Weniger Gehirnzellen durch schlechte Ernährung?
Wer sich ungesund ernährt, fördert nicht nur das Übergewicht, den Bluthochdruck, hohe Blutfettwerte oder Diabetes, sondern lässt zudem das Gehirn schrumpfen. Klingt verrückt, ist aber wahr. Unglücklicherweise sind gerade Bereiche des Gehirns betroffen, die für Lernprozesse, die mentale Gesundheit und für das Gedächtnis verantwortlich sind. Falsche Ernährung ist außerdem ein maßgeblicher Risikofaktor für Demenz-Erkrankungen. Eine Studie aus dem Jahr 2011, die Wissenschaftler der Universität von New York veröffentlichten bewies, dass ungesundes Essen dem Gehirn schadet.
Die Ergebnisse bezogen sich jedoch mehr auf die Einflüsse des Essens auf die Belohnungs- und Appetitzentren im Gehirn von Übergewichtigen. Bei den Schäden handelte es sich um verstärkte Entzündungsprozesse. Besonders der sogenannte Orbitofrontalkortex (OFC) und die Amygdala waren deutlich verkleinert. Diese Regionen ist für die Steuerung des Geschmacksempfinden verantwortlich. Liegt ein Defekt vor, dann isst man Dinge, die einem eigentlich gar nicht so gut schmecken. Selbst die Menge der Nahrungsaufnahme kann man nicht mehr kontrollieren.
Das Phänomen lässt sich oft bei übergewichtigen Personen, aber auch schon bei Teenagern beobachten. Die Symptome traten dann auf, wenn die Jugendlichen ungezügelte Ernährungsgewohnheiten an den Tag legten.
Nicht die Selbstkontrolle verlieren
Wie bereits angesprochen sind die Entscheidungsprozesse OFC und Amygdala besonders wichtig für die Hirnregion. Sie helfen beim Erkennen von gesunden und gefährlichen Individuen. Ein Schaden dieser Funktionen beeinflusst die Selbstkontrollfähigkeit massiv und wirkt sich zudem äußerst negativ aus. Man kann nicht mehr unterscheiden was eine ungesunde Nahrung ist und ob man viel zu viel zu sich nimmt. Unklar ist, was zuerst da war. Der Schaden im Gehirn oder das Übergewicht. Fest steht allerdings, dass die Ernährung zu den hirnschädigenden Entzündungsprozessen beiträgt.
Zucker und Fett rauben Intelligenz
Das Zucker und Fett nicht gerade gesund für den Körper sind, dass dürfte sich herumgesprochen haben. Allerdings stellt einer Studie von der Oregon State University aus dem Jahr 2015 fest, dass Zucker und Fett die Intelligenz rauben. Zuerst wird die Darmflora in Mitleidenschaft gezogen. Das wirkt sich negativ auf die kognitiven Fähigkeiten aus. Die betreffenden Personen können sich auf eine neue Situation nicht mehr einstellen, die Leistungsfähigkeit wird reduziert und selbst das Lang- und Kurzzeitgedächtnis wird beeinträchtigt. Diese Symptome kann man genauso als erste Anzeichen einer Demenz-Erkrankung betrachten.
Weniger Denkleistung
Wird eine ausdauernde ungesunde Ernährung vollzogen, dann kann diese Lebensweise zu einer verstärkten Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke führen. Das wiederum bringt einige Beeinträchtigungen der Hirnstruktur mit sich. Der Bereich Hippocampus gilt als Gedächtniszentrum und wird als erstes geschädigt. Dieser Teil vom Gehirn sortiert Erinnerungen und speichert Dinge, die wichtig und gesund sind. Im Normalfall sorgt der Hippocampus außerdem dafür, dass er den Menschen vor Überernährung schützt. Liegt jedoch ein Defekt vor, dann lässt er die Wahrnehmung trüben. Auf einmal werden Speisen so lebendig, dass man an nichts anderes mehr denken kann und man am schnellsten diese essen muss.
Wie entscheidend ist die gesunde Ernährung für ein leistungsfähiges Gehirn?
Eine ungesunde Ernährung schlägt sich also nicht nur auf die Hüften nieder, sondern schädigt ebenso das Gehirn. Die Nahrungsaufnahme ist ganz entscheidend für die körperliche und mentale Gesundheit. Mit einem Stück Traubenzucker oder einem Glas Limonade wird der Blutzucker nur für einen Moment gesteigert. Jedoch fällt dieser Zustand schnell wieder ab und die Folge sind Heißhungerattacken und Müdigkeit. Allerdings benötigt unser Gehirn Zucker. Dafür benötigen wir jedoch Nahrungsmittel, die nachhaltig unser Gehirn mit Energie versorgen. Das wären Kohlenhydrate, die in Vollkornprodukten stecken.
Daher sollte man schon morgens ein ausgiebiges Frühstück zu sich nehmen. Außerdem sind fünf kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt empfehlenswert. Das führt zu einer Leistungssteigerung. Auf der Speisekarte sollten Obst, Gemüse sowie Nüsse stehen. Sie sind wahre Energielieferanten. Verzichten Sie auf Zusätze wie Geschmacksverstärker, Farbstoffe oder andere künstliche Aromen. Selbst von einem übermäßigen Konsum an Fastfood sollte abgesehen werden.
Falsches Essen lässt das Gehirn schrumpfen
Bei einer Studie aus dem Jahr 2015 wurde mit Hilfe der Magnetresonanztomografie bei Probanden im Alter zwischen 60 und 64 Jahre die Größe des Hippocampus gemessen. Jene die sich ständig ungesund ernährten, hatten einen kleineren Hippocampus vorzuweisen.
Linktipps
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