Die Esskastanie (Maroni)
Für Menschen, die an Glutenunverträglichkeit leiden, kann die Esskastanie (auch als Maroni bekannt) eine gute Alternative für manche Gerichte sein.
Denn die kleine braune Kastanie, die die meisten nur aus der Herbst- und Winterzeit kennen, ist glutenfrei und sättigt sehr gut. Es gibt inzwischen viele Rezepte, bei denen die Esskastanie variantenreich zubereitet wird und ihren köstlichen Geschmack entfalten darf.
Man könnte sie ohne weiteres als Grundnahrungsmittel einführen, und dadurch den Konsum von Nudeln, Brot und Milchprodukten etwas verringern, welche oft eine Übersäuerung im Körper hervorrufen.
Zudem kann die Esskastanie durch ihren hohen Gehalt an Kalium und B-Vitaminen, gesundheitsfördernd sein und Muskeln und Nerven stärken.
Ursprung und Geschichte der Esskastanie
Ihren Ursprung hat die Esskastanie in Kleinasien, woher sie von den Römern europaweit verbreitet wurde. Inzwischen wird sie in Italien, Spanien, Frankreich, Portugal und der Türkei angebaut und exportiert.
Landläufig verstehen die meisten unter der Bezeichnung „Esskastanie“ die Maroni, es handelt sich dabei aber nicht um die gleiche Sorte. Maroni sind eine Unterart der Esskastanien(Edelkastanien). Sie unterscheiden sich auch im Aussehen, die Maroni ist im Gegensatz zur kleinen, dunklen, runden Esskastanie, eher herzförmig und hat zudem einen sehr intensiven süßen Geschmack.
Die Esskastanie wird im Herbst bis hinein in den Dezember geerntet. Fallen die Früchte im Herbst auf den Boden und die Schalen platzen auf, können die Esskastanien leicht aufgesammelt werden. Die Dauermaronen hingegen bleiben am Baum hängen und werden Ende November von den Bäumen abgepflückt.
Früher war die Esskastanie Grundnahrungsmittel
In ihrem Ursprungsgebiet war die Esskastanie eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel, aus dem hauptsächlich Mehl gewonnen wurde, um Brot daraus zu backen. Die ärmeren Bevölkerungsschichten konnten manche Hungersnot durch die Esskastanie abwenden, die reiche Ernte brachte und oft als „Brot der Armen“ bezeichnet wurde.
Durch die vielen verschiedenen Zubereitungsarten und die Eigenschaft, sättigend und gesund zu sein, war die Esskastanie ein wichtiges Grundnahrungsmittel, welches zudem voller gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe steckt.
Die Inhaltsstoffe der Esskastanie
Als Grundnahrungsmittel gilt die Esskastanie vor allem, weil sie gleichzeitig hochwertige Kohlenhydrate und Eiweiß liefert, sowie Ballaststoffe und viel Vitamine und Mineralstoffe. Durch die komplexen Kohlenhydrate bleibt der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr von Esskastanien lange konstant und der Sättigungsgrad sehr hoch. Dies vermeidet Heißhungerattacken, wie sie oft nach dem Essen isolierter Kohlenhydrate in Weißmehlprodukten vorkommen.
Durch den hohen Kaliumgehalt von 707mg pro 100 g Esskastanien kann man sein Herz-Kreislauf-System und seine Nerven stärken.
Kalium wirkt basisch und neutralisiert dadurch einen zu hohen Natrium-Spiegel im Körper, wie wir ihn aufgrund der natriumreichen Nahrung heutzutage oft haben. Natrium ist Mitauslöser für zu hohen Blutdruck, weswegen Esskastanien helfen können, diesen zu mindern.
Ebenso wirken die Inhaltsstoffe stärkend für unsere Nerven, deshalb kann in einer stressigen Situation eine Mahlzeit mit Esskastanien oder ein Brot mit süßem Esskastanien-Aufstrich sehr hilfreich sein.
Vitamine in Esskastanien
Die Vitamine der B-Gruppe stärken unsere Nerven und sorgen dafür, dass wir nicht zu schnell erschöpft sind und unsere Konzentrationsfähigkeit länger anhält. In der Esskastanie sind die Vitamine B1, B2, B3 und B6 enthalten, die man für einen guten leistungsfähigen Energiehaushalt benötigt.
