Fleischvergiftung
Allgemeines
Eine Fleischvergiftung (genannt Botulismus) ist eine sehr bedrohliche Vergiftung. Verursacht wird die Vergiftung durch das hochgiftige Stoffwechselprodukt Botulinumtoxin, welches vom Bakterium Clostridium Botulinum stammt. Vor allem unter Luftabschluss, zum Beispiel in Konserven vermehren sich die Bakterien in eiweißreichen Umgebungen. Botulismus leitet sich aus dem lateinischen Wort „botulus“ auf deutsch „Wurst“ ab. Botulinumtoxin ist ein starkes Nervengift, welches in der Natur vorkommt und schwere Nervenstörungen verursacht, die zum Tod führen können. Jeder kennt Botulinumtoxin unter dem Namen „Botox“, es wird in der ätherischen Medizin verdünnt zur Faltenglättung verwendet. In Land- und Meeresböden kommen die Clostridium Botulinumsporen vor, vor allem an der Ostsee sind Gebiete mit solchen Erregern „verseucht“.
Ursachen
Die Signalübertragung zwischen Nerven und Muskeln betäubt das Gift, Lähmungen sind Folge von diesem Gift. Botulismus-Chlostridien kommen vor allem in Fleisch- und Fischkonserven, die unhygienisch gelagert werden vor. In Öl eingelegtem Gemüse können
sich die Bakterien auch vermehren. Die Bakterien sind resistent gegen Hitze und Frost. Das Gift lässt sich bei 100 °C für 15 Minuten kochen und ist danach „harmlos“. Säuglinge können sich durch Honig infizieren, deshalb sollten Säuglinge keinen Honig essen. Das Gift wird im Darm aufgenommen und langt dann in die Nervenzellen über das Blut, dies nennt man bei Säuglingen Säuglingsbotulismus. Das Gift kann nur über Lebensmittel verteilt werden, nicht von Mensch zu Mensch.
Symptome
Oft sind die ersten Anzeichen für eine Vergiftung Übelkeit und Erbrechen, gefolgt von Bauchkrämpfen und Durchfall. Das Gift schädigt die Funktionen der Nervenzellen und es kommt zu Lähmungserscheinungen. Muskeln im Kopf- und Halsbereich sind die Stellen, die als Erstes betroffen werden, es folgen zum Beispiel Schluck- und Sprechstörungen. Die Lähmungen können durchaus auch auf den ganzen Körper übergehen. Folgende Symptome treten bei Botulismus aus: Bilder doppelt sehen, geweitete Pupillen und ein geschwächter Pupillenreflex, ein trockener Mund, erst Durchfall und dann Verstopfungen.
Untersuchung
Die Diagnose bezieht sich auf die typischen Symptome und die Aussagen der Patienten, dabei ist wichtig, was der Patient gegessen hat und ob konservierte Produkte verzehrt wurden. Der Arzt untersucht Nahrungsreste aus Stuhl, aus Blut und aus Erbrochenem auf das Gift Botulinumtoxin. Da das Einreichen der Ergebnisse ein bis zwei Tage dauert, beginnt der Arzt – sofern genug Beweise da sind – sofort mit einer Therapie. Das Gegengift hilft nur eine begrenzte Zeit.
Behandlung
Bei typischen neurologischen Beschwerden wird eine sofortige Krankenhauseinweisung vorgenommen und ein Gegengift veranlasst. Es wird ein Gegengift wie Antitoxin oder Botulismusantiserum verabreicht. Das Gift, was im Blut ist, wird neutralisiert, Gift, welches schon an Nervenstrukturen gegangen ist, wird nicht neutralisiert. Das Antitoxin muss so schnell wie möglich verabreicht werden, da es sonst unwirksam ist. Der Arzt versucht – wenn die Vergiftung noch nicht sehr lange zurückliegt – das Botulismusgift aus dem Magen-Darm-Trakt zu entfernen, da es sonst vom Körper aufgenommen wird. Dies wird mit Magenspülungen, Einläufen und Abführmitteln verhindert.
Wenn ein Patient Pech hat und die Atemmuskulatur gelähmt ist, dann muss der Patient künstlich beatmet werden. Ist ein Patient von dem Wundbotulismus betroffen ist, muss die Wunde chirurgisch gesäubert werden. Danach erhält man Antibiotika, um eventuell folgende Wundinfektionen zu verhindern.
Krankheitsverlauf und Prognose
Die Zeit zwischen der Ansteckung und Auftreten der ersten Symptome beträgt in etwa 12 bis 36 Stunden. Bei dem Wundbotulismus liegt diese Zeit bei etwa 10 Tagen. Bei Säuglingen kann es auch mehrere Tage dauern, eh die ersten Symptome auftreten, dies wären Symptome wie Verstopfung, Muskelschwäche, Erbrechen und Appetitlosigkeit. Danach sind Lähmungen der Hirnnerven wie Augenmuskellähmungen, Schluckstörungen, zu bemerken sowie der Verlust von Reflexen. Es handelt es sich, wie schon erwähnt um eine lebensbedrohliche Erkrankung, die zu einem Herzstillstand und somit zum Tod kommen kann. Wird Botulismus jedoch schnell behandelt, liegt das Risiko zu sterben bei unter 10 %.
Vorbeugen
Durch den Verzehr von verdorbenen und vakuumverpackten Nahrungsmitteln entsteht häufig Botulismus. Vorbeugen kann man folgend: keine gewölbten Konservendosen verzehren, Mindesthaltbarkeitsdatum beachten, vakuumverpackte Lebensmittel bei unter 8 °C lagern, Hitze zerstört das Gift – im Zweifelsfall bei 100 °C für 15 Minuten kochen, Säuglingen keinen Honig geben, in dem Honig können Sporen des Bakteriums Clostridium Botulinum enthalten sein.