
Pflanzensäfte und Saftkuren
Wenn der Sommer vor der Tür steht und die Zeit kommt, den Bikini wieder aus dem Schrank zu holen, möchten viele Frauen noch schnell ein paar Pfund abnehmen. Eine strikte Diät einzuhalten fällt den meisten schwer, doch um in kurzer Zeit überflüssige Pfunde loszuwerden und dennoch dem Körper ein Höchstmaß an Ausgewogenheit zukommen zu lassen, eignen sich Saftkuren sehr gut. Diese sind nicht nur den Frauen vorbehalten, auch Männer tun sich und ihrem Körper etwas Gutes wenn sie sich täglich Vitamine, Mineralien und Spurenelemente in flüssiger Form zuführen.
Eine Saftkur hilft nicht nur, ein paar Pfunde loszuwerden, sondern kann auch bei den ersten Anzeichen einer Erkältung oder bei Verdauungsproblemen gute Dienste leisten.
Saftkur oder „Cleansing“
Cleansing bedeutet einfach nur „Reinigung“, in dem Fall geht es um die Reinigung des Körpers und das Ausschwemmen von Schlacken, die sich im Körper gebildet haben. Vor allem im Darm sammeln sich im Lauf der Zeit durch industriell gefertigte Nahrungsmittel, gehärtete Fette und sonstige Zusatzstoffe allerlei Schlacken an. Diese verhindern oft, dass der Körper Nährstoffe in vollem Umfang aufspalten und aufnehmen kann.
Eine Saftkur kann dabei helfen, den Säure-Basen-Haushalt des Körpers wieder zu neutralisieren, den Stoffwechsel wieder in Schwung zu bringen und überflüssige Pfunde zu verlieren.
Die Vorteile von Pflanzensäften als Saftkur
Am besten geeignet für eine Saftkur, die viele gesundheitsfördernde Eigenschaften hat, sind Heilpflanzen. Die sekundären Pflanzenstoffe, viele Vitamine, Harze und andere Verbindungen in den Pflanzen sind oft schon seit Jahrhunderten bekannt und inzwischen wissenschaftlich nachgewiesen. Sie dienen vorbeugend und lindernd bei Beschwerden und Erkrankungen, zur Entschlackung des Körpers, zur besseren Durchblutung der Haut, zur Kräftigung der Haare und erhalten die körperliche Schönheit von außen und innen. Als kurmäßige Anwendung lassen sich frisch gepresste Pflanzensäfte ohne große Probleme, dafür aber mit effektivem Ergebnis in den Tagesablauf einbauen. Der Vorteil von Pflanzensäften im Gegensatz zu Pillen, Extrakten, Pulvern, Salben oder Tropfen, liegt im großen Spektrum der Wirkstoffe, die im Pflanzensaft enthalten sind.
Bewährte Pflanzensäfte und ihre Wirkungsweisen
Brennnessel: sie ist reich an Kieselsäure und Mineralstoffen, ätherischen Ölen und Vitaminen C und K. Durch ihre diuretische Wirkung dient sie der Förderung von Harnausscheidung und spült die Harnwege. Überschüssiges Wasser und Stoffwechselschlacken werden ausgeschwemmt und der Körper entgiftet. 2-mal täglich 10 bis 20 ml Brennnesselsaft helfen dem Körper zur Entschlackung.
Birke: von der Birke werden die frischen Blätter verwendet, in ihnen sind sekundäre Pflanzenstoffe, wie Flavonoide enthalten, sowie ätherische Öle und Gerbstoffe. Auch hierdurch wird die Nierentätigkeit angeregt und die innere Reinigung aktiviert. Dazu kommt die entzündungshemmende Eigenschaft, welche sich bei Harnwegserkrankungen und rheumatischen Beschwerden bewährt hat. Die Empfehlung liegt bei 2-3-mal täglich 15 ml Birkensaft.
Löwenzahn: Der Löwenzahn ist bekannt für seine so genannten Taraxacinen, das sind gesunde Bitterstoffe, welche die Leber- und Gallenfunktion anregen. Auch Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalium und Eisen sind im Löwenzahn enthalten, der nicht nur die Harnausscheidung anregt, sondern auch den Stoffwechsel und insbesondere die Fettverdauung fördert. 3-4-mal täglich eine Portion von 10 ml Löwenzahnsaft hilft bei der Entschlackung und Entgiftung.
Petersilie: Presssaft aus Petersilienkraut enthält ein hohes Maß an ätherischen Ölen (Apiol, Myristicin und Limonen), sowie sekundäre Pflanzenstoffe, Carotinoide und Vitamin C. Auch die Petersilie wirkt harntreibend und hilft, überschüssiges Wasser im Körper mitsamt den Schlackenstoffen auszuscheiden. Zudem kann der Vitamin-C-Anteil den ersten Anzeichen einer Erkältung entgegenwirken. Empfohlen werden 10 ml Petersiliensaft zweimal am Tag.
Zinnkraut: ist wohl besser bekannt als Ackerschachtelhalm, hat einen hohen Kieselsäure-Anteil und enthält die Flavonoide Quercetin und Kaempferol. Kieselsäure sorgt für den Aufbau, die Struktur und die Reinigung des Bindegewebes, lindert die Anzeichen von brüchigen Fingernägeln und stumpfen Haaren. Durch seine entwässernde und harntreibende Wirkung, befreit es den Körper nicht nur von Schlacken, sondern kann gegen bakterielle und entzündliche Vorgänge in den Harnwegen eingesetzt werden. Zur Saftkur werden 2- bis 3-mal täglich 20 ml empfohlen.
Für alle Pflanzensäfte gilt, mindestens 3 Liter Flüssigkeit über den Tag verteilt zu sich nehmen, so dass die entschlackende und entgiftende Wirkung unterstützt wird.
Pflanzensäfte aus dem Reformhaus
Am einfachsten ist die Durchführung einer Saftkur mit Pflanzensäften aus dem Reformhaus, da nicht jeder die Möglichkeit hat, die Zutaten zuhause selbst zu pressen oder zuzubereiten. In speziellen Kombipaketen sind die Pflanzensäfte fertig zubereitet und können je nach Geschmack, in fruchtige oder pikante Grundgetränke wie Gemüsesäfte oder Fruchtsäfte eingerührt werden. Meist dauert eine Saftkur 10 Tage. Wer eine Entschlackungs- oder Entgiftungskur über einen längeren Zeitraum hinweg durchführen möchte, sollte dies zuvor mit seinem Arzt abgesprochen haben.