Begrenzung von Medikamentenkosten
In Österreich ist auch 2016 wieder eines der Hauptthemen die Begrenzung der Medikamentenkosten. Diese soll zu weiteren Einsparungen im Gesundheitswesen führen. Vor einiger Zeit gab es Gutes zu berichten. Denn man hat erreicht, dass es zu einer Einigung über die Verlängerung des Rahmenvertrages kam. Zwangsrabatte, die die Pharmaindustrie hätte geben müssen, sind vorläufig vom Tisch. Dabei ist aber noch nicht klar, ob die Begrenzung der Medikamentenkosten auch wirklich realisiert werden kann. Wenn von den Pharmaunternehmen die Zustimmung kommt, dann kann der 2008 geschlossene Rahmenvertrag um weitere drei Jahre verlängert werden. Danach sollen die Pharmaunternehmen 125 Millionen Euro Rabatt gewähren. Auch ist eine engere Zusammenarbeit vorgesehen, wenn es um neue Medikamente geht. Die Vereinbarung zu den Rabatten schließt natürlich auch die Medikamente ein, die 2016, 2017 und 2018 noch auf den Markt kommen werden.
Innovative Medikamente werden erwartet
In Österreich gibt es inzwischen mehr als 12000 registrierte Medikamente, die in den Apotheken ausgegeben werden gegen Rezept. Doch da Fortschritt in der Entwicklung von immer neuen Medikamenten nötig und immer wieder gefordert ist, werden auch immer wieder neue Wirkstoffe entdeckt. Und auch speziell für 2016 erwartet man zahlreiche neue und vor allem innovative Medikamente. Insbesondere geht es hier um die Behandlung von Krankheiten wie Krebs, Diabetes und HIV. Geforscht jedenfalls wird an einigen Medikamenten schon seit vielen Jahren. Dabei warten auch viele Medikament aus den USA auf die Zulassung in Europa und damit auch für Österreich.
Die Notwendigkeit, dass weiter geforscht wird, sehen natürlich alle Experten. Denn durch die Gabe von hochwirksamen Medikamenten kann auch so manche Operation und vor allem ein schweres Leiden durch Schmerzen erspart werden. Zudem ersparen Medikamente teure Krankenhausaufenthalte. Und durch die passende Arzneimitteltherapie leben die Menschen auch länger und sind gesünder. 2015 gab es in Österreich 40 neu zugelassene Wirkstoffe und für 2016 hoffe man auf 50 weitere neue Wirkstoffe, die auf den Markt kommen werden. Außer Krebstherapie-Medikamente werden das vor allem auch Medikamente gegen Tuberkulose sein. Und auch gegen seltene Krankheiten wie Hämophilie sollen ab 2016 neue Medikamente in der Apotheke zur Verfügung stehen, die die Ärzte dann verschreiben können.
Verbesserung des Medikationsmanagements
Gefordert ist aber natürlich von den Ärzten mit dem Aufkommen von neuen Medikamenten auf dem Markt ein gutes Medikationsmanagement. Denn gerade mit zunehmenden Alter steigt oftmals die Zahl der Medikamente, die eingenommen werden müssen gegen chronische Leiden, die aber letztlich das Leben verlängern und die Schmerzen lindern. Die enthaltenen Wirkstoffe sind oftmals nicht aufeinander abgestimmt.
Das führt zu Wechselwirkungen und zum Auftreten der unerwünschten und häufig heftigen Nebenwirkungen. Und genau das gilt es zu vermeiden. Doch dank des in Österreichs praktizierten Medikationsmanagements ist die Medikation des Patienten durch den Arzt, einschließlich der Selbstmedikation, optimal überwacht. Dies ist auch wichtig, denn nur so können schnell und rechtzeitig mögliche arzneimittelbezogene Probleme besser erkannt und gelöst werden.
Dabei ist diese gesamtheitliche Betreuung auch Aufgabe der Apotheken. Denn die Wahrscheinlichkeit von Wechselwirkungen liegt bei 2 eingenommen Medikamenten schon bei 10 Prozent, bei 6 Medikamenten bei 90 Prozent. Aus diesem Grund möchte man in Österreich auch weiterhin verstärkt im Gesundheitsbereich auf die Umsetzung des Medikationsmanagements in der Apotheke achten und dieses stärken.
Kein Verkauf in Drogerien
Auch wenn in anderen Nachbarländern das Konzept, dass Medikamente in Drogerien verkauft werden, eigentlich recht erfolgreich ist, möchte man gerade wegen der Verhinderung bzw. Verminderung von Wechselwirkungen bei der Einnahme von mehreren Medikamenten in Österreich den Verkauf von Medikamenten in Drogerien auch in Zukunft nicht betreiben. Die Praxis zeigt, dass man aufgrund schlechter Erfahrungen auch in einigen osteuropäischen Ländern die Medikamente wieder aus den Drogerien holt. Und Österreich setzt hier nach wie vor auf das Prinzip, das vor allem auf Beratung abzielt in der Apotheke.
Inzwischen gibt es dank der guten Beratungsqualität in den Apotheken auch viele Medikamente, die rezeptpflichtig waren und nun rezeptfrei sind, weil man hier gute Erfahrungen mit der Beratung in den Apotheken gemacht hat, die ihrer Beratungspflicht nachkommen. Auch dies führt letztlich zu einer Begrenzung der Medikamentenkosten in Österreich.
Linktipps:
– Medikamente in Österreich
– Der Medikamentenbeipackzettel
– Medikamentensucht
– Antidepressiva und Nebenwirkungen