Hamamelis
Die Hamamelis, welche auch unter den Namen „Zaubernuss“ oder „virginische Hamamelis“ bekannt ist, fällt vor allem im Winter durch ihre gelben Blüten auf, die schon von weitem strahlen. Zum Einsatz kommt die Hamamelis vor allem in Pflegeprodukten oder in Salben zur Linderung von Juckreiz oder Entzündungen.
Ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften waren schon den Ureinwohnern Nordamerikas bekannt, hierzulande hält die Hamamelis langsam immer mehr Einzug, zumal ihre adstringierende Wirkungsweise wissenschaftlich erwiesen ist und sie deshalb im medizinischen Bereich für vielerlei Beschwerden eingesetzt werden kann.
Aussehen und Geschichte der Hamamelis
Der Hamamelis-Strauch gehört zu den Zaubernussgewächsen und kam vor seiner Verbreitung als Zierpflanze in europäischen Gärten, hauptsächlich in Nordamerika vor. Der Strauch wächst zwar langsam, kann aber eine Höhe von 5 Metern erreichen und trägt seine ersten Blüten nach 6 Jahren. Durch seine Besonderheit, erst im Winter Blüten zu tragen, fällt er zwischen Dezember und Februar mit gelber Farbe besonders auf. Vier Blüten wachsen wie Büschel aus dem Blütenzentrum, in der Mitte befindet sich ein meist rostrotes Zentrum. Wenn die Samen zwischen August und September reif sind, platzen sie explosionsartig und schleudern zwei schwarze Samenkapseln bis zu 10 Meter durch die Luft.
Die Ureinwohner Nordamerikas verarbeiteten hauptsächlich die Blätter und Rinde der Hamamelis und benutzen diese als Mittel gegen Durchfall und Hautleiden.
Inhaltsstoffe und Wirkweise der Hamamelis
Die Blüten der Hamamelis werden eher selten für gesundheitliche Zwecke verwendet. Die Inhaltsstoffe, die am meisten Wirkung auf die Gesundheit haben, sitzen in der Rinde und den Blättern. Dazu zählen vor allem das Hamamelitannin, (ein besonderer Gerbstoff aus Büschen und Sträuchern) und ätherische Öle.
Diese Inhaltsstoffe lindern Juckreiz, sind entzündungshemmend und bringen durch ihre adstringierende Wirkung verletze Haut dazu, sich schneller zusammenzuziehen, wodurch kleinere Blutungen schneller gestoppt werden. Zudem aktivieren die Inhaltsstoffe der Hamamelis die Wundheilung und beruhige die gereizten Hautstellen.
Dadurch wird die Hamamelis bei medizinischen Salben, Cremes, Tees und Tinkturen eingesetzt, ebenso wie in kosmetischen Artikeln oder Pflegeprodukten wie Hand- und Gesichtscremes, Bodylotions und Duschgel.
Der Einsatz von Hamamelisprodukten
Am bekanntesten ist die Hamamelis als Salbe oder Creme bei Hämorrhoiden, da sie eine juckreizstillende und entzündungshemmende Eigenschaft hat. Doch auch bei folgenden Beschwerden kommt die Hamamelis zum Einsatz:
Afterjucken, Analfissur- oder –ekzem, kleinere Blutungen und Schürfwunden, Dammriss oder –schnitt, Durchfall, Ekzeme auf der Haut, Jucken auf Haut oder Kopfhaut, Kopfschuppen, Entzündungen der Mundschleimhaut oder des Rachenraums, Venenentzündung, Windeldermatitis und Zahnfleischentzündung. Für die Linderung dieser Beschwerden sorgt vor allem der enthaltene Gerbstoff in der Hamamelis. Gerbstoffe sorgen dafür, dass sich körpereigene Eiweiße in Haut und Schleimhaut bilden und deren Struktur verändern.
Ein Zusammenziehen der obersten Haut- oder Schleimhautschichten bewirkt eine Undurchlässigkeit, so dass die Nervenenden weniger auf Reizsignale reagieren und die Haut sich beruhigen kann.
Anwendungsformen der Hamamelis
Die häufigste Anwendungsform sind Cremes und Salben, die äußerlich für fast alle Arten von Hauptproblemen angewendet werden. Ebenso kann Hamamelis auch als Kompresse auf die betroffenen Hautstellen aufgelegt werden. Dafür werden 5 bis 10 Gramm Hamamelisrinde in 250 ml Wasser 10 bis 15 Minuten geköchelt und danach abgeseiht und mit Wasser im Verhältnis 1:3 gemischt. Damit tränkt man die Kompresse oder das Verbandsmaterial. Innerlich wird Hamamelis als Tee oder Tinktur eingenommen. Für Hamamelistee wird 1 Teelöffel der Hamamelisblätter mit 150 ml kochendem Wasser übergossen und 10 Minuten ziehen gelassen. Nach dem Abseihen der Blätter warm trinken, aber 3 Tassen täglich nicht überschreiten.
Schwangere und Stillende sollten den Tee nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt trinken.
Als Tinktur wird Hamamelis verwendet, nachdem 2 bis 4 Gramm der Rinde in 150 ml Wasser angekocht und abgeseiht werden. Diese Tinktur kommt am besten bei Entzündungen der Mundschleimhaut, des Rachens oder Zahnfleisches zum Einsatz. Wer großflächige Hautstellen behandeln möchte, kann auch ein Bad oder Sitzbad nehmen, wofür je nach Wassermenge Hamamelistee dazu gegossen wird. Zur Behandlung von Hämorrhoiden gibt es außerdem spezielle Zäpfchen.