gut und es herrscht freie Sicht. Ansonsten werden die meisten Pisten eh gesperrt, weil das Fahren dort zu unübersichtlich und gefährlich wäre. Selbst auf Anfängerhängen kommt es in flachen Bereichen häufig zu Unfällen, bei denen die Kollision sogar tödlich ausgehen kann. Wie im Straßenverkehr auch spielt hier das Tempo eine Rolle, mit der man auf der Piste unterwegs ist. Daher gilt erhöhtes Tempo auf der Piste auch als Hauptunfallursache bei Skiunfällen. Bei vielen Unfällen spielt auch Selbstüberschätzung eine Rolle. Sogar Experten sind der Ansicht, dass vor allem das Fahren mit Helm dazu verleitet schnell zu fahren. Denn dieser gibt ein falsches Sicherheitsgefühl und erhöht die Risikobereitschaft. Eine aktuelle Studie wiederlegt dies aber. Vor allem scheint es so zu sein, dass vor allem gute Skifahrer einen Helm benutzen, die unsicheren Fahrer aber nicht.
Doch wie viele Unfälle auf Österreichs Pisten zeigen, schützt auch ein Helm nicht komplett vor schweren Verletzungen. Auch auf den Rest der Ausrüstung kommt es an, ob man sich ausreichend schützen kann oder auch ein bisschen verleiten etwas zu riskieren. So verleiten zum Beispiel die inzwischen sehr beliebten und weit verbreiteten Carving-Skier dazu, dass man die eigenen Grenzen unterschätzt. Wie beim Autofahren ist es wichtig vorausschauend zu fahren auf der Skipiste. Mangelndes Fahrkönnen und eine hohe Geschwindigkeit führen auch auf der Skipiste unweigerlich zu einem Unfall. Darüber hinaus müssen Skifahrer auch auf österreichischen Pisten die international geltenden FIS-Regeln befolgen.
Hierzu zählt auch Abstand zu halten, nach oben zu schauen, bevor in eine Piste eingefahren wird vom Rand aus und nur am Pistenrand stehenzubleiben. Und dass immer mehr Skifahrern sich außerhalb der abgesperrten Pisten bewegen, lässt die Unfallzahlen steigen. Außer bei den Ski- und Snowbordfahrern selbst sehen Experten die Ursache aber auch in den meist frühlingshaften Temperaturen, was Naturschnee kaum mehr möglich macht. Und der Kunstschnee ist kein Schnee im eigentlichen Sinne. Er besteht aus feinen Eiskristallen und ist sehr hart. Kommt man dann auf dem Boden auf, tut es mehr weh und führt früher zu Brüchen, als wenn man in den weichen Naturschnee fallen würde.
Häufige Verletzungen
Wer stürzt, der zieht sich meist Verletzungen im Kopfbereich und an der Wirbelsäule zu. Viele Skifahrer erleiden diese Verletzungen, wenn es zu einem Unfall kommt, eine Kollision mit anderen sich auf der Piste befindlichen Skifahrern oder Rodlern. Viele Skifahrer müssen täglich in der Hochsaison wegen gebrochener Beine, gezerrter Bändern, aber auch ausgerenkter Arme behandelt werden. Und auch Querschnittslähmungen sind nicht selten.
Linktipps
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