Darmkrebsvorsorge – Experten im Interview
Darmkrebs kann schon vor seinem Entstehen verhindert werden. Ein neuer Bluttest gibt Auskunft, ob generell ein Risiko für Darmkrebs besteht. So kann man Menschen bereits viele Jahre vor der ersten Koloskopie auf ein mögliches Darmkrebsrisiko testen. Ist ein Test positiv, bedeutet das noch nicht, dass der Patient Darmkrebs hat, dass aber ein erhöhtes Darmkrebsrisiko besteht.
Darmkrebsvorsorge – Experten im Interview
Die Zukunft der Darmkrebsvorsorge – Interview mit Dr. Friedrich A. Weiser MSc., Univ. Prof. Christian Madl und Univ. Doz. Dr. Werner Weiss
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Experteninterview mit Dr. Friedrich A. Weiser MSc., Univ. Prof. Christian Madl und Univ. Doz. Dr. Werner Weiss zum Thema Darmkrebsvorsorge
Dr. Weiser: Wir haben im Jahr etwa 5000 Darmkrebsneuerkrankungen in Österreich und etwa 2700 Todesfälle, die damit im Zusammenhang stehen und wissen dass wir durch eine regelmäßige vorsorge über 90 Prozent der Entstehung des Darmkrebses zu verhindern. Im Gegensatz zu allen anderen Tumorformen ist es möglich die Entstehung von Frühformen zu verhindern, indem man im Rahmen der Spiegelung zunächst völlig harmlose Polypen entfernt und somit verhindern kann, dass diese bösartig werden.
Anmerkung: Die Koloskopie, also die Darmspiegelung ist heute durch entsprechende Medikamente völlig schmerzfrei, dauert etwa 30 Minuten und wird von den Sozialversicherungsträgern bezahlt. Mit einem neuen Bluttest gibt es nun einen weiteren diagnostischen Test, der unter einer Blutprobe als erster Schritt der Darmkrebsfrüherkennung durchgeführt werden kann. Das Testergebnis gibt darüber Auskunft, ob zurzeit ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs besteht. Ärzte wie der Wiener Universitätsprofessor Doktor Christian Madl sehen darin eine Möglichkeit Menschen bereits viele Jahre vor ihrer ersten Koloskopie auf ihr Darmkrebsrisiko zu testen.
Dr. Madl: Es gibt seit Kurzem einen Bluttest, der feststellt ob es durch Krebszellen zu einer genetischen Strukturveränderung kommt. Werden diese genetisch veränderten Zellen aus der Darmschleimhaut in die Blutbahn geschwemmt kann man das mit einem Bluttest feststellen.
Anmerkung: Ist der Test positiv bedeutet das noch nicht, dass der Patient Darmkrebs hat, jedoch besteht eine erhöhte Krebswahrscheinlichkeit, welche weiter abgeklärt werden soll. Universitätsdozent Doktor Werner Weiss gilt als Experte in Hinblick auf Darmkrebsvorsorge und Behandlung und setzt sich leidenschaftlich für die Vorsorgeuntersuchung ein.
Die Darmspiegelung oder Koloskoopie ist bei der Darmkrebsvorsorge unverzichtbar
Dr. Weiss: All diese Tests münden in der Koloskopie. Es ist egal, ob man einen Blutabnahmetest, ein CT, ein konventionelles Röntgen oder einen anderen Test macht. Wenn ein verdächtiger Befund rauskommt, kommt es daraufhin zu einer Koloskopie.
Anmerkung: Damit haben die Entwickler des Tests ihr Ziel erreicht: Noch mehr Menschen noch früher zur Vorsorgeuntersuchung zu bewegen.
Dr. Weiss: Ein amerikanischer Kollege hat einmal gesagt: Die beste Vorsorgemethode ist die, die gemacht wird.
Dr. Madl: Dieser Weg ist die richtige Richtung.: Noch mehr Patienten zur Vorsorgekoloskopie zu bringen. Das Ziel ist, dass solche Tests als Zwischenstufe noch eingeschalten werden, damit wir sagen können, ob Patienten noch früher oder rascher zur Koloskopie kommen sollen.
Anmerkung: Ist der Bluttest negativ, konnte der zu untersuchende Krebsmarker im Blut nicht festgestellt werden und es besteht derzeit ein geringes Risiko, dass Darmkrebs vorliegt. Ein Vorteil dieses Tests ist, dass er regelmäßig durch eine Blutabnahme leicht zu wiederholen ist. Ab dem 50. Lebensjahr ist jedoch eine Vorsorgeuntersuchung mittels Darmspiegelung auf jeden Fall nötig um gegebenen falls bestehende Polypen zu entdecken und diese Krebsvorstufen auch gleichzeitig zu entfernen.
Dr. Weiser: Das Ziel ist, dass Patienten ab dem 50. Lebensjahr im zehnjährigen Intervall zur Untersuchung kommen, auch wenn sie keine Symptome haben.
Anmerkung: Die Darmkrebsvorsorge, die Bluttests oder spätestens ab dem 50. Lebensjahr die sanfte Koloskopie retten Leben und könnten österreichweit jährlich über 2500 Menschen vor dem Tod bewahren.
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