Die Medikamentensucht
Eine versteckte Gefahr – die Medikamentensucht
Eine große Anzahl an Menschen, die Medikamente nehmen, sind auch abhängig, beziehungsweise süchtig danach. Man spricht dann von einer Medikamentensucht. Am häufigsten besteht der Missbrauch von Medikamenten im Bereich der Schlaf und Beruhigungsmittel, die man relativ leicht auf Rezept erhalten kann. Es steht natürlich immer die Frage aus, inwieweit es wirklich gerechtfertigt ist und Sinn macht, Schlafmittel zu benutzen, weil man Probleme hat und zu sehr unter Stress steht. Es gibt fast genauso viel Medikamentensüchtige, wie es auch Alkoholiker gibt, und diese Tatsache legt dar, wie hoch der Medikamentenmissbrauch in den europäischen Ländern.
Das bewusst Machen ist der erste Schritt
Das Hauptproblem ist, dass Medikamente von den betroffenen Personen nicht als Suchtmittel wahrgenommen werden und somit meist bedenkenlos geschluckt werden.
Vielen ist nicht bewusst dass, man von einem Schlafmittel abhängig werden kann, denn ohne die Tabletten könnte man wiederum nicht schlafen. Oft dauert die Wahrnehmungsphase in der Medikamentensucht der eigenen Person eine lange Zeit und hat demnach erhebliche Nachteile für die Gesundheit, die sich aus den Medikamenten ergeben. Bei akuten Schlafstörungen oder erhöhtem Stress, kann es für eine kurzfristige Zeit sinnvoll sein ein Beruhigungsmittel einzunehmen. Eine Krisensituation kann so bewältigt werden. Ein Problem ist, dass die sogenannten Benzodiazepine, die auf dem Markt als Schlafschlafmittel verkauft werden, nicht so sehr oft verordnet werden, aber bei den betroffenen Personen für einen zu langen Zeitraum verschrieben werden.
Schlafmittel sind nicht gut für den Schlaf
Vor allem ältere Menschen, und von diesen ganz besonders die Frauen, nehmen oft regelmäßig und über Jahre hinweg Schlafmittel ein. Die Folge davon ist, dass sich der Körper an diese chemischen Mittel gewöhnt und ohne sie überhaupt nicht mehr zur Ruhe kommt. Hier ist der Ansatz zu Medikamentensucht zu suchen. Für die Gesundheit hat dies oft fatale Folgen, denn die ursprünglichen Symptome wie Unruhe, Angstzustände und Schlafstörungen treten bei einer Dauereinnahme immer häufiger und stärker auf. Dazu kommen Nebenwirkungen wie Gedächtnisverlust und Konzentrationsschwierigkeiten, welche die Betroffenen langfristig auf vielen anderen Ebenen unnötig beeinträchtigen.
Die medikamentensüchtigen Personen ziehen sich aufgrund dieser Tatsachen immer mehr zurück und als Folge ergibt sich eine soziale Vereinsamung.
Dazu kommt noch dass sie Benzodiazepine eine muskelentspannende Wirkung besitzen und damit gerade bei älteren Personen die Sturzgefahr und Verletzungsgefahr deutlich erhöhen. Der Übergang zu einer richtigen Sucht ist natürlich immer schleichend und schwer zu erkennen. Meist kann nur in den entsprechenden Kliniken und sucht Ambulanzen den Süchtigen Betroffenen geholfen werden, aber nur wenige nutzen diese Angebote. Ärzte und Apotheker sind hier gefordert, den Patienten und Kunden richtig aufzuklären über die Gefahren der Medikamentensucht.
Ein Medikament sollte immer nur vorübergehend Linderung oder Heilung verschaffen und nicht zu einem Dauerproblem werden. Beruhigungsmittel und Schlafmittel sollten so schnell wie möglich wieder abgesetzt werden und ein Leben ohne diese Medikamente möglich gemacht werden. Es wurde unter anderem auch festgestellt, dass eine gemeinsame Arbeit und Betreuung der Hausärzte in Zusammenarbeit mit den Apothekern das Suchtpotenzial der Patienten stark verringert, und zwar um einen Prozentsatz von 46 %.
Sich helfen lassen
Nur wer langfristig Medikamente auch wieder absetzen kann hat die Chance seine Lebensqualität wieder zu steigern. Medikamente sind keine Lösung für eine lange Zeit und dies gilt für alle Erkrankungen, bis auf wenige Ausnahmen. Hat ein Süchtiger über einen langen Zeitraum Benzodiazepine eingenommen, muss auch bekannt sein, dass er diese nicht plötzlich und ohne einen Arzt absetzen darf. Die Dosis muss immer der Arzt entscheiden und Patienten, die schon unter den Folgen einer Langzeiteinnahme leiden, dürfen auch nur unter der Aufsicht eines Arztes wieder davon loskommen. Die Stoffe, die in diesen Schlaf- und Beruhigungsmittel enthalten sind können wichtig und hilfreich sein für die Betroffenen, aber es wird immer vorausgesetzt, dass hier für bestimmte Regeln notwendig sind.
Es wird auch in den Packungsbeilagen immer wieder deutlich davon gesprochen, dass man ein bestimmtes Medikament nur unter Aufsicht eines Arztes einnehmen sollte. Wer hier nicht richtig handelt, geht das Risiko ein, eine Medikamentensucht zu entwickeln.
Wer den Schritt gemacht hat, zu erkennen, dass er nach Medikamenten süchtig ist, kann sich helfen lassen. Hierfür gibt es bestimmte Kliniken aber auch Selbsthilfegruppen, um sich vorsichtig diesem Problem zu nähern. Es sollte keiner mit solchen Problemen alleine bleiben. Bei einer Medikamentensucht ist die große Gefahr, weitere körperlichen Erkrankungen durch die vielen chemischen Zusätze in den Tabletten und Kapseln zu bekommen. Dies gilt es zu natürlich ebenfalls zu vermeiden.
Linktipps
– Legal Highs – Situation in Österreich