
Sprouting – der neue Trend mit Sprossen & Keimen
Sprossen ganz einfach selber ziehen
Die kleinen Kraftpakete, die schon auf Omas Küchenfenster prächtig sprossen, sind zwar keine neue Errungenschaft mehr, trotzdem liegt Sprouting wieder voll im Trend. Und das zu gutem Recht. Die kleinen Sprösslinge strotzen regelrecht vor Vitaminen und Spurenelementen und sorgen für den optimalen Nährstoffhaushalt. Das Beste daran: Sprouting ist kinderleicht!
Sprouting – der neue Trend mit Sprossen und Keimen
- Sprießender Trend
- Kleine Keime ganz groß
- Kraftpakete auch im Winter
- So werden sie zum Sprouting-Meister
- Grundregeln: Licht, Wärme, Feuchtigkeit
- Vorsicht vor Schimmelpilzen und Bakterien
- Kulinarischer Leckerbissen
- Linktipps
Sprießender Trend
Habe Sie schon mal darüber nachgedacht wie es wäre ihre Fensterbank zur hauseigenen Biofarm zu verwandeln? Wenn nicht, haben Sie vermutlich etwas verpasst. Denn Sprouting liegt nicht nur voll im Trend, sondern ist auch extrem gesund. Nicht immer fällt es einem leicht den Körper mit allen lebensnotwendigen Mineralien, Vitaminen oder Spurenelementen zu versorgen. Dank Sprouting geht das ganz einfach. Sprouting (zu Deutsch: Aufkeimen) bezeichnet das Züchten von nahrhaften Keimen und Sprösslingen aus kleinen Samenkörnern. Die feinen Sämlinge, die schon zu Omas Zeiten in den eigenen vier Wänden trieben, sind die reinsten Kraftpakete und verwandeln einfache Speisen zu leckeren Vitaminbomben.
Kleine Keime ganz groß
Wussten Sie, dass in Keimpflanzen ein Vielfaches mehr an Vitaminen und Nährstoffen steckt, als im frischen Gemüse? Keimt ein Korn, vermehren sich darin die Vitamine explosionsartig. Der Gehalt an Vitamin C kann dabei auf das zehnfache ansteigen! Neben dieser geballten Ladung an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen, hat Sprossengemüse zudem einen hohen Ballaststoffanteil, der sich verdauungsfördernd auswirkt.
Sprossen sind auch bei Sportlern als perfekter Lieferant von hochwertigem Protein äußerst beliebt und enthalten viele verschiedene Vitamine. Dazu zählen die Vitamine der Gruppe B und die Vitamine A, C, D, E und K. Außerdem weisen sie Folsäure, Eisen, Kalium, Jod, Zink und Magnesium auf. Amerikanische Forscher fanden heraus, dass die Power-Schösslinge sogar Krebsvorbeugend sind.
Vielfältige Kraftpakete auch im Winter
Jeder Sprössling hat seinen eigenen Geschmack. Die bekanntesten Sprossen-Lieblinge sind Kresse, Alfalfa, Brokkoli, Mungbohnen, Senf, Amarant, Kürbis- und Sonnenblumenkerne. Ausgefallenere Freunde wie die Scarlet Cress oder Rote-Bete-Sprossen, verleihen Gerichten besonders durch ihre auffallende rote Farbe eine gewisse Attraktivität. Die Salicornia Cress oder auch Passe-Pierre-Alge ist durch einen hohen Salzgehalt vor allem bei mediterranen Fischgerichten sehr beliebt. Um zu wissen, welcher Sprössling Ihnen liegt, kosten Sie sich durch die Vielzahl an Sprossen hindurch!
Durch die Verkostung möglichst unterschiedlicher Sprossenarten sind Sie zudem noch besser mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt, da die Zusammensetzung je nach Sprossenart sehr verschieden ist. Und vergessen Sie nicht! Mit Keimen und Sprossen kann man sich das ganze Jahr über gesund essen. So sind Sie auch in der kalten Jahreszeit optimal mit
Vitaminen, Mineralien und lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt.
