Warum gesunder Schlaf so wichtig für unseren Körper ist
Gesunder Schlaf ist für unseren Körper von entscheidender Bedeutung, sowohl für für eine optimale körperliche als auch geistige Gesundheit.
Gerade in Zeiten, in denen der Tag 48 Stunden haben sollte und von viel Hektik geprägt ist, sollten wir uns ausreichend Zeit nehmen, um zu schlafen.
Denn insbesondere in stressigen Zeiten kann Schlaf uns helfen, die nötigen Energiereserven aufzubringen. Doch auch in weniger fordernden Zeiten ist Schlaf wichtig, um uns gesund und fit zu halten.
Leider merken wir das in vielen Fällen erst, wenn er fehlt.
Was passiert im Schlaf?
Wann es Zeit zum Schlafen wird, merkt jeder selbst am eigenen Körper. Die Sinneswahrnehmungen werden träger, das Gähnen häufiger und die Augenlider wollen nicht mehr offen bleiben. Der Körper verlangt regelrecht nach Schlaf.
Denn in dieser Ruhephase finden zahlreiche Prozesse statt, die uns Kraft für den Tag geben, das Immunsystem stärken und uns gesund erhalten. Die Zellen erhalten in der Schlafphase die Möglichkeit, sich zu regenerieren, der Puls fährt runter und die Muskeln können sich entspannen.
Selbst die Psyche erfährt eine Pause. Während des Schlafs und vor allem in der sogenannten Tiefschlafphase werden Erfahrungen des Tages gespeichert und eingeordnet, sodass wir auch mit Belastungen besser umgehen können.
Vor allem ist Schlaf auch wichtig zur Stärkung des Immunsystems. Bekommen wir zu wenig Schlaf, sind wir eher anfällig für Krankheiten.
Welche Funktionen erfüllt Schlafen in unserem Organismus?
Die genauen Gründe, warum wir schlafen müssen, sind tatsächlich noch unbekannt. Tatsache ist, dass Menschen schlafen müssen, um zu überleben.
Im Schlaf werden verschiedene Körperfunktionen reguliert und gesteuert, wie beispielsweise die Ausschüttung von Hormonen wie Melatonin, die Steuerung des Immunsystems und die Verarbeitung von Erinnerungen und Lernprozessen.
Einer der Hauptgründe, warum wir schlafen müssen, ist Erholung und Regeneration. Während des Schlafs kann sich unser Körper von den Anstrengungen des Tages erholen, indem er beschädigte Zellen und Gewebe repariert und regeneriert.
Wie bereits erwähnt, hilft der Schlaf bei der Stärkung des Immunsystems und der Bekämpfung von Infektionen und Entzündungen.
Schlaf ist auch wichtig für die kognitive Funktion, einschließlich Gedächtnis und Lernen. Während des Schlafs werden Erinnerungen verarbeitet und konsolidiert, was dazu beitragen kann, das Gedächtnis und die Lernfähigkeit zu verbessern.
Darüber hinaus spielt Schlaf eine wichtige Rolle bei der Regulation von Hormonen im Körper, einschließlich Hormonen, die den Appetit, das Wachstum und die Stoffwechselfunktionen steuern. Schlafmangel kann daher das Risiko für Fettleibigkeit, Diabetes und andere Gesundheitsprobleme erhöhen.
Schließlich spielt Schlaf auch eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Stimmung und emotionaler Gesundheit. Schlafmangel kann zu Reizbarkeit, Angstzuständen und Depressionen führen.
Daher ist es extrem wichtig, ausreichend Schlaf zu bekommen, um gesund zu bleiben.
Wenn Schlafstörungen den Schlaf rauben
Glücklich ist, wer täglich sieben bis acht Stunden durchschlafen kann. Doch wenn Schlafstörungen vorliegen, dann mindert dies sehr schnell die Lebensqualität. Denn am nächsten Tag fühlen wir uns nicht voll ausgeruht, reagieren gereizter und sind nicht so stressresistent.
Außerdem ist unser Körper weniger gut in der Lage, Viren und Keime abzuwehren, die uns krank machen. Wer unter Schlafstörungen leidet, sollte daher den Ursachen auf jeden Fall auf den Grund gehen und diese idealerweise beseitigen.
Ursachen und Symptome von Schlafstörungen
Unterschiedliche Aspekte können zu Schlafstörungen führen oder die Schlafqualität mindern. Einige dieser Ursachen von Schlafstörungen davon lassen sich leicht beheben, andere schwerer.
Eine der häufigsten Ursachen von Schlafstörungen ist Stress und Angst. Stress kann dazu führen, dass der Körper in einem Zustand der Wachsamkeit bleibt, der es schwierig macht, einzuschlafen und durchzuschlafen.
Ebenfalls häufige Ursachen von Schlafstörungen sind psychiatrische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen und Demenz.
Weitere mögliche Ursachen sind nächtliche Atmungsstörungen. Schlafapnoe ist etwa eine Störung, bei der die Atmung während des Schlafs kurzzeitig unterbrochen wird. Dies kann zu Schlafstörungen und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.
