Selbstmord – hohe Suizidraten in Österreich!
Ca. 1200 Menschen sich jährlich in Österreich das Leben. Die Zahl ist seit Jahren zwar rückläufig, wobei die Hauptursache von Suizid wohl Depressionen sind. Und beides – sowohl Selbstmord wie auch Depressionen sind in der Gesellschaft Tabuthemen. Depressionen sind aber weit verbreitet in Österreich. Man geht von rund 800.000 Menschen aus, die bei uns unter Depressionen leiden. Die Dunkelziffer könnte aber noch höher sein – weil keiner so gerne darüber sprechen möchte, wie er sich fühlt.
Neben 1200 Selbstmorden, die erfolgreich sind, gibt es jährlich in Österreich aber auch rund 25.000 Suizidversuche. Oder sogar noch mehr, weil die Dunkelziffer sehr hoch ist. Dass es aber in den letzten Jahren trotz der hohen aboluten Anzahl aber doch immer weniger Selbstmorde gibt, führen österreichische Experten darauf auf das verbesserte Hilfsangebot zurück. Und auch auf die Bereitschaft diese Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen.
Die Botschaft derer, die diese Hilfsangebote leiten, ist klar: Es gibt auch aus ganz verzweifelten Situationen immer einen Ausweg. Wichtig ist, die verzweifelten Hilferufe anderer zu erkennen und ents zu nehmen. Nur so können ein Selbstmord oder ein Suiziversuch verhindert werden. Jede Ankündigung muss ernst genommen werden. Denn es ist ein Irrglaube, dass jene, die über Selbstmord reden, diese Pläne nicht auch in die Tat umsetzen, ist schlichtweg falsch.
Menschen, die glauben, dass jemand anderes einen Selbstmord plant, der kann bei den Psychosozialen Diensten, dem Kriseninterventionszentrum oder dem Sozialpsychologischen Notdienst vorsprechen.
Noch in den 1980er Jahren gab es in Österreich derartige Hilfsangebote überhaupt nicht. Dabei übersteigt die Zahl der jährlichen Suizide in Österreich immer noch die Zahl derer, die bei Verkehrsunfällen sterben.
Depressionen sind ernst zu nehmen
Erste Anzeiechen gibt es meist schon lange, bevor ein Selbstmord angekündigt wird. Depressionen ziehen sich oft über Jahre und Suizidfantasien müssen ersnt genommen werden. Zum Glück hat sich in Österreich in den letzten Jahren in der Bevölkerung die zunehmende Erkenntnis durchgesetzt, dass Depressionen tatsächlich eine ernsthafte Krankheit ist. Auch die Behandlungsmöglichkeiten bei Depressionen werden zunehmend besser!
Auch die Medien haben sich für das Thema Selbstmord und Depressionen sensibilisiert und schaffen öffentliche Aufklärung
Selbstmord – wie scheiden Menschen aus dem Leben?
Die Methoden, wie Suizid in Österreich begangen wird, unterscheiden sich geschlechtsspezifisch. Die meisten Menschen scheiden durch Erhängen aus dem Leben, beim Männern ist die zweithäufigste Methode, das Erschießen, bei Frauen hingegen der Sturz aus großer Höhe.
Die meisten Menschen die die Absicht haben, Selbstmord zu begehen, haben also keinerlei Absicht, andere einzubeziehen. Allerdings kommt es auch vor, dass selbstmordgefährdete Personen den Bezug zur Realität schon soweit verloren haben, dass sie gar nicht mehr realisieren, wie stark sie mit der Absicht sich selbst zu töten, andere ebenfalls gefährden. Das ist besonders bei provozierten Autounfällen ein Thema.
Wer bringt sich um?
Menschen, die in der Depression keine Hilfe erhalten, sind hoch gefährdet, der „bösen Welt“ durch Selbstmord entkommen zu wollen. In Niederösterreich gibt es dabei österreichweit im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung gesehen die meisten Selbstmorde. Altersmäßig gesehen bringen sich mehr Menschen zwischen 45 und 54 Jahren um, als bei den älteren Semestern.
Doch auch die Zahl der 20 bis 24jährigen Suizidtoten ist Jahr für Jahr recht hoch und bedauerlicherweise gibt es auch bei den 10 bis 19 Jahre alten Kindern und Jugendliche immer wieder ‚erfolgreiche‘ Selbstmorde.
Mit Suizidgedanken beschäftigen sich auch immer mehr Kinder und Jugendliche, wie Studien belegen. Aus diesem Grund wurde 2013 in Österreich eine breit angelegte Präventionsstrategie namens SUPRA – Suizidprävention Austria – etabliert.
Damit soll dem Phänomen entgegengewirkt werden, dass das Risiko für die Entstehung von Suizidgedanken sich während der Adoleszenz etabliert und sich im mittleren Lebensabschnitt steigert. Dabei liegt das Risiko für selbstschädigendes Verhalten und letztlich Suizid in der familiären Belastung und ist auch von psychischen, sozialen und kulturellen Faktoren abhängig.
Gerade bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen werden die ersten Warnsignale, die auf einen Suizid schließen lassen, im Freundeskreis und vor allem in der Familie, oftmals nicht ernst genommen oder missachtet. Diesem Phänomen kann mit Aufklärung entgegengewirkt werden.
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Quelle:
– Suizid und Suizidprävention in Österreich
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