Brustkrebs Vorsorge
Vorsorge gegen Brustkrebs
Die Angst, Brustkrebs zu bekommen, steckt in jeder Frau, denn bei ungefähr 25% der Krebserkrankungen, die jedes Jahr diagnostiziert werden, handelt es sich um Brustkrebs. Die Fortschritte der medizinischen Behandlungsmöglichleiten werden jedes Jahr größer, weshalb die Zahl der Todesfälle durch Brustkrebs weit zurückgegangen ist. Dafür verantwortlich sind die Früherkennung und darauf folgende Behandlung, die so schnell wie möglich erfolgen sollte, um eine gute Erfolgschance zu haben. Die Selbstuntersuchung ist der erste wichtige Punkt. Stellt eine Frau dabei etwas Ungewöhnliches fest, sollte sie es bei Ihrem Frauenarzt untersuchen lassen. Zudem sollte die jährliche Vorsorgeuntersuchung eingehalten werden.
Die Funktionsweise der Brust
Der Aufbau der Brust besteht aus Fett- und Bindegewebe (dieses wird Stroma genannt) und den Brustdrüsen, die man auch Drüsenläppchen oder Lobulae nennt. Sie wird von kleinen Kanälen durchzogen, den so genannten Milchgängen bzw. Ductus, durch die bei stillenden Frauen Milch zu der Brustwarze gelangt. Dazu kommen noch Blut und Lymphgefäße.
Die Flüssigkeit, die Lymphe genannt wird, enthält Abfallstoffe unseres Körpers, die beim Zellstoffwechsel entstehen, und Abwehrzellen, die der Körper gebildet hat. Die Lymphe wird von den Lymphatischen Gefäßen, so wie Blut von den Blutgefäßen, transportiert und zu den Lymphknoten geleitet, in denen Immunzellen sich gesammelt haben. In unserem Körper gibt es viele Sammelstellen, also Lymphknoten. Die Lymphknoten, in der sich die Lymphe der Brustgefäße sammelt, befinden sich in den Achselhöhlen auf beiden Seiten.
Brustkrebsarten
Invasiver (infiltrierender) Milchgang-Karzinom: diese Krebsart, zu der fast 70% der auftretenden Erkrankungen gehören, hat seinen Beginn in einem Milchgang, dessen Wand er durchbricht und auf das Fettgewebe der Brust übergreift. Wenn er durch Lymph- und Blutgefäße weitertransportiert wird, kann er in anderen Körperteilen Metastasen bilden.
Invasiver (infiltrierender) Milchdrüsen-Karzinom: dieser hat seinen Beginn in den Milchdrüsen und kann ebenfalls auf andere Körperteile übergreifen. Rund 10-15% der Erkrankten haben diese Krebsart.
Es gibt noch ein paar seltenere Arten von invasivem Brustkrebs, die hier nicht aufgeführt werden.
Selbsterkennung von Brustkrebs
Die meisten Mammakarzinome werden von den Frauen selbst erkannt und dann in einer gynäkologischen Praxis diagnostiziert. Deshalb ist eine regelmäßige Selbstuntersuchung der Brüste die beste Art, eine bestehende Krebserkrankung so schnell und gut wie möglich zu behandeln.
Wenn Sie jeden Monat einmal Ihre Brust abtasten, können Sie selbst Veränderungen spüren, die nur ca. 1 cm groß sind.
Die folgenden Punkte sollen eine Hilfe für diese Selbstuntersuchung sein
-Mit herunterhängenden Armen bei guter Beleuchtung vor dem Spiegel sollten Veränderungen wie Einziehung oder Vorwölbung der Brustwarzen oder der Brusthaut, bestehende Rötungen oder Orangenhaut mit deutlich sichtbarer Pore untersucht werden. Wenn Sie nun die Arme nach oben über den Kopf heben, achten Sie darauf, ob die beiden Brüste dabei gleichmäßig nach oben gehen und sich nicht an einer Seite verziehen.
-Nun wird die Brust systematisch abgetastet. Dazu sollten Sie die gegenüberliegende Hand flach auf die Brust auflegen und am oberen äußeren Rand anfangen, mit kreisförmig gegeneinander bewegenden Fingern, Unebenheiten zu erspüren.
-Daraufhin werden die Achselhöhlen abgetastet. Hierfür heben Sie Ihren Arm an und legen Sie drei Finger der gegenüber liegenden Hand in die Achselhöhle, Arm wieder senken und locker hängen lassen. Dabei die Achselhöhle nach knotigen Veränderungen abtasten.
-Zuletzt sollten Sie Ihre Brustwarzen mit Daumen und Zeigefinger zusammen drücken und darauf achten, ob eine Flüssigkeit abgesondert wird.
Stellen Sie bei dieser Untersuchung eine Veränderung fest, sollte das von einem Arzt genauer untersucht werden.
Untersuchungen bei Brustkrebs
In der gynäkologischen Praxis wird dann erst mal untersucht, ob es sich bei den Veränderungen um eine schmerzhafte Mastopathie (Brustschwellung) handelt, oder evtl. ein Tumor vorliegt. Dieser kann gut- oder bösartig sein und wird mittels einer Mammografie beim Spezialisten untersucht. Eventuelle Zysten können durch eine Ultraschall-Untersuchung erkannt werden. Falls bei den genannten Untersuchungen kein eindeutiger Befund feststellbar ist, wird meist eine Kernspin-Untersuchung folgen, die durch ihr Magnet-Resonanz-Verfahren Schicht-Aufnahmen des weichen Gewebes macht und Veränderungen darstellen kann. Findet man dabei einen Knoten, wird dieser durch eine Biopsie(Gewebeentnahme) in Narkose und darauffolgende Untersuchung im Labor als gut- oder bösartig diagnostiziert und weiter behandelt.
Programm zur Früherkennung in Österreich
Seit Jänner 2014 gibt es in Österreich das Programm „früh erkennen“, bei dem Frauen zwischen 45 bis 69 Jahren all zwei Jahre eine Früherkennungsmammographie durchführen lassen können. Die Teilnahme an diesem Programm ist kostenlos. Es soll die bisherige Rate von nur 35% der Frauen, die bisher Mammographie als Mittel zur Früherkennung nutzen, ansteigen lassen.
Linktipps
– Früherkennungsprogramm bei Brustkrebs
– Perücken & Zweithaar – Expertentipps nach Diagnose Krebs oder Alopezie
– Mariendistel als Krebsvorsorge