
Wird das Herzinfarkt-Risiko durch Kälte erhöht?
Um die Weihnachtszeit war an Winter, geschweige denn an Schnee überhaupt nicht zu denken. Die Temperaturen waren viel zu hoch und es entstand der Eindruck, dass der Frühling schon vorbeischauen möchte. Mit dem Start ins neue Jahr meldete sich jedoch die kalte Jahreszeit zurück. Erste Minusgrade konnten am Thermometer festgehalten werden und in zahlreichen Regionen fiel die weiße Pracht vom Himmel. Endlich war er da, der heiß ersehnte Schnee. Freizeitaktivitäten wie Rodeln, Ski- oder Snowboard fahren, kann von nun an problemlos durchgeführt werden.
Zahlreiche Menschen freuen sich darüber und genießen den Pulverschnee in vollen Zügen. Allerdings empfinden nicht alle Leute dieses Naturereignis als positiv. Unter anderem müssen sich gerade die Autofahrer auf die wechselhaften Witterungsbedingungen einstellen. Ebenso stellen diese Witterungsbedingungen zahlreiche Patienten mit einem Herzleiden vor eine große Herausforderung.
Vor allem die Kälte macht den meisten Betroffenen zu schaffen. Ob dadurch das Risiko für einen Herzinfarkt erhöht wird, dass möchten wir uns einmal genauer ansehen. Klar ist, wer bereits Probleme mit dem Herz hat, spürt diese im Winter höchstwahrscheinlich eher.
Was bewirkt Kälte beim Herz?
Generell muss unser Herz bei Kälte mehr arbeiten. Gehen wir bei frostigen Temperaturen ins Freie, dann ziehen sich die Blutgefäße reflexartig zusammen. Als Erstes stellen wir eine kalte Nase, Finger und Füße fest. Unsere Körperhülle, die alle lebenswichtigen Organe umgibt, bleibt stattdessen warm. Werden beispielsweise die Gefäße in der Haut eng gestellt, dann muss unser Herz das Blut gegen einen Widerstand ins Gefäßsystem pumpen. Ist jedoch dieses Pumporgan nicht richtig gesund bzw. leistungsfähig, dann kann es gefährlich werden.
Die Belastung ist für unser Herz zu hoch. Die Herzkranzgefäße verengen sich durch die Kälte leichter. Im schlimmsten Fall kann es vorkommen, dass ein Herzinfarkt eintritt. Allerdings passiert das nur, wenn eine Herz-Kreislauf-Erkrankung vorliegt. Zudem wird erst dann ein Herzinfarkt ausgelöst, wenn der Herzmuskel derart schlecht durchblutet wird. Jedoch konnte durch unterschiedliche Studien bewiesen werden, dass im Winter mehr Menschen sterben als im Sommer und das infolge einer Herzkrankheit. Genauer gesagt, dreht es sich dabei sogar um ein Drittel mehr. Findet je ein zehn Grad Celsius Temperaturabfall statt, dann steigt das Herzinfarktrisiko um sieben Prozent an. Das fanden kanadische Forscher heraus.
Was passiert mit unserem Herz?
Natürlich sieht es für den ersten Moment schön aus, wenn die weißen Flocken vom Himmel fallen. Wird jedoch die Pracht immer mehr, dann müssen die Schneemassen von den Gehwegen geräumt werden. Bei diesem Arbeitsschritt ist jedoch Vorsicht geboten. Durch Schneeschippen kann eine unerwartete Atemnot eintreten. Leiden Sie etwa an einer koronaren Herzkrankheit oder ist das Organ bereits durch einen Herzinfarkt angeschlagen, dann sollten Sie sich auf keinen Fall überfordern.
Oft denken Betroffene nicht daran und schieben die weiße Flockenpracht mit einem Schneeschieber von dem Fußweg oder es wird mal schnell das Auto von der Schneedecke befreit. Zudem stapfen zahlreiche Menschen mit dem Hund durch den tiefen Schnee. Doch hier sollten Sie vernünftig an diese plötzlichen und intensiven Aktivitäten herangehen.
Meist wird zu spät bemerkt, dass das Herz und der Kreislauf damit überfordert sind. Ohne weitere Ankündigung bekommt der Betroffene urplötzlich schwer Luft. Sein Brustkorb fängt mit brennen an. Ein Druckgefühl stellt sich zudem ein. Treten diesen Symptome auf, dann ist das ein wichtiges Alarmsignal. Hören Sie augenblicklich mit den anstrengenden Tätigkeiten auf. Halten die Beschwerden über einen längeren Zeitraum an oder sie verschlimmern sich sogar, dann müssen Sie unbedingt den Notarzt rufen oder sich ins Krankenhaus fahren lassen. Selbst, wenn die Symptome wieder verschwunden sind, sollten Sie diesen Vorfall mit einem Arzt besprechen. Immerhin kann es sich um erste Anzeichen für eine schwere Erkrankung handeln, die Sie nicht unbeachtet lassen sollten.
Immerhin kann es sich um erste Anzeichen für eine schwere Erkrankung handeln, die Sie nicht unbeachtet lassen sollten.
Wie erkennt man, ob eine Herzkrankheit vorliegt?
Sind bei Ihnen erste Hinweise auf eine eventuelle Herzkrankheit, wie Atemnot oder Brennen im Brustkorb aufgetreten, dann sollten Sie diese ernst nehmen. Selbst, wenn Sie glauben, dass Ihr Herz völlig gesund ist. Bei diesen Beschwerden ist es wichtig, dass Sie einen Arzt aufsuchen. Dieser wird durch entsprechende Untersuchungen feststellen können, ob eine Erkrankung vorliegt. Es muss nicht gleich beim Eintreten dieser Symptome sein, dass Ihr Herz krank ist. Verengte Bronchien können ebenfalls der Auslöser für aufgetretene Atemprobleme sein.
Deshalb sollten Sie sich bei kalten Temperaturen nicht überfordern, wenn Sie wissen, dass bereits ein Herzleiden vorliegt. Treten unverhofft Beschwerden am Pumporgan auf, dann dürfen Sie diese nicht ignorieren. Im Zweifelsfall ziehen Sie einen Mediziner zu Rate. Natürlich dürfen Sie sich in der kalten Jahreszeit nicht einigeln. Gemütliche Spaziergänge auch bei Minusgraden sollten Sie an der frischen Luft durchführen. Das regt Ihren Kreislauf und natürlich auch das Herz an. Wenn Sie es nicht übertreiben, dann haben Sie nichts zu befürchten.
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