Eierstockkrebs
In Österreich gehört der Eierstockkrebs zu den eher seltenen Tumorarten. Das Risiko liegt bei 1 Prozent. Das heißt von 100 Frauen erkrankt nur eine Frau an Eierstockkrebs. Damit erkranken rund 1000 Frauen jährlich in Österreich laut Statistik an Eierstockkrebs. Und obwohl dieser Tumorart selten auftritt, gilt sie doch als die 5. häufigste tumorbedingte Todesursache von Frauen in Österreich. Zurückzuführen ist dies darauf, dass Eierstockkrebs oft spät erkannt wird. Das heißt in einem fortgeschrittenen Tumorstadium, wobei diese Tumorart sehr aggressiv ist und schnell streut. Betroffen von Eierstockkrebs in Österreich sind Frauen nach Eintreten der Menopause zwischen dem 55. und 65. Lebensjahr. Dabei gibt es aber auch Risikofaktoren, aber auch schützende Faktoren und natürlich Möglichkeiten der Vorsorge.
Ursachen und Risikofaktoren
Der größte Risikofaktor für das Auftreten eines Eierstockkrebs ist Kinderlosigkeit und Unfruchtbarkeit, aber auch Übergewicht. Es gibt dabei Faktoren, die das Erkrankungsrisiko durchaus stark verringern können, wie eine Eileiterunterbindung oder die operative Entfernung der Gebärmutter und die Einnahme der Antibaby-Pille und das Stillen. Allein die Einnahme der Anitbaby-Pille führt zu einer ca. 30 prozentigen Reduktion des Risikos an Eierstockkrebs zu erkranken. Und das auch, wenn die Einnahmezeit nur 5 Jahre beträgt. Doch eine besondere Risikolast ist die familiäre Krankheitsgeschichte, also die genetischen Faktoren. Denn in vielen Fällen liegt bei Eierstockkrebs liegt eine Mutation in den Genen BRCA1/2 oder HNPCC vor. Dadurch ist auch das Risiko von Brustkrebs erhöht.
Wenn es genetische Risiken gibt, tritt zudem der Eierstockkrebs ca. 10 Jahre früher auf als bei anderen. Doch wenn Brustkrebs- oder Eierstockkrebserkrankungen familiär gehäuft auf, können schon junge beschwerdefreie Frauen auf diese Mutationen hin getestet werden im Rahmen der genetischen Beratung. Dabei führt dies häufig dazu, dass sich junge Frauen, bei denen eine BRCA Mutation gefunden wurde, vorsorglich Brüste und Eierstöcke entfernen lassen.
Symptome bei Eierstockkrebs
Auch wenn in den meisten Fällen der Eierstockkrebs erst recht spät entdeckt wird, gibt es noch Rettung. Doch die Beschwerden treten oft tatsächlich erst im späteren Tumorstadium auf und sind zudem erst einmal recht unspezifisch. Die entsprechenden Symptome umfassen nämlich Blähungen des Bauches, die Zunahme des Bauchumfangs und eine unerklärliche Gewichtsabnahme sowie ein ständiges Völlegefühl und Verdauungsstörungen, aber auch Appetitlosigkeit.
Früherkennung
Die meisten Diagnosen bei dieser Tumorart werden durch Zufall gestellt, und zwar im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung und eines darauf folgenden vaginalen Ultraschalls. Doch auch die Abklärung der Beschwerden, wie oben beschrieben über den Hausarzt führen dann letztlich zum Gynäkologen und dann zur Diagnose. Bisher gibt es dabei noch keine zuverlässige Methode, wie Eierstockkrebs frühzeitig erkannt werden kann. Doch regelmäßige Untersuchungen beim Gynäkologen können zumindest Veränderungen am Eierstock ergeben, die dann genauer unter die Lupe genommen werden. Wie wichtig die Früherkennung ist, zeigt sich am Umstand, dass im Eierstockkrebs Endstadium die Tumore den ganzen Körper befallen haben können. Wenn Lunge und Leber ebenfalls von Metastasen befallen sind, beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung nach der Diagnose nur noch 14 Monate.
Therapie
Die Therapie besteht bei Eierstockkrebs einmal in der Operation, der Chemo- und Strahlentherapie. Doch spielt die Operation eine sehr wichtige Rolle im Rahmen der
Behandlung von Eierstockkrebs. Doch diese ist letztlich auch nur dann wirkungsvoll, wenn Eierstockkrebs im frühen Stadium erkannt wurde. Es gilt dabei die sichtbaren Tumorherde zu entfernen, um eine Ausbreitung (Streuung) der Tumorzellen in der Bauchhöhle zu verhindern. Im Rahmen der Operation werden dabei vorsorglich auch die Lymphknoten im Bereich der Beckenwandgefäße und Bauchschlagader – und vene entfernt. Nötigenfalls kann auch die Entfernung von Teilen des Darmes nötig sein. Nach der Operation folgt eine Chemotherapie. Eine eher untergeordnete Rolle spielt die Strahlentherapie bei der Behandlung von Eierstockkrebs.
Nachsorge
Sehr wichtig ist die Nachsorge. Diese umfasst 3 bis 12 monatliche Untersuchungen. Hierbei wird die Patienten nach Beschwerden gefragt. Zudem werden gynäkologische Untersuchungen durchgeführt. Es erfolgt zudem eine Bestimmung der Tumormarker und die Durchführung eines vaginalen Ultraschalls und einer Computertomographie. Die Nachsorge erfolgt für mindestens 10 Jahre nach dem Auftreten von Eierstockkrebs. Durchschnittlich leben die Patientinnen nach Diagnose und Therapie noch 15 Jahre oder länger. Doch bei vielen Patientinnen kommt der Krebs auch nach abgeschlossener Therapie wieder zurück.