So werden sie zum Sprouting-Meister
Sprouting ist kinderleicht und preisgünstig. Für die Vitaminzüchtung empfiehlt sich ein spezielles Keimgerät oder Sprossenturm die in Reformhäusern und Naturkostläden angeboten werden. Der Sprossenturm ist dabei eine hervorragende Alternative, um gleich mehrere Sprossenarten auszuprobieren. Denn die Schösslinge können dort auf mehreren Etagen sprießen. Das Einmachgerät wird mit einem Stück Mull oder Gaze bespannt. Bevor man die Samen darauf verteilt, sollte man vor allem größere Samenkörner, über Nacht einfeuchten. Durch das Einweichen quellen die Samenschalen hervor und können besser auskeimen. Auch ein einfaches Gurkenglas, Küchenpapier oder Küchensieb, ist als Keimgerät ausreichend. Wichtig ist ein saugfähiger Untergrund.
Die drei Grundregeln: Licht, Wärme, Feuchtigkeit
Nachdem Sie die Sämlinge eingefeuchtet und mit kaltem Wasser durchgespült haben, stellen Sie die Samenkörner bei Zimmertemperatur (20-21 Grad Celsius) an einem dunkleren Ort. Nach 2 Tagen übersiedeln Sie die Sämlinge an einem hellen Platz, damit sie gut keimen können. Doch Vorsicht! Direktes Sonnenlicht sollte vermieden werden. Weiters ist bei der Pflege darauf zu achten, dass Sie die Sprossen mindestens zweimal täglich mit kaltem Wasser abspülen und vorsichtig durchrütteln, damit sich die Keimlinge stets ein bisschen anders positionieren. Der Keimvorgang erfolgt relativ schnell. Man kann den Sämlingen beinahe stündlich beim Wachsen zusehen. Nach zwei bis 4 Tagen, abhängig von der Pflanzensorte, sind die Sprösslinge servierfertig.
Achtung: wenn man die Pflänzchen zu spät erntet, können sie bitter schmecken. Sprossen sollten daher täglisch frisch geerntet werden.
Vorsicht vor Schimmelpilzen und Bakterien
Keimlinge sind für rund 2 Euro pro Päckchen ziemlich preiswert. Für den ohnehin sehr minimalen Arbeitsaufwand, sollte man sich allerdings genügend Zeit nehmen. Es ist wichtig die Grundschritte genau zu beachten und die Körner regelmäßig abzuspülen, um die fertigen Sprossen vor Bakterien und Schimmelpilzen zu schützen. Zudem darf man die Samen nicht zu viel Flüssigkeit aussetzen, da sie sonst leicht zu faulen beginnen. Eine weitere empfehlenswerte Vorsichtsmaßnahme ist es, die Keimlinge vor dem Verzehr mit heißem Wasser zu überbrühen. Dies gilt vor allem für gekaufte Sprossen aus dem Supermarkt. Die fertigen Keimlinge sollte man rasch verarbeiten. Im Kühlschrank kann man sie für 2 Tage, gut abgetropft in einem verschließbaren Glas, aufbewahren.
Kulinarischer Leckerbissen
Sprossen helfen nicht nur bei gesundheitlichen Problemen, sondern bringen neue intensive Geschmackserlebnisse in die Küche. Von aromafrisch, salzig, bitter, leicht nussig mild bis würzig pikant, aber auch als optisches Highlight, sind Keimlinge und Sprossen hervorragende Beilagen zu Salaten, leckeren Suppen, Eintöpfen und vielen köstlichen Gemüse Gerichten. Immer öfter findet man die leckeren Pflänzchen auch in der Spitzengastronomie. Aber auch in der fernöstlichen Küche stehen die Sprösslinge nicht zuletzt wegen ihrer gesundheitlichen Wirkung, ganz weit vorn am Speiseplan.
Mungobohnensprossen – alias Sojasprossen – und Bambussprossen sind bei uns vor allem als Wokgemüse bekannt.
Redaktion: Nina Peterz
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