Gesundenuntersuchung
Mittlerweile haben im Jahr 2011 über eine Million Österreicher und Österreicherinnen an der Gesundenuntersuchung teilgenommen. Zum Vergleich, im Jahr 2001 waren es etwa 600.000 Bürger. Der Trend geht eindeutig nach oben. Allerdings stellt sich die Frage, warum nicht noch mehr Menschen von dem Angebot Gebrauch machen? Schließlich handelt es sich um eine kostenlose Voruntersuchung. Das Österreichische Rote Kreuz will mit dieser regelmäßigen Untersuchung eine gewisse Vorbeugung von Krankheiten treffen. Gerade Männer zieren sich zu dieser Vorsorgeuntersuchung zu gehen. Dennoch sollte die eigene Gesundheit immer im Vordergrund stehen.
Zudem ist jeder Mensch selbst dafür verantwortlich. Mit einer ausgewogenen Ernährung, viel Bewegung und einem geistigen Training kann schon ein großer Teil zur Gesunderhaltung beigetragen werden. Wie diese Gesundenuntersuchung im Einzelnen abläuft, das schauen wir uns an dieser Stelle ein wenig genauer an.
Wer kann an der Gesunduntersuchung teilnehmen?
Personen, die 18. Jahre alt sind und Ihren Wohnsitz in Österreich haben können an dieser Vorsorgeuntersuchung teilnehmen. Dieses umfangreiche Untersuchungsprogramm findet einmal pro Jahr statt. Es fallen keine Kosten dafür an. In dem Gesundheitscheck ist neben der Untersuchung auch ein Beratungsgespräch mit einem Arzt inbegriffen.
Welche Vorteile bringt die Gesundenuntersuchung?
Wenn Sie an dieser medizinischen Untersuchung teilnehmen, dann erhalten Sie erste Hinweise auf eine eventuelle Erkrankung. Somit hätten Sie im Fall des Falles durchaus wertvolle Zeit gewonnen, um erfolgreich gegensteuern zu können. Einige Krankheiten lassen sich bereits im Frühstadium erkennen. Das gibt dem Betroffenen die Gelegenheit rechtzeitig mit einer entsprechenden Therapie beginnen oder bestimmte Gewohnheiten umstellen zu können. Das kann unter Umständen mit wenig Aufwand und Belastung für den Patienten geschehen. Generell erhöhen sich dadurch die Heilungschancen. Es werden bei der Gesundenuntersuchung verschiedene Werte ermittelt wie zum Beispiel durch Blut- oder Urinproben.
Obendrein kontrolliert das Team den Blutdruck, die Pulsfrequenz, den Kopf, Hals, das Herz, die Lunge, Milz, Nieren, Prostata, Brust, Wirbelsäule, Gelenke und Haut. Das Hauptaugenmerk liegt ausschließlich bei der Früherkennung von Krankheiten. Vorrangig bei Herz-Kreislauferkrankungen, also Herzinfarkt, Schlaganfall, Raucherbein, Thrombosen und Embolien, oder Stoffwechselerkrankungen, wie z.B. Zuckerkrankheit, Fettstoffwechselstörungen (Cholesterin) und Gicht sowie Krebserkrankungen. Ein gynäkologisches Vorsorgeprogramm für Frauen wurde ebenso mit in eine Gesundenuntersuchung integriert.
Wie läuft die Gesundenuntersuchung ab?
Es gibt viele Menschen, denen es schwer fällt beim Arzt vorbeizuschauen. Einige schreckt das volle Wartezimmer ab und andere wiederum möchten über ihre Beschwerden nicht sprechen. Jedoch sollte sich jeder bewusst sein, dass die Gesundheit das höchste Gut des Menschen ist und deshalb sollte er diesen Schritt gehen. Zudem ist das gesamte Untersuchungsprogramm gar nicht so kompliziert, wie vielleicht manche denken. Es wird auch nicht anstrengend werden oder sogar zeitaufwendig. Kurzum, Sie haben nichts zu befürchten. Ganz im Gegenteil, die Vorsorgeuntersuchung dauert nur ungefähr eine Stunde. Diese Zeit wird in zwei Terminen aufgeteilt. Die Blut- und Harnabnahme findet am ersten Tag statt.
Am zweiten Tag werden die internen Untersuchungen mit Ihnen durchgeführt. Abschließend werden die Befunde vom Arzt ausgewertet und mit Ihnen darüber gesprochen. Nach der Abnahme des Blutes werden die Proben ins Labor geschickt. Die Blutuntersuchung hat sich auf Werte wie die Blutsenkung, der Blutzucker, der Cholesterinwert, Triglyceride, die Harnsäure und das Leber-Enzym Gamma-GT spezialisiert. Anhand dieser Informationen kann erkannt werden, ob eine Entzündung oder Diabetes vorliegt. Zudem werden der Fetthaushalt und der Stoffwechsel überprüft. Die Harnuntersuchung schaut auf den pH-Wert, Eiweiß, Glucose, Keton, Urobilinogen, Bilirubin und Blut sowie auf Leukozyten. Die Daten geben Auskunft über eventuelle Entzündungen und die Funktionen der Organe.
Interne Untersuchung
Bei der internen Untersuchung werden die Größe, das Gewicht, die Pulsfrequenz und der Blutdruck gemessen. Ebenso gehört ein EKG dazu, das Abhören der Lunge, Überprüfung des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches. Selbst der Tastbefund von Gefäßen, Leber, Nieren, Milz und Rektum wird vollzogen. Eine Begutachtung von Gelenken und der Wirbelsäule sowie Auffälligkeiten wie etwa vergrößerte Lymphknoten werden geprüft. Haben Sie das 40. Lebensjahr vollzogen, dann findet des Weiteren eine Untersuchung des Stuhles auf Blut statt und die Prostata wird kontrolliert. Bei Frauen wird nachgeschaut ob eine Orangenhaut oder Hautveränderungen sowie Schwellungen der Lymphknoten vorliegen. Ein Tastbefund der Brüste sowie eine vaginal-digitale Untersuchung werden ebenfalls durchgeführt.
Welche Krankheiten werden mit der Gesundenuntersuchung erkannt?
Dass die Vorsorgeuntersuchung in erster Linie dazu dient, dass Erkrankungen möglichst frühzeitig erkannt werden sollen, das haben wir im Text vorab erwähnt. Speziell sollen mit dieser Vorgehensweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arteriosklerose, erhöhter Blutdruck, Krebs, insbesondere Darmkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Hautkrebs, Brustkrebs, Prostatakrebs, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), diverse Stoffwechselerkrankungen, chronische Erkrankungen der Atmungsorgane beizeiten aufgedeckt werden. Im Abschlussgespräch mit dem Arzt werden natürlich eingehend die Untersuchungsergebnisse besprochen und darüber hinaus geht der Mediziner auch auf die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten ein. Somit sollen eventuelle Risikofaktoren angesprochen werden. Es geht schließlich um Ihre Gesundheit.
Linktipps:
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