Wieviel Alkohol verträgt der Mensch?
Bei Rauchern und Trinkern ist es generell oft so, dass sie vor dem negativen Folgen ihres Tuns gerne die Augen schließen. Meldet die Presse jedoch mal wieder etwas Positives über das Laster, wird das als Aufhänger genommen, ihm weiter zu frönen. Ob Alkohol in Maßen nun wirklich das Herz schützt, wie es die landläufige Meinung einiger Journalisten, Künstler und Ärzten ist, bleibt hier dahingestellt.
Die negativen Folgen zu hohen Alkoholkonsums stehen in diesem Fall gewichtig dagegen. Doch vielen Menschen ist die Grenze, ab wann zu viel Alkohol tatsächlich schwere negative Folgen für die Gesundheit haben kann, gar nicht bewusst.
Die Grenzwerte unterscheiden sich stark
Die Messlatte, die für zu hohen täglichen Alkoholkonsum gesetzt wird, unterscheidet sich in den verschiedenen Nationen stark. Wohnt man zum Beispiel in Madrid sind 30 g täglich als Höchstgrenze gesetzt, wohingegen Spanier in Katalonien eine Menge von 70 g zugestanden wird. Portugal zieht mit 40 g vor Frankreich (30) und den USA mit 28 g täglicher Höchstmenge vorbei. In Deutschland gilt ein Höchstmaß von 20 Gramm am Tag. Alle Werte beziehen sich auf Männer, die Damenwelt sollte sich an die Hälfte oder 2/3 des Wertes halten.
Leberzirrhose durch zu hohen Alkoholkonsum
In der Liste der weltweiten Todesursachen findet man Leberzirrhose an einer der obersten zehn Stellen.
Davon ist die Hälfte der Fälle auf übermäßigen Alkoholkonsum zurückzuführen. Die Leberzirrhose ist eine Krankheit, bei der das Gewebe der Leber stark geschädigt ist und sich im Laufe der Zeit in Binde- und Narbengewebe umwandelt. Dies geschieht entweder durch eine Hepatitis (Leberentzündung) oder chronischen Alkoholkonsum. Dadurch, dass intaktes Lebergewebe abstirbt, kann die Leber ihre Aufgaben nicht mehr ausüben, was irgendwann zum Zusammenbruch aller Leberfunktionen und damit zum Tode führt.
Wieviel Alkohol darf man trinken?
Die Frage, wie viel Alkohol man täglich trinken darf, ohne gesundheitliche Folgen zu befürchten, stellt sich jedem, der gerne und oft Alkohol konsumiert. Gelegenheitstrinker haben normalerweise nicht viel zu befürchten, wer sich jedoch täglich oder mehr als 3-mal in der Woche das eine oder andere Glas oder Gläschen genehmigt, sollte sich irgendwann mal kritisch überlegen, was er damit seinem Körper antut. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfiehlt für Männer einen Grenzwert von 30 g reinem Alkohol täglich und bei Frauen 20 Gramm.
Dieser Wert ist oft schneller erreicht bzw.- überschritten als man denkt, denn schon ein halber Liter Bier, 0,2 l Wein oder Sekt oder 3 kleine Schnäpse (40%) sind für Frauen genug, um diesen Wert zu erreichen. Für Männer gilt entsprechend die 1,5 fache Menge.
Werte der verschiedenen Getränke
Um sich ein besseres Bild über den enthaltenen Reinalkohol zu machen, dient folgende Aufstellung:
0,3 Liter Bier mit einem Alkoholgehalt von ca. 4,8 % enthalten 11,5 Gramm Reinalkohol
0,33 Liter Biermisch-Getränk mit ca. 2,9 % entsprechen 7,7 g
0,2 Liter Wein mit 11 % entsprechen 17,6 g
0,1 Liter Sekt mit 11% entsprechen 8,8 g
0,02 Liter Korn mit ca. 32% entsprechen 5,1 g
0,02 Liter Likör mit ca. 20% entsprechen 3,2 g
0,02 Liter Whiskey mit ca. 42% entsprechen 6,7 g
0,275 Liter Spirituosen-Mischgetränke mit ca. 3% entsprechen 6,6 g
Das „Gläschen in Ehren“
Laut verschiedenen Studien soll das tägliche Glas Wein am Abend sogar gesundheitsfördernd sein und das Risiko für Herzerkrankungen senken. In der Kritik stehen diese Studien aufgrund der Vermutung, sie seien statistisch verfälscht worden. Generell wird es so sein, dass gelegentlicher Alkoholkonsum sich nicht negativ auf die Gesundheit auswirken wird, wenn er im Rahmen bleibt. Wer jedoch schon eine Grunderkrankung hat, bei der die Leber geschwächt oder geschädigt ist, tut sich sicher einen Gefallen, indem er auf Alkohol weitestgehend verzichtet.
Ein weiterer Aspekt ist die Vorbildfunktion für Kinder. Da heutzutage Nikotin und Alkohol legalisiert sind und in der Werbung angepriesen werden, sollte man besonders darauf achten, was man selbst seinem Nachwuchs vorlebt, denn die Eltern dienen Kindern von Anfang an als Vorbilder, nach denen sie sich orientieren.