Wie wichtig ist Kalzium?
Kalzium (oder Calcium) ist einer der wichtigsten Stoffe, den unser Körper zum Aufbau von Knochen und Zähnen braucht, zudem ist er nötig für die Funktion der Muskeln, für die Blutgerinnung, für die Erregbarkeitssteuerung von Muskeln und Nerven, für den Herzrhythmus und für viele Stoffwechselvorgänge. Die Aufnahme von Kalzium erfolgt hauptsächlich durch unsere Nahrung. Da Kinder und Schwangere einen erhöhten Bedarf an Kalzium haben, hält sich noch immer die Empfehlung, Kinder bräuchten täglich ein bis zwei Gläser Milch, um gesunde Knochen zu bekommen.
Menschen, die an Osteoporose leiden sollten eine höhere Menge an Kalzium einnehmen, um die Gefahr von Knochenbrüchen zu mindern.
Symptome von Kalziummangel
Die Richtwerte für den täglichen Kalziumbedarf eines Erwachsenen liegen bei 1000 mg. Medizinisch spricht man von einem Kalzium-Mangel, wenn die Konzentration im Blut 2,2 Millimol pro Liter (mmol/l) unterschreitet. Kalzium sollte durch ausgewogene Ernährung zugeführt werden, ein Mehrbedarf wie er in der Kindheit oder Schwangerschaft besteht, kann durch Milchprodukte ausgeglichen werden, sofern keine Kuhmilch Allergie oder Laktoseintoleranz besteht. Ein Mangel an Kalzium macht sich durch folgende Symptome bemerkbar:
- häufige Muskelkrämpfe
- Taubheits- oder Pelzigkeitsgefühl auf der Haut, oder Kribbeln wie durch Ameisenlaufen
- Haarausfall und brüchige Nägel aufgrund einer Störung der Hornbildung
- Ekzeme, trockene Hautstellen oder andere Veränderungen der Hautbeschaffenheit
- Störungen der Verdauung, wie Blähungen oder Durchfall
- niedriger Blutdruck, Herzrhythmusstörungen oder Kreislaufbeschwerden
- Augenprobleme, wie Bildung des Grauen Stars
- depressive Verstimmungen, Stimmungsschwankungen und körperliche Erschöpfungszustände
- Fortschreitende Osteoporose (Minderung der Knochendichte)
Wodurch entsteht Kalziummangel?
Die Hauptgründe für Kalzium-Mangel sind eine einseitige Ernährung oder ein erhöhter Bedarf, sowie bestimmte Krankheiten oder Nebenwirkungen bei der Medikamenteneinnahme. Folgende Ursachen können zu einem Kalzium-Mangel führen:
- kalziumarme oder phosphatreiche Ernährung
- geringe Zufuhr von Milch oder Milchprodukten
- erhöhter Kalzium-Bedarf bei Heranwachsenden, bei Schwangeren und Stillenden
- Ess-Störungen wie Anorexie(Magersucht) oder Bulimie (Ess-Brech-Sucht)
- Trinken von enthärtetem Leitungswasser
- Vitamin D-Mangel. Vitamin D hilft dem Körper, das Kalzium aus der Nahrung aufzunehmen und verhindert eine zu hohe Kalzium-Ausscheidung über die Nieren
- Unverträglichkeit von Milch oder Milchzucker durch Kuhmilchallergie oder Laktoseintoleranz
- gestörte Aufnahme des Kalziums durch den Darm aufgrund von Zöliakie (Glutenunverträglichkeit)
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse
- Erkrankungen der Nebenschilddrüse (zum Beispiel Nebenschilddrüsenunterfunktion)
- Erkrankungen der Niere (zum Beispiel chronische Niereninsuffizienz)
- Nebenwirkungen von Medikamenten, zum Beispiel solchen, die eine harntreibende Wirkung enthalten
Kalzium durch die richtigen Lieferanten zuführen
Wird Kalzium mit zu viel Proteinen zugeführt, führt das auf Dauer dazu, dass die Nieren vermehrt Kalzium ausscheiden, welches der Körper sich dann aus den Knochen zieht. Die Qualität der Kalzium-Lieferanten aus der Nahrung ist deshalb nicht unbedeutend. Pflanzliches Eiweiß sollte darum immer in ausrichtender Menge auf dem Ernährungsplan stehen. Bei Milch und Milchprodukten wird dem Körper die Kalzium-Aufnahme erleichtert, da das Kalzium an Caseinmizellen gebunden ist. Diese Verbindung wird durch Magensäure gelöst und das Kalzium ist verfügbar. Noch besser geschieht dies durch den Verzehr von Buttermilch oder Joghurt. Schon geringe Mengen an Milch oder Milchprodukten decken den täglichen Bedarf eines Erwachsenen ab. (60 bis 100 Gramm Käse, ein Becher Joghurt und eine Tasse Milch). Wer Milch und Milchprodukten nichts abgewinnen kann oder eine Allergie bzw. Unverträglichkeit gegen diese hat, findet im Gemüseregal andere wertvolle Kalzium-Lieferanten. Dazu gehören Brokkoli, Fenchel, Spinat, Kohlrabi, Grünkohl, Lauch und Mangold, doch auch Soja, Mandeln, Haselnüsse, Sesam und kalziumreiche Mineralwässer führen dem Körper Kalzium zu.
Kalzium in Kombination mit Magnesium
Magnesium hat neben seinen vielen anderen für den Körper wichtigen Aufgaben die Funktion, dem Körper bei der Aufnahme von Kalzium zu unterstützen. Wird also viel Kalzium aber zu wenig Magnesium zugeführt, kann der Körper mit der großen Menge Kalzium gar nichts anfangen. Das beste Verhältnis, das der Körper braucht, um Kalzium optimal aufzunehmen und zu verwerten, ist 2:1. Das bedeutet, es sollte immer doppelt so viel Kalzium wie Magnesium zugeführt werden, um die effektivste Wirkung zu erzielen.
Kalzium und Vitamin D
Vitamin D ermöglicht es dem Körper, mehr Kalzium aufzunehmen. Durch Sonnenlicht wird im Körper Vitamin D gebildet, so dass es wichtig ist, jeden Tag mindestens eine Viertelstunde die Sonne auf Gesicht, Hände und Unterarme scheinen zu lassen. Vor allem im Winter, wenn es nicht so viele Sonnenstunden am Tag hat, sollte man dennoch jeden Strahl nutzen, um einen kleinen Spazierganz zu machen oder am Fenster zu sitzen.
Zu viel Kalzium kann schädlich sein
Alles Gute hat auch Nachteile, genauso ist es auch bei Kalzium. Ein Zuviel an Kalzium ist genauso schädlich wie ein Zuwenig. Die Symptome eines Kalzium-Überschusses sind unspezifisch, können sich aber unter anderem in Schwächegefühl, Müdigkeit, Verstopfung, Erbrechen oder langsamem Herzrhythmus äußern. Bei einem stark erhöhten Kalziumspiegel kann es zu Verkalkungen der Nieren, Haut, Blutgefäße, Magen und Herz kommen. Meist wird dies durch bestimmte Erkrankungen ausgelöst. Wer wegen Osteoporose oder als Vorbeugung dagegen vermehrt Kalzium zu sich nimmt, sollte die Menge zuvor mit seinem Hausarzt besprechen, um sich nicht selbst im Glauben daran, sich etwas Gutes zu tun, in Wirklichkeit zu schaden.