Auch schlechte Schlafgewohnheiten wie unregelmäßige Schlafzeiten, zu lange Mittagsschläfe oder zu viel Koffein oder Alkohol können auch Schlafstörungen verursachen, genauso wie einee ungünstige Schlafumgebung. So können etwa Lärm, Licht, Temperatur und unbequeme Matratzen die Schlafqualität maßgeblich beeinflussen.
Medizinische Ursachen wie Schmerzen, Atemwegserkrankungen, gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) und Schilddrüsenerkrankungen können auch zu Schlafstörungen führen.
In manchen Fällen lassen sich keine Ursachen für die Schlaflosigkeit finden (primäre Insomnie).
Wichtig ist im ersten Schritt, sie zu erkennen und etwas dagegen unternehmen zu wollen.
Psychische Ursachen von Schlafstörungen
Psychische Ursachen von Schlafstörungen bedürfen oft einer therapeutischen Begleitung, um sie in den Griff zu bekommen.
Dabei kann es sich um Angststörungen handeln, Depressionen oder andere psychische Grunderkrankungen.
Auch Stress wird zu den psychischen Ursachen von Schlafstörungen gezählt. Dieser lässt sich oft beseitigen, wenngleich dafür Veränderungen im Leben notwendig sind.
Körperliche Ursachen
Liegen körperliche Erkrankungen vor, können diese den Schlaf beeinträchtigen. Vor allem Atemwegserkrankungen und Atemstörungen führen dazu, dass Betroffene im Schlaf immer wieder aufwachen.
Darüber hinaus können Schmerzen durch Verletzungen oder Erkrankungen zu Schlafstörungen führen. Ebenso ist es möglich, dass hormonelle Störungen vorliegen. Je nach Ursache können unter ärztlicher Begleitung Maßnahmen ergriffen werden, um sie zu beseitigen.
Umweltbedingte Ursachen
In einem ersten Schritt sollte jeder, der unter Schlafstörungen leidet, einmal die Umweltbedingungen im Schlafzimmer genau betrachten.
Ist es zu laut oder zu hell, kann die notwendige Tiefschlafphase nur schwer erreicht werden. Auch eine zu hohe oder zu niedrige Temperatur im Raum kann das Einschlafen erschweren.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Schlafstörungen?
In den meisten Fällen lassen sich die Ursachen für Schlafstörungen entweder leicht beseitigen, wie etwa durch die Veränderung der Umweltbedingungen oder bedürfen aber intensiver Behandlung.
Die Behandlung von Schlafstörungen hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab.
Hier einige der häufigsten Behandlungsmöglichkeiten im Überblick:
1. Änderung des Lebensstils: Eine Änderung des Lebensstils kann oft helfen, Schlafstörungen zu reduzieren. Dazu gehören regelmäßige Schlafenszeiten, Vermeidung von Koffein und Alkohol vor dem Schlafengehen, Vermeidung von zu viel Essen vor dem Schlafengehen und regelmäßige körperliche Aktivität.
2. Entspannungstechniken: Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation und progressive Muskelentspannung können dazu beitragen, Stress und Angstzustände zu reduzieren, die Schlafstörungen verursachen können.
3. Schlafhygiene: Gute Schlafhygiene bezieht sich auf Gewohnheiten, die einen gesunden Schlaf fördern. Dazu gehören Dinge wie ein dunkles und ruhiges Schlafzimmer, eine bequeme Matratze und ein Kissen sowie das Vermeiden von Aktivitäten wie Fernsehen und Arbeiten im Bett.
4. Medikamentöse Behandlung: Es gibt verschiedene Arten von Medikamenten, die bei Schlafstörungen helfen können, einschließlich verschreibungspflichtiger Schlafmittel, Antidepressiva und Anti-Angst-Medikamente. Es ist jedoch wichtig, diese Medikamente nur auf Anweisung eines Arztes einzunehmen.
5. Therapie: Wenn Stress oder emotionale Probleme die Ursache für Schlafstörungen sind, kann eine Therapie wie kognitive Verhaltenstherapie helfen, die zugrunde liegenden Probleme anzugehen.
6. Behandlung der zugrunde liegenden medizinischen Bedingung: Wenn eine medizinische Bedingung die Ursache für Schlafstörungen ist, kann die Behandlung dieser Bedingung dazu beitragen, die Schlafstörungen zu reduzieren.
Zur genauen Diagnose ist es daher ratsam, einen Arzt oder Schlafspezialisten aufzusuchen, denn Schlafstörungen werden oft durch eine Kombination von Faktoren verursacht weshalb die Behandlung je nach individueller Ursache unterschiedlich sein kann.
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Quellen:
¹ Schlafstörungen und Abgrenzung zu schlechtem Schlaf (ResMed Germany)
² Ursachen von Schlafstörungen (Neurologen im Netz)
³ International classification of sleep disorders-third edition: highlights and modifications (American Academy of Sleep Medicine; 2015)
Linktipps
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