D-Mannose – antibiotischer Zuckerersatz
D-Mannose gehört in die Gruppe der Einfachzucker und wird vom Körper nicht verstoffwechselt, sondern als Ganzes mit dem Urin ausgeschieden. Dadurch kann D-Mannose auch von Zuckerkranken problemlos eingenommen werden. Abnehmwillige greifen ebenfalls gern auf diese Zuckeralternative zurück. Sie hilft auch bei Blasenentzündungen, wodurch die Einnahme von Antibiotika, die meistens mit Nebenwirkungen einhergeht, oft vermieden werden kann.
Was ist D-Mannose?
D-Mannose ist ein seltener Einfachzucker, bestehend aus sechs Kohlenstoffatomen im Molekül (Hexosen), der in einigen Bäumen und Sträuchern, sowie in Heidel- und Preiselbeeren und auch in bestimmten Pilzarten vorkommt. Meist wird er aus Birken und Buchen hergestellt.
Der menschliche Körper stellt Mannose in kleinen Mengen als Bestandteil der Zellwände auch selbst her. Der Brennwert beträgt lediglich vier Kalorien pro Gramm, auch Diabetiker können den Zucherersatz also nutzen.
D-Mannose: Antibiotikaersatz bei Blasenentzündungen
Eine Blasenentzündung ist sehr schmerzhaft und unangenhemn. Jeder, der dies schon einmal erleben musste, weiß wie unangenehm diese Erkrankung ist und wie froh man ist, sobald Erleichterung eintritt. Meist verschreiben Ärzte um Akutfall ein Antibiotikum. Dies soll verhindern, dass die Bakterien in die Nieren gelangen und eine Nierenbeckenentzündung auslösen. Manche Menschen leiden auch unter chronischer Blasenentzündung, was besonders unangenehm ist.
D-Mannose gegen Harnwegsinfekte
Wer an immer wiederkehrenden Blasenentzündungen leidet, der sollte D-Mannose probieren. Meist haben die traditionell verschriebenen Antibiotika Nebenwirkungen. Diese treten oft erst im Laufe der Zeit auf verstärken sich bei häufiger Einnahmen. D-Mannose hingegen hat keine Nebenwirkungen und klinisch erwiesen dieselbe Wirkung wie z.B. das Antibiotikum Nitrofurantoin.
Der häufigste Auslöser für Harnwegsentzündungen sind die Escherichia coli Bakterien, die sich an die Andockstellen der Mannose Moleküle in der Blasenschleimhaut anpassen und dort schnell vermehren. Wird nun D-Mannose in Flüssigkeit gelöst getrunken, gelangt sie in die Blase, da sie vom Körper nicht vollständig verstoffwechselt werden kann. Dort heften sich die Escheria coli Bakterien auch an die zusätzlichen Mannose Moleküle.
Die Moleküle wirken also wie ein Klettband für die Bakterien. Diese rutschen in Folge von den Wänden der Harnwege weg zu den ’neuen‘ Molekülen und werden schließlich mit dem Urin herausgespült. Um den Effekt zu optimieren genug Flüssigkeit zuführen, die die Harnwege gut spülen.
Studie zur Behandlung und Prophylaxe von Blasenentzündungen
In Kroatien führten Ärzte eine Studie an 308 Frauen durch, die akut an einer Zystitis (Blasenentzündung) erkrankt waren und schon in ihrer Vergangenheit öfter mit diesem Problem zu kämpfen hatten. Zunächst verabreichte man den Frauen für eine Woche das Antibiotikum Ciprofloxacin, danach teilte man sie in drei Gruppen auf.
Die erste Gruppe erhielt sechs Monate lang einmal am Tag zwei Gramm D-Mannose, aufgelöst in einem Glas Wasser, die zweite Gruppe erhielt täglich 50 mg Nitrofurantoin und bei der dritten Gruppe wurde keine weitere Prophylaxe durchgeführt.
Das Ergebnis zeigte, dass in der Gruppe ohne Prophylaxe 61 Prozent der Frauen Rückfälle erlitten, in der Gruppe mit Nitrofurantoin waren es 20 Prozent und in der D-Mannose-Gruppe hatten nur 15 Prozent der Frauen Rezidive.
Sonstige Vorteile von D-Mannose
Ein weiteres bekanntes und beliebtes Naturheilmittel gegen Harnwegsinfekte sind Preiselbeeren bzw. Preiselbeersaft. Diese verursachen jedoch durch ihren hohen Fruchtzuckergehalt ein saures Milieu im Harntrakt, wodurch sich die Escherichia coli Bakterien erst rechet wieder stark vermehren können.
Dieser Effekt tritt bei der Einnahme von D-Mannose nicht auf. Ein weiterer Vorteil der Zuckerart im Vergleich zu Preiselbeer: Der Körper benötigt zu ihrem Abbau sehr viel weniger Insulin.
Wie wird D-Mannose eingenommen?
Das weiße Pulver wird aus Birken- oder Buchen hergestellt. Es wird auch häufig prophylaktisch eingenommen. Dazu ½ bis ein Teelöffel von dem Pulver in ein Glas Wasser einrühren und trinken. Bei akutem Auftreten einer Blasenentzündung die Einnahmemenge erhöhen: drei bis vier Einheiten für zunächst ein bis zwei Tage. Zusätzlich die Flüssigkeitszufuhr steigern.
Nach 24 Stunden sollte eine deutliche Verbesserung zu spüren sein und die Einnahmemenge kann wieder auf ½ bis ein Teelöffel pro Tag reduziert werden. D-Mannose ist nicht als Lebensmittel zugelassen, ist also nicht im Regal von Supermärkten als Zuckerart zu finden. Die Substanz gilt auch nicht als Heilmittel, sondern als Nahrungsergänzungsmittel. Im Internet gibt es einige Anbieter, bei denen natürliche, reine D-Mannose erhältlich ist.
Der Geschmack von D-Mannose
In der Natur kommt D-Mannose in Alpha- und Betaform vor. Die Alpha Variante hat einen süßen Geschmack, die Beta-Variante ist leicht bitter. Als wichtiger Hinweis dafür, dass es sich um die natürliche Form der Substanz handelt, gelten der leicht süße Geschmack am Anfang und der leicht bittere Nachgeschmack.
Linktipps
– Ärztezeitung: D-Mannose schützt so gut wie Antibiotika
– Blasenentzündung
– Der richtige Umgang mit Antibiotika
– Sind wir süchtug nach Zucker
– Wie uns die Lebensmittelindustrie Zucker unterjubelt