Hoher Blutdruck – kann zu hoher Blutdruck einen Herzinfarkt begünstigen?
Die Frage, ob durch zu hohen Blutdruck ein Herzinfarkt ausgelöst werden kann, lässt sich nur mit einem deutlichen „Ja“ beantworten. Zu hoher Blutdruck führt auf Dauer zu irreparablen Schädigungen der Blutgefäße. Betrifft dies die Herzkranzgefäße ist das Risiko für einen Herzinfarkt groß. Wie es dazu kommen kann, lesen Sie im folgenden Text. Vorbeugung und schnelles Handeln bei der Diagnose Hypertonie (hoher Blutdruck) ist deshalb die einzige Möglichkeit, einem Herzinfarkt vorzubeugen.
Zu hoher Blutdruck – die schleichende Gefahr
In den westlichen Industrieländern sind immer Menschen von arterieller Hypertonie betroffen, wie der zu hohe Blutdruck in medizinischen Kreisen genannt wird. Das heimtückische an dieser Erkrankung ist, dass sie am Anfang kaum Beschwerden macht und dennoch stetig fortschreitet, bis die Blutgefäße so geschädigt sind, dass lebensbedrohliche Krankheiten wie Herzinfarkt und Schlaganfall entstehen können. Der hohe Blutdruck steigt Tag für Tag mehr an und führt zu einer enormen Belastung für das Herz, welches auf Dauer stark geschädigt wird. Gleichzeitig verengen sich die Gefäße und eine Arteriosklerose (Arterienverkalkung) bildet sich. Dadurch ist die gesamte Durchblutung des Körpers gestört.
Was passiert bei zu hohem Blutdruck?
Zu hoher Blutdruck bedeutet, dass der Druck, mit dem das Blut durch die Gefäße gepumpt wird, zu hoch ist. Der Normalwert von ca. 120/80 mmHg liegt bei Hypertonie auf Dauer durchschnittlich bei 140/90 mmHg oder mehr. Unser Blutdruckwert unterliegt normalen Schwankungen, da bei körperlicher oder seelischer Belastung der Blutdruck höher ist und während Entspannungsphasen oder Nachtruhe niedriger. Die erste Zahl des Blutdruckwertes gibt den Druck an, der besteht wenn das Herz das Blut in die Arterien pumpt, der zweite Wert gibt steht für die Füllphase, wenn das Blut von den Arterien wieder zurück fließt. Durch zu hohen Blutdruck werden die Innenwände der Blutgefäße immer weiter verletzt und die Gefäßfunktion dadurch gestört. Die Wände der Blutgefäße werden dicker und starrer, dadurch sind sie nicht mehr elastisch genug. Zudem sammeln sich immer mehr Ablagerungen an den Wänden, wodurch die Gefäße sich verengen oder sogar vollständig verschließen.
Wie kommt es zum Herzinfarkt?
Die Ablagerungen in den Gefäßwänden engen die Gefäße ein und machen sie unelastisch. Dadurch muss das Herz mehr Druck aufwenden, um das Blut durch die Gefäße zu pumpen. Eine schlimme Folge davon ist die Vergrößerung der linken Herzkammer, deren Muskelmasse durch die größere Anstrengung wächst. Zu einem Herzinfarkt (Herzanfall oder Myokardinfarkt) kommt es durch das Absterben eines Teils vom Herzmuskel, wenn eines der drei Herzkranzgefäße sich verschließt. Dieser Verschluss geschieht, wenn die Durchblutung regelmäßig länger als 20 Minuten gestört ist. Der Grund für die Durchblutungsstörung ist meistens ein Blutgerinnsel, das zum Verstopfen eines der Herzkranzgefäße führt. Dadurch kann der Teil des Herzmuskels nicht mehr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Kann der Verschluss nicht geöffnet werden, führt dies zum Absterben des Herzmuskelteils, der nicht mehr vom Herzkranzgefäß versorgt werden kann.
Symptome eines Herzinfarktes
Das erste Anzeichen eines Herzinfarktes sind meist starke Brustschmerzen oder ein starkes Beklemmungsgefühl im gesamten Brustkorb. Normalerweise breite sich der Schmerz dann in den liken Arm, die Schulter und den Hals, sowie den Oberbauch und den Rücken aus und dauert länger als 20 Minuten. Dazu kommen Symptome wie Übelkeit und Erbrechen, sowie Schweißausbrüche. Die auftretenden Herzrhythmusstörungen sind lebensbedrohlich. Wichtig ist zu wissen, dass ein Herzinfarkt bei Frauen mit leicht veränderten Symptomen auftritt, dazu gehören eine allgemeine Schwäche und Erschöpfungszustände, sowie Magenverstimmungen und Atemnot. Bei all diesen Anzeichen muss sofort ein Notarzt hinzugezogen werden.
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Quelle:
Herzinfarkt: Ursachen und Risikofaktoren
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