Zika Virus auch für Österreich eine Gefahr!
Brasilien liegt von Österreich rund 9.500 km entfernt. Genauso weit weg war bis vor einigen Tagen auch der Zika Virus, der inzwischen auch bei der WHO Diskussionen ausgelöst hat. Der meist harmlose Virus hat inzwischen eine große Verbreitung in Brasilien gefunden. Offenbar sind schon tausende von Menschen dort erkrankt. Inzwischen wurden Maßnahmen eingeleitet, um den Virus zu stoppen und damit eine weltweite Ausbreitung zu verhindern. Der Zika Virus wird zwar von Stechmücken übertragen, die es in Mitteleuropa nicht gibt, doch durch die Reisefreudigkeit der Menschen ist es inzwischen fast schon selbstverständlich, dass sich dieser Virus wohl auch bald in Europa ausbreiten wird. Erste Fälle sind bereits gemeldet – auch Österreich ist betroffen. Dabei ist das Problem mit dem Virus schon lange bekannt. In Brasilien gab es schon im Mai 2015 die ersten Erkrankungen. Doch nicht nur in Brasilien sind tausende erkrankt, auch im benachbarten Kolumbien inzwischen.
Symptome
Verängstigte Menschen stellen sich nun die Frage: Stellt Zika eine Bedrohung für mich dar? Für wen ist es gefährlich? Wie kann man sich sonst noch anstecken außer dass man gestochen wird von einer südamerikanischen Art der Stechmücke der Gattung Aedes? Erst einmal zu Beruhigung: Zika selbst verläuft meist recht unspektakulär ab von den Symptomen her. Nur 1 von 5 Infizierten merkt überhaupt, dass er den Virus in sich trägt. Zika wird begleitet von Fieber und Hautausschlag. Beides ist in einigen Tagen überstanden, wenn Schmerz- und Fiebermittel zur Verfügung stehen. Und wer den Erreger einmal in sich hatte, der ist dagegen immun. Dabei ist über den Übertragungsweg noch sehr viel unbekannt, obwohl Forschern der Virus schon seit 1947 bekannt ist. Die bisherigen Ausbrüche weltweit waren überschaubar.
Was den Virus so gefährlich macht ist dass es sich um einen sehr virulenten Erreger handelt, der auf eine große Anzahl von Menschen übergreifen und die Gesundheit schädigen kann. Es gibt nämlich auch durchaus Berichte über Ausbrüche, bei denen die Symptome weitaus schwerer sind als nur Fieber und Hautausschlag. So kam es 2013 bei einem Ausbruch in Französisch-Polynesien, wo hunderte Menschen erkrankten, zu schwerwiegenden Verläufen mit Lähmungserscheinungen und zu Fehlbildungen von Kindern infizierter Frauen. Daher sind vor allem Schwangere angehalten zurzeit nicht in Gebiete zu Reisen, in denen der Zika Virus grassiert. Zudem ist aber auch der Übertragungsweg über den Geschlechtsverkehr nicht ausgeschlossen.
Inzwischen ist bekannt, dass neben Stechmücke der Gattung Aedes, die auch Gelbfieber überträgt. In Österreich ist diese nicht heimisch. Doch auch die vor allem im Mittelmeerraum verbreitete Tigerstechmücke gilt als potenzieller Überträger für das Zika Virus. Da diese Insekten infolge des Klimawandels auch immer mehr nördliche Gebiete erobert haben, gehört auch Österreich nun zu den Risikogebieten für die möglicherweise erwarteten Pandemie der WHO, die den Internationalen Gesundheitsnotfall vielleicht noch erklären wird.
Schwangere besonderes gefährdet
Besonders schlimm können die Auswirkungen des Zika Virus für Schwangere bzw. deren ungeborene Babys sein. Denn der Zika Virus steht in hohem Verdacht für die Mikrozephalie verantwortlich zu sein. Hierbei handelt es sich um eine Fehlbildung bei Neugeborenen. Sie kommen mit einem zu kleinen Kopf auf die Welt und sind meist geistig behindert. Der letzte Nachweis für einen direkten Zusammenhang zwischen der Erkrankung der Mutter mit dem Zika Virus und der Mikrozephalie des Kindes stehen aber noch aus, wie die europäische Seuchenbehörde berichtet. Und laut Experten ist eine Epidemie in Österreich nicht zu befürchten. Denn auf der einen Seite gibt es in der Alpenrepublik keine kompetenten Überträger, auch weil es hier noch viel zu kalt ist in der Jahreszeit, dass diese sich hier heimisch fühlen würden. Eingeräumt wird von Experten aber auch eine Gefahr für Schwangere oder solche, die es werden wollen. Reisewarnungen hat man in Österreich allerding noch nicht ausgesprochen, auch wenn in Ländern wie der Dominikanischen Republik, die bei den Österreichern sehr beliebt ist als Honeymoon-Ziel, schon Fälle von Zika aufgetreten und registriert wurden. Es wird allerdings erwartet, dass in den kommenden Wochen und Monaten vermehrt Zika-Fälle auch in Österreich registriert werden müssen. Dies hat etwas mit der Reisefreundigkeit der Österreicher zu tun.