Was beeinflusst unser Essverhalten?
Medien und Werbung beeinflussen uns
In der heutigen Zeit werden fast alle Menschen unmerklich durch Medien und Werbung manipuliert und tief beeinflusst. Das ist nichts Neues und jeder weiß es im Grunde genommen, aber es ist nicht genau geklärt, was uns dazu bringt uns anders zu verhalten, als wir es ohne Beeinflussung tun würden. Jeder meint, dass er dann etwas isst, wenn er Hunger hat und so viel isst, bis er satt ist. Gerade bei der Nahrungsaufnahme aber kann man uns leicht beeinflussen und manipulieren. Wir denken, dass wir alleine entscheiden wann unser Magen voll ist und wir uns als satt empfinden.
Es gibt aber viele Reize, die unser Essverhalten unmerklich beeinflussen. Schon in der Kindheit werden hier die Grundlagen gelegt, indem zum Beispiel Babys und Kleinkinder das Essverhalten der Erwachsenen nachahmen. Später denken wir, dass wir unseren eigenen Kopf und unser eigenes Verhalten haben, verhalten uns aber genauso wie Mutter und Vater es getan haben. Jugendliche ernähren sich meist so, wie der Freundeskreises vormacht und da man nicht aus der Reihe fallen möchte, ernährt man sich genauso. Natürlich kommen im Laufe eines Lebens eigene Gewohnheiten dazu und der Geschmack kann sich durch unterschiedliche Lebensmittel verändern. Dies entsteht zum Beispiel auch dann, wenn man im Ausland neue Speisen kennenlernt und sich einen eigenen Geschmack zulegt. Die grundlegenden Dinge die man in der Kindheit durch das Essverhalten gelernt hat, bleiben aber bestehen.
Prägung in der Kindheit
Viele Menschen erlernen in der Kindheit so zum Beispiel Emotionen durch Nahrungsaufnahme zu kontrollieren, beziehungsweise eben nicht zu kontrollieren, woraus einige Essstörungen wie Bulimie oder Magersucht entstehen können. Bekommt man in der Kindheit antrainiert und einer Stresssituation oder bei Liebesentzug Nahrung aufnehmen zu können und dies als Wohlbefinden zu werten, wird man das auch in den meisten Fällen im späteren Leben tun. Emotionen Und Stress sollten aber nicht mit Essen kompensiert werden, denn hieraus entstehen viele unterschiedliche Erkrankungen. Dazu kommt das wir durch Medien und Werbung stark beeinflusst werden, indem uns gesagt oder gezeigt wird, was gut ist und was wir essen sollen. Auch die Umgebung und unsere Freundschaften haben Einfluss auf unser Essverhalten und die Gewohnheiten, die damit zusammenhängen.
Trinken unsere Freunde gerne Wein tun wir das ebenfalls, sind wir Anhänger einer Gruppe, die sich gerne im Biergarten trifft wird Bier getrunken. Gehen wir mit Freunden ins Café verleiben wir uns die unterschiedlichen Kaffeespezialitäten ein. Ebenso steht es mit Angewohnheiten wie mit dem Rauchen oder eben bestimmten Nahrungsmitteln. Essen ist für uns auch Gesellschaft und in Gesellschaft sein und wir passen uns diese Gegebenheiten gerne an. Sitzen wir mit einem Menschen an einem Tisch, der sein Essen schnell hinunterschlingt, haben wir Mühe in Ruhe unser Essen zu genießen und langsam zu essen. Ist man mit Leuten in Gesellschaft und verbringt einen geselligen Abend, ist laut neuesten Studien nachgewiesen, dass wir fast das Doppelte essen, als wenn wir alleine an einem Tisch sitzen.
Da der Mensch sich gerne in Gesellschaft befindet und ein Gruppentier ist hat auch das soziale Umfeld demnach einen starken Einfluss auf unsere Gewohnheiten und unser Essverhalten.
