Die Milch
Während der Konsum von Milch in China und in Indien ansteigt, sinkt er in Europa. Grund dafür ist, dass es immer mehr laktoseintolerante Menschen gibt. Doch nach wie vor wird auch in Österreich propagiert, dass Milch trinken gesund ist. Der Milchkonsum liegt in Österreich bei knapp 80 Litern im Jahr pro Kopf (eingerechnet sind hier der Verzehr von Joghurt und von Käse). Dabei besagt der jüngste österreichische Ernährungsbericht, dass viel zu wenig Milche getrunken wird. Laut Experten sollte man dreimal am Tag Milch in den Speiseplan einbauen. Das heißt der pro Kopf-Konsum im Jahr sollte noch sehr viel höher liegen. Denn Milch und Milchprodukte leisten einen wertvollen Beitrag zur optimalen Versorgung mit Eiweiß, Vitaminen und Kalzium.
An Milch aus dem eigenen Land mangelt es dabei in Österreich nicht. Hier gibt es über eine halbe Million Milchkühe. Die Tendenz ist steigend, wobei durch die Fütterung mit Kraftfutter und durch die in Österreich praktizierte Selektionszucht die jährliche Milchleistung einer Milchkuh in der Vergangenheit aufs 4fache gesteigert werden konnte. Doch um dies aufrecht zu erhalten, sind die Milchbauern gezwungen, dass die Kuh jedes Jahr ein Kalb bekommt.
Die Milch ist dann für den Menschen reserviert. Die Kälber werden mit Ersatznahrung großgezogen. Die Erfahrungen in Österreich zeigen aber, dass nach drei Würfen und einem Alter von ca. 5 Jahren die Milchkuh ausgelaugt ist und geschlachtet wird. Deren Fleisch wird dann zu minderwertigen Fleisch- und Wurstwaren verarbeitet. Dies sind Dinge, die der Öffentlichkeit wohlbekannt sind.
Probleme bei der Intensivhaltung
Doch durch die maschinelle Melkung und die hohe Milchleistung und die Geburten entstehen bei vielen Kühen häufig Krankheiten. Dies kommt nicht nur wegen dem Kraftfutter, das Milchkühen verabreicht wird. Dabei wurde von gesetzlicher Seite her die Anbindehaltung und Enthornung in Österreich schon vor langer Zeit verboten. Allerdings gibt es auch durchaus in der Milchkuhhaltung in Österreich Ausnahmen.
Auch dies ist wohlbekannt und vielleicht auch ein Auslöser dafür, warum in den letzten 50 Jahren immer weniger Milch in Österreich getrunken wird. Denn die kleinen Betriebe auf der Alm verschwinden nach und nach und die Möglichkeiten sich direkt beim Bauern frische Milch zu holen, ebenfalls. Abgepackte H-Milch schmeckt eben nicht jedem. Darüber müsste Österreich eigentlich traurig sein, galt es doch mal als Land in dem Milch und Honig fließen.
Inzwischen greifen viele Verbraucher in Österreich tatsächlich lieber zu Sojamilch oder zur laktosefreien Variante. Dabei ist auch durch einen zurückgehenden Konsum die österreichische Milchwirtschaft nicht in Gefahr.
Argumente für und gegen Milch
Inzwischen gibt es regelrecht zwei Lager – die Befürworter, denen Milch auch schmeckt und jene, die Milch regelrecht hassen. Viele Thesen lassen sich aber wiederlegen. Die Nein-Sager finden, dass Milcheiweiß nicht sauer, sondern basisch wird, und das ist natürlich schlecht. Viele sind auch der Meinung, dass Milch zu Verschleimungen führt. Doch dafür gibt es bisher keinen wissenschaftlichen Beleg.
Dennoch sind einige sogar davon überzeugt, dass Milch sogar Hals- und Rachenkrankheiten auslösen kann. Stark beeinflusst worden sind diese Menschen meist von der Traditionellen Chinesischen Medizin, wo man häufig auf den Ratschlag stößt auf Milch und Milchprodukte zu verzichten. Dabei raten Ärzte tatsächlich bei Erkrankungen der Atemwege wie Bronchitis oder bei einem chronischen Schnupfen den Konsum von Milch zu reduzieren oder gänzlich sein zu lassen. Die Chinesen selbst verzehren inzwischen auch viel mehr Milch und Milchprodukte, wie das noch vor einigen Jahren war. Denn es gibt immer weniger Menschen dort, die sich von TCM so stark beeinflussen lassen bzw. es einfach einmal ausprobieren.
Und auch das Argument, dass Milch dick macht, kann man so nicht stehen lassen – was ist zum Beispiel mit der sagenumwogenen Milchdiät. Es ist immer ein Zusammenspiel mit den anderen Lebensmittel, die man auf seinen Speiseplan stellt. Denn das Risiko von Übergewicht oder gar Diabetes wird nicht größere oder verringert sich nicht, wenn man Milch und Milchprodukte vom Speiseplan streicht. Dann gibt es wieder Menschen, die behaupten, Milchkonsum würde Osteoporose begünstigen. Doch auch dies lässt sich nicht nachvollziehen und ist durch Studien widerlegt. Dies gilt auch für die weit verbreitete Annahme, dass Milch krebserregend wäre bzw. Brust- und Darmkrebs sowie Magenkrebs begünstigen würde.
Linktipps
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