Psammotherapie
Haben Sie schon einmal im heißen Sand gebadet? Nein, Sie planschen nur im Wasser, dann sollten Sie sich näher mit der Psammotherapie beschäftigen. Der Sand spendet Wärme und wirkt zugleich entspannend. Der Wohlfühl-Faktor ist bei dieser Therapie hoch. Zwar können wissenschaftliche Studien anhand der geringen Datenlage die Wirkungsweise nicht bestätigen, aber Ihr Körper wird es Ihnen danken. Sie müssen sich das ganze Verfahren ungefähr so vorstellen. Ihr Körper liegt praktisch in einer Mulde umgeben vom heißen Sand.
Die Sonne sorgt für zusätzliche Wärmezufuhr. Je nachdem, wo Sie diese Methode durchführen, können Sie eventuell das Rauschen des Meeres hören. Durch das Sandbad findet eine körperliche und seelische Entspannung statt. Natürlich gibt es verschiedene Sandarten. Im Laufe von Millionen von Jahren konnte der Sand durch Erosion und Verwitterung mit einer unterschiedlichen Mineralienzusammensetzung entstehen. Am häufigsten kommt der Quarzsand vor.
Er sieht gelbbeige aus. Ebenso gibt es gerade in der Karibik Traumstrände, die von weißem Sand geprägt sind. Diese Mischung stammt hingegen vorrangig von abgestorbenen Meerestieren. Darunter befinden sich unter anderem Muscheln oder Korallen. Der typische schwarze Sand ist wiederum auf die dunkle Lava zurückzuführen. Diesen werden Sie überwiegend auf den Kanareninseln wie La Palma und Lanzarote vorfinden. Hiermit haben Sie einen kleinen Einblick erhalten können, warum es überhaupt farbige Sandsorten gibt. Wir möchten Ihnen jedoch erzählen, worum es bei der Psammotherapie im Wesentlichen geht und wofür diese Heilbehandlung letztendlich nützlich ist.
Hinter der Psammotherapie steckt viel Tradition
Die Behandlung ist gar nicht so neu, wie Sie vielleicht jetzt glauben. Schon die alten Ägypter haben mit den sogenannten Sandbädern gearbeitet und diese als Behandlung eingesetzt. Mittlerweile beschäftigen sich auch andere Länder mit dieser Heilungsmethode. Urlauber können sich beispielsweise in Japan, am italienischen Mittelmeer oder auf den Kanaren in den Sand eingraben lassen. Selbst in Deutschland können die Menschen den Effekt ausprobieren und die Sandbäderangebote in Anspruch nehmen.
Dafür stehen in Wellness-Thermen, Kur- und Rehakliniken sowie Physiotherapiepraxen die speziellen Geräte zur Verfügung. Die Sandbäder werden in Fachkreisen Psammotherapie genannt. Der Wohlfühl-Faktor steht bei diesem Verfahren an oberster Stelle. Der Übergang zwischen Therapie und Wellness ist fließend. Generell handelt es sich bei Wärme um ein altbekanntes und traditionelles Naturheilverfahren.
Wie reagiert die Haut auf den Sand?
Der Sand wird bei der Psammotherapie auf mehr als 50 Grad erwärmt. Diese Temperatur bleibt während der Anwendung konstant warm. In dieser Zeit wird Ihre Haut nicht im direkten Kontakt mit dem Sand stehen. Ihr Körper wird in ein Baumwolltuch oder in ein beschichtetes Laken gebettet. Hat der Patient die richtige Liegeposition für sich gefunden, dann werden die entstandenen Lücken unterhalb des Körpers mit Sand ausgefüllt. Somit wird eine optimale Wärmeübertragung erzielt und die Entspannung kann ideal durchgeführt werden.
Welcher Sinn steckt hinter dieser Psammotherapie?
Im Vordergrund stehen die Verspannungen im Körper. Die Wärme soll helfen verspannte Muskeln wieder zu lockern. Ebenso sollen die erhöhten Temperaturen bei Schmerzen durch Gelenkverschleiß oder Osteoporose helfen. Einige Rehakliniken verwenden diese Behandlungsmethoden um beispielsweise Rückenbeschwerden sowie im Bereich der Psychosomatik entgegenzuwirken. Gerade die sanfte Überwärmung hat einen großen Einfluss auf die Durchblutung. Es findet eine verbesserte Durchblutung im Körper statt.
Es tritt ein beruhigendes vegetatives Nervensystem und eine Schmerzlinderung ein. Ein therapeutischer Effekt ist gewährleistet. Allerdings haben die gesetzlichen Krankenkassen diese Psammotherapie nicht in ihrem Heilmittelkatalog festgehalten. Daher muss ein Patient die Kosten für diese Behandlung selbst tragen. Ein weiteres Plus bei dieser Anwendung ist die Verträglichkeit. Viele Patienten vertragen die trockene Wärme besser, als beispielsweise heiße Fangopackungen.
Was sagt die Wissenschaft zu dieser Psammotherapie?
Leider gibt es derzeit noch keine wissenschaftlichen Studien über die Wirkungsweise und das Ergebnis. Dennoch sollte festgehalten werden, dass das Wohlergehen bei dieser Psammotherapie im Vordergrund steht. Ebenso ist diese Methode schon etliche Jahre alt. Aus ärztlicher Sicht gibt es kaum Einwände. Menschen die unter einem niedrigen Blutdruck leiden, sollten jedoch vorsichtig sein. Bei dieser Anwendung kann der Blutdruck weiter sinken.
Liegt eine Herz-Kreislauf-Erkrankung vor, dann sollte die Psammotherapie nicht durchgeführt werden. Es könnte eine zu große Belastung für den Kreislauf auftreten. Die Psammotherapie darf ebenso wenig bei einer akuten Entzündung oder Fieber angewendet werden. Im Normalfall jedoch sind Sandbäder gut verträglich. Die Psammotherapie geht in der Regel eine knappe halbe Stunde.
Hygiene
Noch ein Wort zur Hygiene. Die Baumwolltücher oder Laken werden nach jedem Benutzen wieder gereinigt und desinfiziert. Haben Sie Fragen zum Sand und möchten Sie wissen, ob der Sand immer ausgetauscht wird oder wie es sich mit der Reinigung verhält, dann wenden Sie sich direkt an den Betreiber. Ansonsten sollten Sie die Psammotherapie einmal selbst ausprobieren und sich dieses Wohlfühlerlebnis einfach gönnen. Ihre Gesundheit wird sich letztendlich darüber freuen.