
Was ist der PSA Wert?
Über den PSA-Wert kann man Hinweise auf eine eventuelle vorliegende Prostatakrebserkrankung erhalten. Ebenso kann dieser ermittelte Wert, zur Beurteilung des Verlaufes der Krebserkrankung und deren Behandlung herangezogen werden. Das PSA (Prostata-spezifische Antigen) lässt sich sowohl im Blut, als auch in der Samenflüssigkeit nachweisen. Es ist ein Protein (Eiweiß) und wurde 1970 entdeckt. Das Prostata-spezifische Antigen kommt bei gesunden Männern vor und wird in der Prostata des Mannes gebildet. Dieses Protein wird dem Samen bei der Ejakulation beigemischt, wobei ein geringer Anteil des PSA im Blut vorhanden ist. Im zunehmenden Alter vergrößert sich die Prostata und dementsprechend ist auch eine höhere PSA-Konzentration im Blut vorhanden.
Einen normalen PSA Wert gibt es genau genommen nicht, denn der ist von verschiedenen Kriterien abhängig. Beispielsweise beeinflusst die Größe der Prostata und deren Erkrankungen diesen Wert dauerhaft. So erhöht 1 Gramm gesundes Prostatagewebe das PSA um ca. 0,1 ng/ml. Im Gegensatz dazu erhöht sich das PSA bei Prostatakrebs um etwa das 10-fache, also ca. 1 ng/ml.
Selbst alltägliche Übungen wie Radfahren oder eine Ejakulation, Katheter, Prostatabiopsie, Darmspiegelung sowie eine Prostata Massage erhöhen kurzfristig den PSA Wert, der sich dadurch wiederum als verfälscht darstellt.
Wie sieht ein Ergebnis des PSA-Tests aus?
Den PSA-Wert im Blut bezeichnet man als Nanogramm pro Milliliter (ng/ml). Umgangssprachlich wird er auch als PSA-Spiegel benannt. Den Test führt in der Regel der Hausarzt oder Ihr Urologe mit Ihnen durch. Im Labor wird der entsprechende Auftrag des Arztes ausgewertet. Liegt ein endgültiges Ergebnis vor, dann spricht der Doktor mit Ihnen über den PSA-Wert. Die Normalwerte verändern sich mit dem Alter. Sind Sie zwischen 50 bis 59 Jahre alt, dann pendelt sich der PSA-Wert unter 3.0 ng/ml ein. Zwischen 60 bis 69 Jahren befindet sich der PSA unter 4.0 ng/ml. Sind Sie schon über 70 Jahre, dann liegt der Wert unter 5.0 ng/ml. Deshalb sollte immer daran gedacht werden, dass ein erhöhter PSA-Wert nicht zwingend bedeuten muss, dass eine Erkrankung, wie zum Beispiel Prostatakrebs, vorliegen muss. Der behandelnde Arzt wird Sie in einem ausführlichen Gespräch darauf hinweisen und weitere Untersuchungen vorschlagen bzw. einleiten, wenn es die Situation erfordern sollte.
Mögliche Ursachen für einen erhöhten PSA-Wert
Es kann unter Umständen vorkommen, dass der PSA-Wert beeinflusst wurde und dadurch fälschlich hoch ausgefallen ist. Hierfür können mehrere Störfaktoren in Fragen kommen. Sie waren vorher mit dem Rad unterwegs, hatten Geschlechtsverkehr oder eine körperliche Anstrengung vor der Blutabnahme liegt hinter Ihnen? Jetzt gibt es die Möglichkeit den Test noch einmal zu wiederholen. Fällt das Ergebnis jedoch wieder so aus, dann kann eine Tastuntersuchung zur Abklärung in Frage kommen. Dazu sollte eine Überweisung zum Facharzt erfolgen. Dieser wird eine digitale rektale Untersuchung vornehmen. Dabei wird die Prostata vom Enddarm aus abgetastet. Zu einem endgültigen Befund führt diese Methode allerdings nicht. Jedoch lässt sich dabei feststellen, ob sich die Prostata vergrößert hat und eine Unregelmäßigkeit aufgetreten ist. Es geht in dem Fall ausschließlich um die Oberfläche und Verhärtungen in der Prostata. Erhärtet sich der Verdacht, dann kann über eine Biopsie, eine endgültige Diagnose erstellt werden. Mit der Untersuchung von einer Gewebeprobe aus der Prostata, kann mit Sicherheit ein endgültiger Befund erfolgen. Dafür wird eine Ultraschallkontrolle durchgeführt.
Der PSA-Wert und die Früherkennung
Seit über 40 Jahren ist die Messung des PSA-Werts möglich, ob er damit zur Früherkennung von Prostata beiträgt, ist immer noch umstritten. Trotzdem kann man sagen, dass durch die Einführung der PSA-Messung viel häufiger und früher der Prostatakrebs erkannt werden kann. Doch nur wenig erkrankte Männer leiden unter wirklichen gesundheitlichen Beschwerden oder sterben sogar daran. Das entdeckte Prostatakarzinom wächst im Normalfall sehr langsam und führt erst nach Jahren zu Problemen. Wissenschaftler und Ärzte sind sich bis zum heutigen Tag nicht einig, ob der PSA-Wert zur Früherkennung beiträgt.
Welche Vorteile kann eine PSA-Wert-Früherkennung mit sich bringen?
Der Tumor wird früh erkannt und die Heilung des Karzinoms bezieht sich begrenzt auf die Prostata. Eventuelle Komplikationen können vermieden und schonende Therapien können eingesetzt werden. Wurden Männer einmal getestet, dann haben Sie weniger Sorgen und Ängste in sich. Dies wirkt sich zudem positiv auf die Psyche aus.
Fazit
Eine rektale Tastuntersuchung ist zur Früherkennung von Prostatakrebs nicht ausreichend. Zu einer umfassenden Vorsorge gehören daher ein rektaler Ultraschall und die Bestimmung des PSA-Wertes. Was letztendlich aus diesem Ergebnis gemacht wird, dass hängt ganz individuell von dem betreffenden Einzelfall ab.