Sonnenblumenkerne sind gesund
Österreicher lieben Studentenfutter und auch Sonnenblumenkerne. Denn von wegen Vogelfutter. Von der Winzigkeit der Sonnenblumenkerne sollte man sich auch nicht täuschen lassen. Denn in diesen kleinen Kerne steckt wahr Power. 100 Gramm dieser Kerne enthalten nämlich viel mehr Eiweiß als ein Steak. Und aus ihnen lässt sich auch preiswertes und hochwertiges Öl pressen. Die Europäer brauchten zwar ein bisschen länger, um Sonnenblumenkerne auch als Nahrung zu entdecken, doch seit vielen Jahren ist die Sonnenblume nicht mehr nur eine Zierpflanze, sondern auch ein wertvoller Spender von leckeren Kernen, die gerne auch als Ersatz für Erdnüsse genutzt werden. Zunächst dienten die Kerne der Sonnenblumen, die als Zierpflanze wirklich sehr schön aussehen, als Kaffeeersatz – das war im 17. Jahrhundert, als die Kerne aus China nach Europa kamen.
Erst im 19. Jahrhundert fand man in Europa heraus, dass man aus den Kernen auch Öl pressen konnte. Seither wurde der Anbau von Sonnenblumen auch auf größeren Flächen praktiziert. In Österreich werden seit 1987 Ölsonnenblumen angebaut. 2009 lag die Anbaufläche bei ca. 26.000 ha. Dies ist für ein europäisches Land eine recht große Anbaufläche. Dabei hat die Sonnenblume einen recht hohen Anspruch an Wärme. Daher liegen die Anbauflächen in Österreich vor allem im Weinviertel, Marchfeld, Tullner Feld, Wiener Becken und im nördlichen Burgenland und in einigen Gebieten im mittleren Burgenland.
Auch im westlichen Niederösterreich gedeihen die Sonnenblumen recht gut, ebenso wie in Oberösterreich. Das heißt für frischen Nachschub an Sonnenblumenkernen kann Österreich fast selbst sorgen. Doch der Bedarf ist teils so hoch, dass auch Importe nötig sind. Auf diese Weise gibt es auch in Österreich das ganze Jahr über Sonnenblumenkerne zu kaufen. Die Qualität ist dabei gleichbleibend gut, die Preisunterschiede gering.
Herkunft
Sonnenblumenkerne werden in Österreich aber nicht so viele verspeist, wie in den USA. Dort liegt schließlich auch die Wiege des Sonnenblumenanbaus. Die Ureinwohner der Mississippi-Gegend haben schon vor rund 4500 Jahren Sonnenblumen angebaut und auch in Mexico ist es eine lange Tradition Sonnenblumen anzubauen. Mitte des 16. Jahrhunderts gehörten die getrockneten Sonnenblumenkernen zu den Dingen, die die spanischen Eroberer mit aufs europäische Kontinent brachten. Die Sonnenblumenkerne dienten den Seeleuten unter anderem auch als Verpflegung für die lange Überfahrt von Amerika nach Europa. Hauptanbaugebiete sind heute allerdings Länder wie China und Russland. Doch auf in den USA gibt es noch viele Flächen, die für den Anbau von Sonnenblumen verwendet werden.
Leckerer Geschmack
Sonnenblumenkerne sind aus dem Grund so beliebt, weil sie ein sehr nussiges, aber ein eher mildes Aroma haben. Die Konsistenz der Sonnenblumenkerne ist dabei fest und dennoch nicht zu fest, also angenehm zu beißen. Der leicht nussige Geschmack ist es auch, warum die Sonnenblumenkerne so gerne für die Zubereitung von Speisen verwendet werden, vor allem in grünen Salaten und in Rohkostgerichten. In keinem Müsli fehlen die Sonnenblumenkerne heute und entfalten ihr volles Aroma dann besonders gut, wenn sie vor dem Verzehr in der Pfanne (ohne die Zugabe von Fett) geröstet werden.
Wie gesund sind Sonnenblumenkerne?
Wer sich heute gesund und ausgewogen ernähren möchte, der kann auf Sonnenblumenkerne nicht mehr verzichten. Denn sie sind der absolute Spitzenreiter in Sachen Folsäure, da in 100 Gramm rund 100 mg von diesem B-Vitamin steckt. Sonnenblumenkerne können auch von Schwangeren und Stillenden problemlos genascht werden. Denn diese Gruppen von Frauen haben einen besonders hohen Bedarf an Folsäure. Und auch der Eiweißgehalt kann sich sehen lassen. Sonnenblumenkerne können da locker mit den meisten Fischarten, Fleischarten und Geflügelarten mithalten. Sie sind daher ideal für Vegetarier und Veganer – die bekanntlich kein Fleisch verzehren und daher Ersatz benötigen, um ihren Eiweißbedarf zu stillen. Reich sind Sonnenblumenkerne auch an Magnesium. Ganze 420 mg pro 100 Gramm enthalten Sonnenblumenkerne.
Das Mineral Phosphor kommt in 100 Gramm zudem in einer Konzentration von 618 mg vor. Sonnenblumenkerne sind auch reich an ungesättigte Fettsäuren und haben als weitere Inhaltsstoffe B-Vitamine und die Vitamine A, E, D, K und F, Mineralstoffe, Spurenelemente und auch Ballaststoffe. Doch wer 100 Gramm Sonnenblumenkerne, der hat auch 580 kcal zu sich genommen. Das ideale Food zum Abnehmen sind Sonnenblumenkerne daher nicht!