Der Zika-Virus
Mit Sicherheit haben Sie in den vergangenen Tagen das Wort Zika-Virus oft gehört. In sämtlichen Medien wurde darüber berichtet. Zurzeit ist das Zika-Virus auf dem Vormarsch und breitet sich rasant in Südamerika aus. Es soll sich bereits auf 33 Länder ausgedehnt haben, das teilte die Weltgesundheitsorganisation WHO mit. Hauptsächlich in Kolumbien und Brasilien haben sich Menschen mit dem Erreger angesteckt. Am meisten müssen sich Schwangere vor dem Virus in Acht nehmen. Unter Umständen können Missbildungen im Gehirn bei dem Ungeborenen auftreten. Was der Zika-Virus ist und welche Gefahren es mit sich bringt, dass möchten wir an dieser Stelle genauer erläutern.
Was steckt eigentlich hinter dem Zika-Virus?
In der Forschungsstation im Zika-Forest in Uganda wurde das Zika-Virus erstmals 1947 isoliert. Während dieser Zeit wurde ein Rhesusaffe gefangen gehalten, der gezielt zum Auffinden des Gelbfiebervirus benötigt wurde. Dabei stieß man auf das Zika-Virus. Es zählt zur Gattung der Flaviviren und wird durch eine Mücke übertragen. Besser gesagt durch die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti). Dieses Tier ist in weiten Teilen der Tropen und Subtropen zu Hause. Zudem können ebenso asiatische Tigermücken (Aedes albopictus) bei der Übertragung der Erreger infrage kommen.
In welchen Regionen kommt das Zika-Virus vor?
Eigentlich breitet sich das Virus bereits seit einigen Jahrzehnten in Asien aus. In Brasilien trat das Zika-Virus im Jahr 2015 in Erscheinung. Ein Auslöser für die Verstreuung kann die Fußball WM 2014 gewesen sein. Experten vermuten, dass sich in dieser Zeit das Virus weiter verbreitet hat. Mittlerweile liegen davon 26 betroffene Länder in Amerika. Regionen wie Kolumbien, Brasilien, El Salvador oder Venezuela blieben von dem Virus nicht verschont. In Brasilien konnten 4.000 Verdachtsfälle von Mikrozephalie festgehalten werden. Bei 3.100 Schwangeren wurde in Kolumbien das Zika-Virus nachgewiesen. Brasilien hat den Mücken den Kampf angesagt.
Mehr als 220.000 Soldaten gehen mit Insektiziden gegen diese Übeltäter vor. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt vor dem Virus. Es sind Fälle in Großbritannien, Deutschland und Österreich aufgetreten. Es kann zu einer größeren Ausbreitung kommen. Deshalb wurde erneut ein weltweiter Gesundheitsnotstand ausgerufen. Im Jahr 2014 war dies ebenfalls der Fall. Dabei handelte es sich um die Ebola-Epidemie. Staaten werden bei der Notfallregelung aufgefordert, Maßnahmen zur Bekämpfung des Zika-Virus einzuleiten. Auch, wenn sie sich außerhalb eines Seuchengebietes befinden. Mit einem internationalen Aktionsplan soll die rasante Ausbreitung gebremst werden. Daher steht eine verbesserte medizinische Betreuung der Erkrankten im Vordergrund. Zugleich soll die Entwicklung eines Impfstoffes effektiver vorangebracht werden.
Welche Beschwerden löst das Zika-Virus aus?
Liegt eine Infektion vor, dann muss die betroffene Person mit folgenden Symptomen kämpfen. Es entsteht ein Hautausschlag, der ungefähr sechs Tage anhält. Zudem gesellen sich ein leichtes Fieber und Gelenkschmerzen. Obendrein entsteht eine nichteitrige Bindehautentzündung. Es können ebenso Muskelschmerzen, Erbrechen und Kopfschmerzen auftreten. Ist ein infektiöser Mückenstich erfolgt, dann halten die Beschwerden in etwa drei bis sieben Tage an. Oftmals ist keine Behandlung im Krankenhaus erforderlich. Der Betroffe spürt in der Regel von der Infektion recht wenig. In den meisten Fällen verläuft der Virus fast symptomfrei.
Wieso ist das Zika-Virus dann so gefährlich?
Ist eine Frau von dem Virus betroffen, welche gerade schwanger ist, dann kann diese Infektion erhebliche Folgen haben. Die Babys kommen mit einem viel zu kleinen Kopf auf die Welt. Demzufolge ist auch das Gehirn sehr klein. In diesem Fall sprechen die Experten von einer Mikrozephalie. Es können zudem Fehlbildungen am Schädel oder am Hirn auftreten. Diese schweren neurologischen Schäden führen unter anderem zu geistigen Behinderungen. Ob solche Fehlbildungen bereits beim Ungeborenen vorliegen, das kann anhand eines Ultraschalls nachgewiesen werden. Vor allem Schwangere, die sich in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft befinden, können davon betroffen sein. Selbst Augenschäden können nicht ausgeschlossen werden.
Welche Schutzmaßnahmen können getroffen werden?
Zurzeit gibt es keine Impfungen oder spezielle Therapien, die gegen den Virus helfen. Deshalb muss versucht werden, dass man von keiner Mücke gestochen wird. An Fenstern und Betten sollten Moskitonetze angebracht werden. Außerdem sollte mehrmals täglich auf den unbedeckten Körperstellen ein Insektenschutzmittel aufgetragen werden. Die Aedes-Mücken (Gelbfiebermücken) stechen selbst tagsüber zu.
Auf was sollten Reisende achten?
Ließ es sich nicht vermeiden und Sie mussten aus beruflichen oder andren dringenden Gründen in die besagten Gebiete reisen, dann sollten Sie gegeben falls einen Arzt aufsuchen. Vor allem, wenn Sie innerhalb von drei Wochen nach der Rückkehr, Symptome an sich festgestellt haben, die auf eine Infektion hindeuten. Diese kann durch einen Bluttest den Erreger nachweisen. Waren Sie zum Zeitpunkt der Reise schwanger, dann sollten Sie nach der Rückkehr eine Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt vornehmen. Wenn es geht, sollten gerade Schwangere diese Region meiden. Selbst, wenn Sie zu den Sommerspielen nach Rio de Janeiro wollen. Hier ist die Gefahr einer Ansteckung besonders groß. Das sieht auch die brasilianische Regierung so und warnt ausdrücklich davor.