Wespenstiche
Wespe und Co
Wespe, Biene und Hornisse sind eigentlich ganz friedliebende Tiere und berühren den Lebensraum eines Menschen nur kaum. Die vielen Gerüchte und alten Volksweisheiten sind meist völliger Blödsinn und machen unnötig Panik. Wer eine Wespe wild mit den Händen fuchtelnd versucht zu vertreiben riskiert eher einen Angriff, denn die kleinen Insekten versuchen sich dann einfach nur zu verteidigen. Die Gifte von einer Wespe sind bei weitem nicht so gefährlich wie viele propagieren und das drei Wespenstiche einen Menschen töten könnten in einfach nur Unsinn. Um eine Hornisse, die ja als so gefährlich gelten zu einem Stich zu provozieren muss schon einiges anstellen.
Allerdings sieht es etwas anders aus, wenn ein Mensch einen Wespenstich Allergie entwickelt hat und hoch allergisch auf das Gift dieses Tieres reagiert. Wer mit nackten Füßen über eine blühende Wiese im Sommer läuft kann die Gefahr von einer Wespe oder einer Biene gestochen zu werden natürlich erhöhen, und wer schon weiß, dass er allergisch ist, sollte das auf keine Fall machen.
Die Folgen eines Wespenstiches
Der Stich ist in jedem Fall sehr schmerzhaft und die betroffene Hautstelle reagiert mit einer großflächigen Schwellung. Bei allergischen Personen sind diese Symptome dann noch weitaus stärker und stören das Allgemeinbefinden erheblich. Das kann bis hin zu Schwindel, Magenbeschwerden und einer laufenden Nase führen. Die Hintergründe einer Wespenstichallergie sind noch weitgehend unerforscht, man vermutet aber, dass andere Erkrankungen, wie eine Mastzellenerkrankung, dahinter stecken.
Was tun bei einem Wespenstich?
Ist eine Person gestochen worden ist es ratsam sofort einen Arzt aufzusuchen, denn bei einer Allergie kann ein Gestochener auch so stark auf das Insektengift reagieren, dass Kreislauf- und Atembeschwerden auftreten können. Eine Behandlung ist aber auch bei nicht allergischen Personen und vor allem bei Kindern nötig, auch davon abhängig, wo sich der Stich befindet. In der Nähe des Halses oder gar im Rachenraum ist ein sofortiges Handeln unbedingt nötig.
Liegt aber eine bekannte Allergie vor, kann der Arzt bei einer starken Reaktion wirksame Medikamente verordnen.
Allergischer Schock bei Wespenstichen ist lebensgefährlich
Der schlimmste Fall, der eintreten kann ist ein allergischer Schock nach einem Wespenstich, der einigen Menschen jedes Jahr das Leben kostet. Insektenstiche sind somit lebensgefährlich für allergische Personen, die einen allergischen Schock bekommen. Es kann im Prinzip jeden treffen, auch wenn man bisher keine allergischen Reaktionen aus früheren Stichen kannte. So ist es anzuraten, bei jedem Stich einer Wespe einen Arzt aufzusuchen. Personen, die schon allergische Erfahrungen bei Insektenstichen gemacht haben, sollten unbedingt ein Notfallset dabei haben. Die Medikamente, die darin enthalten sind, bestehen aus Kortison einem Antihistaminikum und einer Spritze mit Adrenalin, das man sich nach dem Stich selbst spritzen muss.
Vorbeugung ist wichtig bei Allergien
Wer mit einer bekannten Wespenstichallergie leben muss, sollte zum einen das Notfallset beim Aufenthalt im Freien und natürlich auch zu Hause immer dabei haben. Es gibt aber die Möglichkeit einer spezifischen Immuntherapie, die als Vorbeugung vor dem lebensgefährlichen Allergischen Schock zu sehen ist. Die Hyposensibilisierung ist einer Therapie, die auch bei anderen Allergien erfolgreich eingesetzt wird und schon vielen Allergikern geholfen hat. Dies ist die wichtigste Vorbeugemaßnahme, die aus ärztlicher Sicht möglich ist. Bei dieser Therapie wird dem Patienten in einer ersten Phase das Gift einer Wespe in einer sehr niedrigen Dosis gespritzt, meist in den Oberarm.
Der Körper kann nun langsam auf das Gift reagieren und eine sogenannte Toleranz entwickeln, die ihm hilft bei einem echten Wespenstich besser damit umzugehen.
Die Erfolgsquote ist sehr hoch bei dieser Therapie und liegt etwa bei 95 Prozent. Das sind gute Ergebnisse für Allergiker von Insektenstichen. Allerdings dauert die Therapie der Hyposensibilisierung oft sehr lange und kann bis zu fünf Jahre andauern. Bei einer Immuntherapie müssen im Vorfeld Haut und Bluttests gemacht werden und die Allergene genau ermittelt werden. Am besten wendet man sich an ein Allergiezentrum, welches sich auf diese Art der Behandlung spezialisiert hat. Wenn die ersten Behandlungsschritte erfolgreich verlaufen sind, erhält der Patient einmal im Monat eine Spritze mit steigender Dosierung, die unter die Haut gespritzt wird und die Sensibilisierung in Gang bringt.
In den Sommermonaten kann man sich nicht immer davor schützen und auch im häuslichen Bereich kommen Wespen gerne mal ins Haus geflogen aus der Suche nach Süßigkeiten.