Andere Nusssorten haben zwar einen höheren Anteil an B-Vitaminen, enthalten jedoch gelichzeitig oft auch mehr fett. Die Esskastanie ist dazu eine gute Alternative und kann in stressigen Zeiten als gerösteter Snack problemlos ins Büro oder zur Arbeit mitgenommen werden. Zudem kommt der hohe Vitamin-C-Gehalt, der in der Esskastanie steckt und den in Kartoffeln, Getreide, Linsen und Soja noch übertrifft.
Vor allem Menschen, die nicht so gerne Zitrusfrüchte oder Gemüsesorten wie Spinat und Brokkoli essen, in denen viel Vitamin C enthalten ist, können als Alternative auf die Esskastanie ausweichen.
Vitamin C ist wichtig zur Stärkung unseres Immunsystems, zur Straffung des Bindegewebes und zur Vorbeugung gegen Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall.
Vitamin C und Vitamin E, das ebenfalls in der Esskastanie enthalten ist, sind wichtige Antioxidantien, die gegen Freie Radiale im Körper angehen und dadurch eine zu schnelle Zellalterung und das Entstehen von Krebszellen verhindern können.
Esskastanien haben wenig Fett und sind basenreich
Der Fettgehalt in der Esskastanie beträgt lediglich 2 Prozent, das ist sehr wenig im Gegensatz zu anderen Nusssorten. Es handelt sich hierbei hauptsächlich um Linolsäure und Linolensäure(einfach und mehrfach gesättigte Fettsäuren), die das gute HDL-Cholesterin erhöhen und das schlechte LDL-Cholesterin verringern.
Durch den hohen Kalium-Anteil ist die Esskastanie basenreich und kann dadurch überschüssige Säuren im Körper binden. Dies ist vor allem hilfreich bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Sodbrennen, Entzündungen und Reizungen der Magenschleimhaut.
Esskastanien zur Knochenstärkung
Kalzium ist ein wichtiger Stoff zum Aufbau von Knochen und Zähnen. In der Esskastanie sind 33mg pro 100 g enthalten, was zwar nicht an den Wert heranreicht, der in Mandeln enthalten ist, jedoch können nicht so viele Mandeln verzehrt werden wie Esskastanie in einer Mahlzeit.
Die Kombination von Kalium und Kalzium in der Esskastanie kann vorbeugend für Knochenschwund (Osteoporose) eingesetzt werden oder Menschen mit einer Neigung zu Muskelkrämpfen helfen, eine Linderung zu erreichen.
Esskastanien sind glutenfrei
Für Menschen mit Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) ist die Esskastanie eine gute Alternative zu anderen Lebensmitteln. Sie ist glutenfrei und kann in Form von Kastanienmehl, Kastanienflocken, Kastanienpüree, Kastanienchips, Kastanienaufstrich oder Kastanienmilch verzehrt werden. Die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten ist deswegen sehr groß.
Zubereitung der Esskastanie
Will man die Esskastanien als Frucht selbst zubereiten, legt man sie eine Stunde in kaltes Wasser, schneidet in die dünne braune Schale danach einen Kreuzschnitt an der abgerundeten Seite und kann sie dann rösten oder in Salzwasser kochen.
Im kochenden Salzwasser verbleibt die Esskastanie ca. 4 bis 5 Minuten, im Backofen bei 200 Grad ca. 25 bis 30 Minuten, danach kann die aufgeplatzte Schale vollends ganz entfernt werden.
Nun kann die Esskastanie in den Salat gemischt werden, oder als Hauptmahlzeit geröstet mit Rosmarin und Meersalz verzehrt werden, oder man bereitet selbst einen Brotaufstrich zu, indem man 200 Gramm gekochte Esskastanien mit 150 ml Reismilch, 4 EL Honig , 50 ml Leinöl und nach Belieben Zimt oder Vanillepulver mischt, etwas köchelt und dann mit dem Mixstab püriert.
Andere Rezepte schlagen die Esskastanie als Zutat in Suppe oder Süßspeisen vor. Wer Esskastanien in seinen Speiseplan aufnehmen möchte, findet eine Reihe von guten Rezepten und tut seiner Gesundheit etwas Gutes.
Linktipps:
– Warum sollte man Kürbiskerne essen?
– Welche Fette sind gesund
– Haselnuss – Eine Nuss voller Energie
– Kaliummangel – Diagnose, Ursache und Behandlung