Husten mit Hausmitteln sanft behandeln
Sobald die kühle Jahreszeit wieder an die Tür klopft, kommen Erkältungen quasi gleich mit um die Ecke. Neben typischen Symptomen wie Schnupfen, Fieber, Kopfschmerzen und Heiserkeit, zählt Husten wohl zum hartnäckigsten Erkennungsmerkmal von Erkältungskrankheiten. Als sanfte Alternative zu Arzneimittel stehen zahlreiche natürliche Hausmittel zur Behandlung von Husten zur Verfügung. Wir verraten in diesem Beitrag, welche oft genutzten Hausmittel sich am besten bewähren.
Husten: Was ist das?
Husten ist keine Krankheit, sondern ein klassisches Symptom von Infektionen der oberen Atemwege. Diese treten oftmals in Verbindung mit Grippe, Bronchitis und Erkältungen auf. Der Husten gilt als natürlicher, körpereigener Reflex, welcher der schnellen Entfernung von ungünstigen Substanzen aus den Bereichen der Atemwege dient. Hierzu zählen beispielsweise Schadstoffe, Sekrete oder Erreger von Krankheiten. Eine akute Ausprägung von Husten kann klinischen Studien zur Folge bis zu zwei Monaten anhalten. Mediziner unterscheiden zwischen zwei verschiedenen Formen des Hustens. Einerseits gibt es den Reizhusten, der vor allem auch während der Nachtruhe auftritt. Des Weiteren gibt es einen sogenannten produktiven Husten. Dieser dient dem Abhusten von Bronchialschleim. Unabhängig davon, um welche Form des Hustens es sich im Einzelfall handelt, können nachfolgende Hausmittel bei diesen Erkältungssymptomen helfen.
Flüssigkeit vertreibt Husten
Grundsätzlich ist bei Symptomen wie Husten auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Dabei gilt als Richtwert, mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit aufzunehmen. Desto mehr erkrankte Menschen zu sich nehmen, umso günstiger wirkt sich dies auf die Symptomlinderung aus. Auf diese Weise werden die Schleimhäute vor dem Austrocknen geschützt, während sich gleichzeitig der Schleim verflüssigt. Ärzte empfehlen in diesem Zusammenhang vor allem Wasser, Fruchtsaftschorle und ausgewählte Tees. Von ungesüßten Kräutertees profitieren erkältete Personen quasi gleich zweifach. Einerseits erzielen sie den oberen, erwünschten Effekt. Gleichzeitig können bestimmte Sorten von Hustentees die Linderung als auch Heilung von Husten natürlich beschleunigen.
- schleimlösende Hustenteesorten: Anis, Malve, Ringelblume, Salbei, Schlüsselblume, Thymian
- Heilpflanzen gegen Reizhusten: Eibisch, Efeu, Ingwer, Spitzwegerich
Inhalieren linder Hustenreiz und fördert das Abhusten
Produktiver Husten als auch der Reizhusten kann mit Großmutters Inhalationstipp behandelt werden. Hierzu ist heißes Wasser mit zwei bis drei Esslöffeln Salz zu vermengen. Mithilfe eines Inhalators kann die Wasser-Salz-Mischung inhaliert werden. Reines Meeressalz zeigt hierbei besondere Vorzüge. Aber auch gängiges Haushaltssalz zeigt bereits nach wenigen Anwendungen gute Ergebnisse. Alternativ dazu kann auch ein Sud aus frischen oder getrockneten Salbeiblättern beziehungsweise Kamille inhaliert werden. Der Heilungsprozess wird bei zweimaliger Anwendung pro Tag von jeweils 10 bis 15 Minuten optimal unterstützt. Je nach Belieben kann zum Inhalieren bei Husten ein Nasen- oder Mundaufsatz verwendet werden. Sollte kein Inhalator zur Verfügung stehen, kann auch eine Schüssel mit dem Sud halb gefüllt werden.
Sitzend wird der Kopf über die gebeugt und mithilfe eines Handtuches abgedeckt. Wenn die Dämpfe nicht an den Seiten entrinnen, eignet sich auch diese Methode zum Inhalieren bei Husten. Allerdings ist aufgrund der erhöhten Verbrennungsgefahr besondere Vorsicht zu gewährleisten. Zudem sollte das Wasser nicht kochend heiß inhaliert werden. Für Kinder eignet sich alternativ dazu ein elektrisches Inhalationsgerät, welches kalten Wasserdampf produziert und die potenzielle Unfallgefahr maßgeblich minimiert. Sollte eine Inhalation von Salz- oder Teegemischen nicht möglich sein, zeigen auch warme Vollbäder herrliche Wirkungen gegen Husten. Auch auf diese Weise gelangen die wohltuenden Dämpfe in die oberen Atemwege und lindern Hustenreize. Der Vorteil von Bädern ist zudem, dass sich erwachsene Personen zusätzlich ätherische Öle (Eukalyptus, Menthol, Campherbaum, Kalmegh-Extrakt) zur Behandlung von Husten hinzufügen können.
