Die wichtigsten Laborwerte und ihre Bedeutung
Unwohlsein, Schlappheit, Antriebslosigkeit aber keine eideutige Ursache erkennbar? Wenn Patienten mit unklaren Beschwerden zum Arzt kommen, wird meist ins Labor überwiesen. Viele Krankheiten, die noch nicht ausgebrochen sind, uns aber bereits schwächen sind über Laborwerte außerhalb der Norm erkennbar. Sie geben eindeutige Hinweise, wo und wie medizinisch anzusetzen ist.
Laborwerte zeigen, ob in ihrem Körper alles im Normbereich liegt und ihre Organe korrekt arbeiten. Im Labor werden Blut, Harn und Stuhl untersucht. Bei der Blutanalyse unterscheidet man zwischen kleinem und großem Blutbild. Das kleine Blutbild gehört zu den Standarduntersuchungen bei jedem Gesundheitscheck und bildet die Basiswerte ab. Sollten sich hier Auffälligkeiten ergeben, wird meist ein großes Blutbild veranlasst.
Wie oft sollen Laborwerte erhoben werden
Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen, die regelmässig kostenfrei in Anspruch genommen werden kann, empfiehlt man folgende Frequenz für die Erhebung von Laborwerten:
- bis zum 40. Lebensjahr: Kontrolle alle drei Jahre
- bis zum 50. Lebensjahr: Kontrolle in zweijährigem Abstand
- ab dem 50. Lebensjahr: Kontrolle in zweijährigem Abstand, außer es gibt Auffälligkeiten, die häufigerer Beobachtung bedürfen
Zur Erstellung des Blutbildes, eines der Schlüsselelemente der Laborwerte, ist eine Blutabnahme erforderlich. Die muss in nüchternem Zustand erfolgen: acht, besser zwölf Stunden vor dem Labortermin darf man nichts essen und trinken (außer Wasser) und auch nicht rauchen. Beim Harn wird der Morgenharn und zar der Mittelstrahl genommen.
Kleines Blutbild
Gröbere Unregelmäßigkeiten im Blut geben Aufschluss darüber, ob ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf- oder Stoffwechselerkrankungen besteht. Diese fünf Laborwerte bestimmen das kleine Blutbild:
- Erythrozyten: Die roten Blutkörperchen transportieren Sauerstoff. bzw. dessen Abfallprodukt Kohlenstoffdioxid. Produziert der Körper zu viele Erythrozyten, deutet das auf Sauerstoffmangel hin – oft ein Indiz für eine Herz-Kreislauferkrankung – produziert er zu wenig, leidet man unter eine Anämie
- Hämoglobin: Erhöhte Hämoglobinwerte können ein Hinweis auf Tumore sein, zu niedrige Hämoglobinwerte können für chronische Leiden des Verdauungstrakts verantwortlich sein
- Hämatokrit: Der Hämatokrit beschreibt, die Konsistenz des Blutes, wie dick- oder dünnflüssig es ist, und gibt damit Aufschluss über den Wasserhaushalt des Organismus
- Leukozyten: Je mehr weiße Blutkörperchen, desto aktiver arbeitet die körpereigene Immunabwehr. Sind die Leukozyten erhöht, liegt also eine akute Infektion vor, die gerade bekämpft wird
- Thrombozyten: Die kleinsten Zellen des Bluts sind für die Blutgerinnung zuständig. Stimmen die Werte nicht, weist das auf ein erhöhtes Thromboserisiko hin
Großes Blutbild
- Granulozyten: Geben Hinweise darauf, ob ein akutes Herzleiden eine Lungenentzündung oder eine Blutvergiftung vorliegt
- Lymphozyten: Ausfällige Lymphozytenwerte liefern Hinweise auf bestimmte Tumorerkrankungen, wie etwa Leukämie, oder Autoimmunerkrankungen
- Monozyten: Die Anzahl der Monoxyden steigt, wenn sie unter einer Infektion aufgrund von Bakterien oder Pilzen leiden
- LDL-Cholesterin gilt als „schlechtes“ Cholesterin, da es den Prozess der Arterienverkalkung beschleunigt, was wiederum zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall führen kann
- HDL-Cholesterin ist das „gute“ Cholesterin – der Wert sollte nicht zu niedrig sein, da es einen Schutzfaktor für die Blutgefäße darstellt und so z.B. das Herz vor Atherosklerose
- GPT: Glutamat-Pyruvat-Transaminase, auch Alanin-Aminotransferase (ALT, ALAT) genannt
- GOT: Glutamat-Oxalacetat-Transaminase, auch Aspartat-Aminotransferase (AST, ASAT) genannt (zusammen mit GOT auch Transaminasen genannt)
- Gamma-GT: Gamma-Glutamyl-Transferase
- alkalische Phosphatase (AP)
Ein großes Blutbild macht man, wenn es akute aber unspezifische Beschwerden gibt oder Unregelmäßigkeiten beim kleinen Blutbild aufgetreten sind. Es gibt folgfende drei Untergruppen der Leukozyten:
Beim großen Blutbild werden routinemäßig auch die Cholsterinwerte erhoben.
Cholesterin
Cholesterin ist eine Art Blutfett und lebenswichtiger Bestandteil der Zellmembranen. Es ist entscheidend an der Produktion von Gallensäuren, Sexualhormonen sowie Vitamin D beteiligt und wird im Blutserum gemessen. Ist der Gesamt-Cholesterinspiegel > 200 mg/dl sollte jedenfalls genauer untersucht werden.
Umgangssprachlich unterscheidet man zwischen ‚gutem‘ und ‚schlechtem‘ Cholesterin.
schützt
Wenn niedrige HDL-Werte vorliegen und gleichzeitig die Triglyceridwerte erhöht sind, ist das Risiko für Arteriosklerose noch größer.
Leberwerte
Bei Bluttests werden standardmäßig auch Leberwerte erhoben, wobei es hauptsächlich um vier Enzyme geht:
GOT, Gamma-GT und AP kommen aber nicht nur in der Leber, sondern in nahezu allen Organen vor. GPT ist hingegen ein ‚echter‘ Leberwert und erhöhte Werte deuten meist auf eine Erkrankung des Organs hin. Da die Leber als Entgiftungszentrale dient, sollte man erhöhten GPD Werten jedenfalls auf den Grund gehen um eine weitere Schädigung des Organismus zu vermeiden.
Schilddrüsenwerte
Schilddrüsenwerte, eigentlich Werte über Schilddrüsenhormone, gegen Aufschluss über Über- bzw. Unterfunktion der Schilddrüse.
L-Thyroxin (T4 Levothyroxin)
Thyreoidea-stimulierendes Hormon (TSH)
Triiodthyronin (T3)
Am wichtigsten ist der TSH-Wert. Gibt es hier keine Abweichungen vom Normwert, arbeitet die Schilddrüse in der Regel einwandfrei.
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Quelle:
Linktipps:
– Laborwerte – Gesundheit in Zahlen
– Alternativmedizin
– Ursachen für Herzinsuffienz
– Naturheilkunde: Vollblutanalyse