Der Darm
Wie funktioniert der Darm?
Der Darm ist unser Verdauungsorgan, er hat eine ungefähre Länge von sechs bis acht Metern und liegt mit zahlreichen Verschlingungen in unserem Bauchraum. An den Magen schließt sich der Dünndarm an, in dem der Großteil der Verdauung stattfindet und wo die Nährstoffe aus dem Speisebrei von der Darmwand aufgenommen und ins Blut weitergegeben werden.
Enzyme sorgen dafür, dass Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette und Vitamine in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt werden. Zusätzlich hilft die Gallensäure, die in der Gallenblase produziert wird, dabei, Fett zu verdauen und Sekrete aus der Bauchspeicheldrüse und der Darmschleimhaut helfen bei diesem Verdauungsvorgang. Die Länge des Dünndarms beträgt ca. 5 – 6 Meter und seine Schleimhaut besteht aus Krypten und Zotten, das sind Vertiefungen und Ausstülpungen, die die Nährstoffe aufnehmen und weitergeben. . Die Nahrungsreste, die unverdaulich sind, wandern dann in den Dickdarm weiter, der eine ungefähre Länge von 1,5 bis 2 Meter hat. Dort wird dem Speisebrei das Wasser und die Elektrolyte entzogen, welche dem Körper zugeführt werden. Die restlichen Bestandteile, die weder verdaulich sind noch aufgespalten werden können, zum Beispiel Ballaststoffe, baut der Dickdarm mithilfe von dort lebenden Bakterien ab, wobei Fäulnis- und Gärungsprozesse entstehen.
Im Dickdarm verbleiben die Nahrungsreste ca. 48 bis 72 Stunden bevor sie im ca. 15 cm langen Mastdarm enden und durch den Anus ausgeschieden werden.
Das Immunsystem unseres Darmes
Die Mikroorganismen, die zumeist aus Bakterien bestehen, und unseren gesamten Darm in Billionen großer Anzahl besiedeln, nennt man Darmflora. Ca. 10 Billionen davon befinden sich im Dickdarm. Ungefähr 500 verschieden Arten von Bakterien leben wie ein eigenes Ökosystem im Darm und wiegen insgesamt ca. 2 Kilogramm. Es sind aerobe Bakterien (solche, die Sauerstoff benötigen) und anaerobe Bakterien (solche, die keinen Sauerstoff benötigen) vorhanden. Ca. 10% sind aerob (zum Beispiel Milchsäurebakterien) und verbrauchen den Sauerstoff, der im Darm vorhanden ist, um den andren 90%, die keinen Sauerstoff benötigen, ein Leben dort zu ermöglichen. Die Aufgaben der Darmflora bestehen nicht nur in der Verdauungsarbeit sondern sind der wichtigste Teil unserer körpereigenen Abwehr, die gegen Infektionen schützen. Ungefähr 70% der Immunzellen unseres Köpers sind in unserem Darm, da dort täglich zahlreiche Mikroorganismen durchwandern, die unseren Körper schädigen können. Fast 25% der Darmschleimhaut bekämpft täglich die Krankheitserreger, die wir mit der Nahrung zu uns nehmen. Allerdings sollte die Darmflora dazu gesund sein.
Eine gestörte Darmflora kann krank machen
Die Darmflora kann aus ihrem Gleichgewicht gebracht werden und sodann ihre Aufgabe nicht mehr zu genüge erfüllen. Falsche Ernährung, zum Beispiel einseitige Crash-Diäten, und Stress wirkt sich auf Dauer auf den Magen und den Darm aus, was zu Störungen der Darmflora führt. Einer der Hauptstörfaktoren für die Darmflora sind Antibiotika. Diese Medikamente wurden zur Bekämpfung bestimmter Krankheiten entwickelt, die durch Bakterien ausgelöst werden. Bei der Einnahme von Antibiotika werden aber nicht nur die Bakterien zerstört, die unseren Körper krank gemacht haben, sondern auch die nützlichen Darmbakterien.
An den Stellen, wo die Darmflora nicht mehr vollständig angesiedelt ist, können sich nun Krankheitserreger ansiedeln, die für den Körper schädlich sind. Das hat zur Folge, dass das Ökosystem Darmflora gestört ist und nicht mehr voll funktionsfähig.
Die Darmflora wieder aufbauen
Nach so einer Störung der Darmflora, gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese wieder aufzubauen und neue Bakterien anzusiedeln. Die Gabe von Probiotika, das sind lebende Mikroorganismen wie Milchsäure-, Bifido- und Colibakterien, kann helfen die Lücken wieder zu schließen. Die so zugeführten Bakterien siedeln sich an und bringen die Darmflora wieder ins Gleichgewicht. Zusätzlich können praebiotische Bakterien zugeführt werden, die den Milchsäurebakterien als Nahrung dienen und diese wieder wachsen lassen. Nahrungsmittel, die dabei helfen, eine gesunde Darmflora wieder aufzubauen und zu erhalten, sind zum Beispiel der Brottrunk und frischer, nicht pasteurisierter Sauerkrautsaft. Beide basischen Lebensmittel enthalten Mineralstoffe und Spurenelemente sowie viele Mikroorganismenstämme.