
Azofarben in Lebensmitteln
Kinder lieben bunte Farben, je knalliger, desto besser. Und genau deshalb mögen sie am liebsten bunte Süßigkeiten wie Bonbons, Lollis, Getränke, Kuchen und Kekse mit bunten Streuseln und so weiter. Dass die bunten Süßigkeiten nicht nur schlecht für die Zähne sind, sondern sich nachhaltig negativ auf die Gesundheit auswirken können, wurde inzwischen durch viele Studien nachgewiesen.
Die Azofarben, mit denen Lebensmittel eingefärbt werden, um sie optisch ansprechender zu machen, sind so schädlich für die kindliche Gesundheit, dass seit ein paar Jahren eine Kennzeichnungspflicht auf Süßigkeiten besteht. Unter anderem werden die Zunahme von ADS und ADHS sowie Krebserkrankungen, die schon im Kindesalter vorkommen, mit den Azofarben in Verbindung gebracht.
Azofarbstoffe werden häufig eingesetzt
Azofarbstoffe sind synthetisch Farbstoffe, die schon seit Ende des 19. Jahrhunderts verwendet werden. Sie werden aus Anilin hergestellt, welches früher aus Steinkohleteer extrahiert wurde und heutzutage aus Erdöl hergestellt wird. Die meisten davon sind dazu da, um Papier, Holz und technischen fetten Farbe zu verleihen, für den Lebensmittel-, Kosmetik- und Textilbereich sind nur ein paar zugelassen. Die am häufigsten im Kreuzfeuer der Kritik stehenden Farbstoffe sind:
E 102 Tartrazin
E 110 Gelborange
E 122 Azorubin
E 124a Cochenillerot
E 129 Allurarot
E 104 Chinolingelb
Die Wirkung dieser Azofarbstoffe
Die aufgeführten Farbstoffe wurden in verschiedenen Studien getestet und man kam auf das Ergebnis, dass bei empfindlichen Menschen durch diese Farbstoffe Pseudoallergien ausgelöst werden können. Dies bezeichnet eine starke Unverträglichkeitsreaktion, die mit der einer Allergie verglichen werden kann, jedoch ohne dass das Immunsystem daran beteiligt ist. Die Symptome zeigen sich als Asthma, Hautödem oder Nesselsucht.
Azofarbstoffe können Hyperaktivität auslösen
Seit einer Studie, die 2007 in der Universität Southampton durchgeführt wurde, stehen Azofarben in dringendem Verdacht, bei Kindern mit für das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ADS/ADHS verantwortlich zu sein. Hyperaktivität und insgesamt ein zappeligeres Auftreten der Kinder konnte auf ein Zusammenwirken von bestimmten Azofarbstoffen und Chinolingelb mit dem Konservierungsstoff Natriumbenzonat zurückgeführt werden. Ob diese Studie unzweifelhaft und aussagekräftig ist, mag die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) nicht bestätigen.
Jedoch hat die EFSA eine Beschränkung der zulässigen täglichen Aufnahmemengen vor allem für E 104 Chinolingelb, E 110 Gelborange und E 122 Azorubin ausgeschrieben. Andere Studien belegen zumindest, dass die durch Azofarbstoffe freiwerdenden Substanzen im Körper, unter anderem das Anilin, als krebserregend gilt und deshalb vor allem für die frühkindliche Entwicklung besonders stark gesundheitsgefährdend sind.
Warnhinweise für Azofarbstoffe auf Lebensmitteln
Seit dem 20.Juli 2010 müssen laut einer EU-Verordnung Lebensmittel, die die Azofarbstoffe E 102 Tartrazin, E 110 Gelborange, E 122 Azorubin, E 124 Cochenillerot, E 129 Allurarot und E 104 Chinolingelb enthalten, den Hinweis „Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen“ tragen. Dies ist jedoch nur ein ungenügender Schutz für die Gesundheit von Kindern.
Erwachsene und Eltern, die sich gesundheitsbewusst ernähren, lesen evtl. bei ihrem Einkauf die Inhaltsangaben auf den Verpackungen, Kinder jedoch kaufen sich sehr oft auch selbst mit ihrem Taschengeld Süßigkeiten und sind sich nicht über die Wirkung der schönen, ansprechenden Farben bewusst. Ebenso gibt es auf Jahrmärkten oder Kiosken offene Süßigkeiten, auf denen keinerlei Angaben enthalten sind.
Der einzig richtige Weg, ist das völlige Verbot für Azofarben und Chinolingelb in Lebensmitteln, um Kinder und Allergiker vor schlimmen Gesundheitsschäden zu bewahren.
Kinder vor Azofarbstoffen schützen
Um Kinder vor den gesundheitsschädigenden Wirkungen der Azofarbstoffe zu schützen, gibt es nur die Möglichkeit, bewusst einzukaufen und sich alle Zutatenlisten von Lebensmitteln genau durchzulesen. Süßigkeiten, Snacks, Kuchen und auch bunte Getränke enthalten sehr oft einen oder mehrere der aufgeführten Azofarbstoffe.
Der Aufdruck „ohne künstliche Farbstoffe“ ist immer ein Hinweis, dass keine Azofarben enthalten sind.
Viele Hersteller haben ihre Produktion schon freiwillig auf die Herstellung ohne künstliche Farbstoffe umgestellt. Eine gute Alternative zu herkömmlichen Süßigkeiten sind oftmals die Produkte in Bioläden oder Reformhäusern, die gesunde Inhaltsstoffe verarbeiten.