Heiße Milch mit Honig gegen Reizhusten
Was Großmütter bereits vor über 100 Jahren wussten, belegen nun wissenschaftliche Untersuchungen. Die berühmte heiße Milch mit einem Zusatz von köstlichem Honig tummelt sich noch immer auf Platz eins der beliebtesten Hausmittel gegen Husten. Es ist empfehlenswert, eine Tasse dieses Wundermittel direkt vor dem Schlafen gehen zu genießen. Auf diese Weise können nächtliche Hustenattacken vermieden werden. Dadurch steigt die Qualität des Nachtschlafes, wodurch auslösende Faktoren der Erkältung schneller abheilen. Zu vermeiden ist heiße Milch mit Bienenhonig bei produktivem Husten, denn Kuhmilch fördert die Schleimbildung stark. Da Wissenschaftler die hervorragende Wirkung dieses Getränks gegen Husten vorrangig den in Honig enthaltenen Antioxidantien zuschreiben, empfiehlt es sich bei schleim bildenden Hustensymptomen regelmäßig einen halben Teelöffel Honig genüsslich auf der Zunge zergehen zu lassen. Auf diese Weise kann er ebenso seine natürliche Wirkung gegen Husten ausbreiten.
Selbst gemachter Hustensaft aus Zwiebeln gegen Husten
Zu einem weltweit verbreiteten Geheimrezept gegen Husten gehört der altbewährte Zwiebelsaft. Hierfür wird eine Zwiebel sehr klein geschnitten und mit circa 200 Gramm Zucker (Rohrzucker, Kokosblütenzucker, Xylitol, Kandiszucker) vermengt. In einem verschlossenen Schraubglas ist diese Mischung in regelmäßigen Abständen kräftig durchzuschütteln. Nach circa vier bis sechs Stunden hat sich eine entsprechende Menge an rein pflanzlichem Hustensaft gebildet. Nun kann der Sud mit einem Sieb abgegossen werden. Aller zwei Stunden kann dieses Hausmittel gegen Husten, jeweils einen Esslöffel voll, eingenommen werden. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die effektive Wirkung dieses Zwiebel-Zucker-Gemisches aufgrund der sich bei diesem Vorgang bildenden schwefelhaltigen Verbindungen begründen lässt. Hinzu kommt die günstige Menge an Flavonoiden als auch ätherischen Ölen in der Zwiebel. Diese Bestandteile lindern die Entzündung und wirken keimtötend. Ähnlich funktioniert auch die Herstellung eigener Hausmittel gegen Husten mithilfe von Rettich oder Spitzwegerich.
Husten: Wann zum Arzt?
Sollten sich die Beschwerden nicht innerhalb von drei bis vier Tagen verbessern, ist ein Arztbesuch empfehlenswert. Dies gilt auch dann, wenn zum Husten plötzlich Fieber auftritt.
Ein Arztbesuch ist für Erwachsene empfohlen, wenn:
- neben dem Husten auch Fieber (ab 39 Grad Celsius) auftritt, welches länger als drei Tage anhält.
- der Husten nach circa sieben Tagen noch keinen Anschein einer Verbesserung macht.
Säuglinge, Kleinkinder als auch ältere Menschen sollten grundsätzlich bei Husten so früh wie möglich ein Arzt konsultiert werden. In Absprache mit ihm kann beispielsweise eine kombinierte Behandlung aus natürlichen Hausmitteln gegen Husten und altersgerechten Medikamenten erfolgen.
Schlafen lindert Husten und Schnupfen
Es sei unterstrichen, dass unabhängig von der jeweiligen Ausprägung der Husten seitens der Erwachsenen oftmals nicht ernst genommen wird. Tatsache ist jedoch, dass sich bei anhaltenden Beschwerden akute Folgeerkrankungen entwickeln können. Infolge dessen ist es von Vorteil, eine Erkältung mit Symptomen wie Husten und/oder Schnupfen frühzeitig auszukurieren. Dies gelingt jedoch nur, wenn das Immunsystem fit ist. Neben einer gesunden, vitaminreichen Ernährung zählt zu einem der ältesten Hausmittel gegen Husten der erholsame Schlaf, denn Schlaf ist die beste Medizin gegen sämtliche Wehwehchen.
Linktipps
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