Ständige Verfügbarkeit von Nahrung
In unserer heutigen Zeit ist die Verfügbarkeit von Nahrung ein wichtiges Thema. Je leichter unsere Nahrungsmittel zur Verfügung stehen und sich in Schubladenschränken oder dem Kühlschrank befinden, umso mehr essen wir auch. Dies könnte mit ein Grund für die hohen Raten an übergewichtigen Menschen sein, denn Essen ist unsere Zeit eigentlich überall vorhanden. Nicht nur zu Hause, sondern an jeder Ecke lauern Nahrungsmittel in Supermärkten, Fastfood aus den entsprechenden Fastfoodketten der Pizzastand oder der Dönerladen. Die Portionsgrößen der allzu bekannten Fast Food Ketten werden immer größer, „all you can eat“, „Jumbo Size“ und „XXL Burger“ machen es möglich, heute immer zu essen und viel zu viel zu essen.
Genauso geht es weiter mit Chips und Popcorn, sowie der Cola Flasche, die es in den Supermärkten inzwischen in der 2 l Flasche gibt. Auch in den Restaurants sind die Portionen ordentlich und es ist selten, dass man ein bezahltes Essen zurückgehen lässt oder nur die Hälfte ist. Die Süßigkeiten locken und sind in verschiedenen Farben und Formen im Angebot, was für ein Kinder und Jugendliche dazu verleitet viel zu viel Zucker und Süßigkeiten zu essen. Diese Dinge sind stark von der Werbung beeinflusst und es ist schwierig herauszufinden, was wir nun wirklich gerne essen oder was wir essen, weil es uns durch die Werbung gezeigt wurde. Wer kann hier noch durchblicken.
Die Maßlosigkeit bei unserem Essverhalten zeigt sich in immer mehr übergewichtige Menschen und dies vor allem auch in extremem Übergewicht.
Hektik und Ablenkung
Nun kommt aber noch ein ganz anderer Aspekt dazu, denn wir sind es gewohnt nicht mehr in Ruhe am Tisch zu sitzen und zu essen, sondern wir lassen uns ablenken. So ist es nachgewiesen, dass immer mehr Menschen mit den Teller vor dem Fernseher sitzen, wobei man nachweislich viel mehr und über den Hunger hinaus ist, wenn man durch ein Fernsehprogramm abgelenkt wird. Diese Ablenkung spielt eine große Rolle und beeinflusst unser Essverhalten und unseren Appetit.
Während man Musik hört oder eine Fernsehsendung anschaut merkt es gar nicht, wie schnell eine Packung Chips leer sein kann.
Das Fatale daran ist, dass wir hier viel zu viele Kalorien aufnehmen und auch ungesunde Sachen in einer unkontrollierten Menge essen. Genauso verhält es sich mit gesüßten Getränken, die man natürlich gerne trinkt wenn man durch salzige Chips durstig geworden ist. Oft ist nach einem kräftigen und salzigem Essen ein großer Hunger nach Süßem vorhanden und man greift nach weiteren Kalorienbomben in Form von Schokoriegeln oder ähnlichem. Diese Angewohnheiten lassen sich nur schwer abgewöhnen kommen, wenn sie einmal antrainiert wurden.
Rückkehr zum Genuss
Es ist aber auch möglich das Essverhalten wieder zu ändern und mit alten und schlechten Gewohnheiten zu brechen. Zunächst einmal müssen die Einflüsse, unter denen man steht und die unser Essverhalten kontrollieren, erkennen, um sie dann überlisten zu können. Wer weiß wer von sich weiß, dass er viel Schokolade ist, wenn sie verfügbar ist sollte eben keine einkaufen.
Kaufen Sie nur noch eine Tafel Schokolade und nicht fünf, dann ist die Verfügbarkeit eingeschränkt.
Eine weitere gute Möglichkeit das Essverhalten neu lernen und zu ändern, ist es in Bezug auf die Nahrungsaufnahme eigene und neue Zeremonien zu veranlassen. Wenn man sich für das Kochen viel Zeit nimmt und den Tisch besonders schön deckt, kann man das Essen und die Nahrungsaufnahme neu genießen und unter anderen Aspekten kennenlernen. In Hast und Eile zu essen war noch nie gut und ist für die Gesundheit nicht gerade zuträglich. Wer zufrieden satt werden kann und ein leckeres Essen zu sich nehmen konnte, wird auch darauf verzichten sich über alle Maßen den Magen vollzustopfen. Ein weiterer Tipp ist es, vor allem regelmäßig und bewusst einzukaufen, mit anderen Freunden oder den Partner zu kochen und das Essen neu zu zelebrieren.
Linktipps
– Superfood Banane
– Superfood Süsskartoffel