Diätenwahnsinn
„Alle Jahre wieder…“ und zwar Anfang des Jahres, wenn Weihnachtstage und Silvester mit all ihren Leckereien vorbei sind, und im April, bevor im Mai die Badesaison wieder beginnt, wollen alle wieder schlank sein. Und zwar schnell, und am besten ohne großen Aufwand.
Ein gefundenes Fressen für alle Frauenzeitschriften, die in dieser Zeit sicher doppelt so oft verkauft werden, da jede Radikalkur auf der Titelseite „Fünf Pfund in einer Woche ohne Hunger“ verspricht. Dass Ernährungsexperten davon sehr wenig halten, wundert sicher niemanden. Aber ob diese Diäten tatsächlich funktionieren oder der Jojo-Effekt vorprogrammiert ist, kommt wohl auf das Prinzip der Diät an.
Einseitige Diäten gibt es nicht mehr
Wurde früher noch empfohlen, „nur“ Eier, „nur“ Ananas oder „nur“ Kartoffeln zu essen, um so schnell wie möglich so viel wie möglich abzunehmen, so weiß man heute sehr gut, dass einseitige Diäten vielleicht auf kurze Sicht einen schnellen Gewichtsverlust versprechen, ihre Folgen für unsere Gesundheit aber nicht sehr positiv sind.
Inzwischen gibt es eine gewisse Annäherung der verschiedenen Diäten aneinander. Die Basis der meisten sind Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, die länger satt machen als die Weißmehl-Variante, fettarme Milchprodukte und magere Fleisch- und Wurstsorten sowie Fisch.
Der Dschungel der Diäten
Sich an eine der propagierten Diäten zu halten, war oft schon eine Studie für sich. Da mussten genaue Angaben eingehalten und eventuell Zutaten abgewogen und ausgerechnet werden, da wurden Kohlenhydrate und Eiweiß strikt getrennt, da wurde für Kohlsuppen die halbe Gemüse-Abteilung leer gekauft oder nachdem abends um achtzehn Uhr der Wecker klingelte keine einzige Kalorie mehr zu sich genommen. Wer sollte sich da noch zurechtfinden, das grenzt wirklich an Wahnsinn. Und während der Dauer der Diät gab es kaum ein einziges Thema mehr als Kalorien oder die richte Mahlzeit zur richtigen Zeit.
Negative Energiebilanz bei Diäten
Eigentlich ist alles viel einfacher als wir denken, denn auf Dauer kommt es eben doch nur darauf an, wie viele Kalorien wir täglich zu uns nehmen. Ob die nun aus Kohlenhydraten oder Eiweißen, aus Zucker oder Fett bestehen, ist prinzipiell egal.
Negative Energiebilanz bedeutet, weniger Kalorien zu sich zu nehmen als der Körper am Tag verbraucht, dann wird ganz automatisch eine Reduzierung des Gewichts erreicht. Das funktioniert sogar dann, wenn die zugeführte Nahrung nicht den empfohlenen Richtlinien der gesunden Lebensmittel entspricht.
Natürlich sollte man sich allerdings gesund und vollwertig ernähren, da unser Körper bei einseitiger Ernährung sehr schnell anfängt, mit Stoffwechselproblemen darauf zu reagieren, dass nicht genügend wichtige Vitamine, Mineralien und Spurenelemente aufgenommen werden. Und der beste Weg, eine negative Energiebilanz zu erreichen, ist durch Sport und regelmäßige Bewegung den Energieumsatz zu erhöhen.
Der Stoffwechsel wird so aktiviert und der Körper verbraucht auch im Ruhezustand mehr Energie.
„Diät“ – was bedeutet das eigentlich?
Wenn man im allgemeinen Sprachgebrauch von „Diät“ spricht, meinen die meisten Menschen, einen Zeitraum, in dem wenig oder nur bestimmte Nahrung zu sich genommen wird mit dem einzigen Ziel, das Körpergewicht zu reduzieren. Deshalb ist dieses Wort eher negativ belastet und bedeutet für die meisten „Hunger, Abnehmen und Verzicht“. Der Ursprung des Wortes „Diät“ kommt eigentlich aus dem griechischen „diaita“ und meint so viel wie „Lebensweise oder Lebensführung“. Die Diätetik ist also die Lehre zur Heilung oder Gesunderhaltung unseres Körpers und auch unserer Seele.
Wozu führt der Diätenwahnsinn?
Die Grundlage der meisten Radikalkuren, die schnelle Gewichtsabnahme versprechen, ist eine Kalorienzufuhr von 900 bis 1300 Kalorien täglich. Dies führt den Körper in einen Zustand des Hunger-leidens, in dem er sehr oft aus Ermangelung an Kohlenhydratzufuhr das in den Muskeln gespeicherte Glykogen verbraucht. Dieses Glykogen ist in den Muskeln an Wasser gebunden, wenn es aufgebraucht ist, scheidet der Körper auch dieses gebundene Wasser aus. Dies zeigt sich auch auf der Waage.
Aber den meisten Diät-Wahnsinn-Verfallenen ist nicht klar, dass sie hauptsächlich Wasser verlieren bei diesen crash-Diäten. Zusätzlich wird das Eiweiß aus den Muskeln abgebaut. Das alles führt zu Gefühlen wie Schlappheit, Konzentrationsschwäche und Lustlosigkeit, da das Organ mit dem größten Bedarf an Brennstoffen, unser Gehirn, zu wenig Energie bekommt. Die Lust auf Sport ist damit beim Nullpunkt.
Aber ohne Sport oder regelmäßige Bewegung ist ein dauerhaftes Abnehmen nicht möglich.
Der Jojo-Effekt nach einer Diät
Während einer Diät, vor allem, wenn sie sehr radikal oder einseitig ist, sinkt der Grundumsatz des Körpers. Freut man sich über die abgenommenen Pfunde, die wie oben erklärt hauptsächlich aus Wasser bestehen, und isst plötzlich wieder normal wie vor der Diät, sind die Pfunde ruckzuck wieder auf den Hüften.
Meist sogar mehr als zuvor, da der Körper einen niedrigeren Grundumsatz hatte als vor der Diät und nun die positive Energiebilanz umso höher ist. Der Teufelskreis des Jojo-Effektes beginnt, da der Betroffenen nun wieder abnehmen möchte.
Auf Dauer macht der Diätenwahnsinn sehr krank und noch dicker
Vor allem am Jojo-Effekt ist klar ersichtlich, dass Radikalkuren und crash-Diäten genau ins Gegenteil umschlagen können. Um sein Gewicht dauerhaft zu reduzieren und dann auch schlanker zu bleiben, gibt es nur die Möglichkeit, die wirklich Bedeutung des Wortes „Diät“ in die Tat umzusetzen. Nämlich seine Lebensweise durch gesunde Ernährung und Bewegung ins positive zu kehren.
Linktipps
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