Plastikmüll gefährdet die Gesundheit
In den 1950er Jahren galten Plastiktüten als Revolution unter den Verpackungsmitteln in den Geschäften. Inzwischen wehrt man sich in vielen Ländern weltweit dabei Plastiktüten auszugeben. Man bekommt sie in vielen Geschäften auch nur noch auf Nachfrage. Wer aber in Modegeschäften keine Plastiktüte will, der muss das rechtzeitig sagen. Inzwischen gibt es auch in vielen Läden in Österreich Taschen mit Markenwerbung zur Verfügung, die aus naturbelassenen Materialien sind. In den meisten Lebensmittelgeschäften werden Plastiksäckchen mit Werbeaufdruck zum Preis von 20 bis 25 Cent ausgegeben. Oftmals wird der Strichcode an der Kassa durchgestrichen, damit ein Wiedermitbringen möglich bzw. vereinfacht wird.
Doch auch in Österreich hat man den Plastiktüten den Kampf angesagt. So sollen auch Discounter künftig Beutel aus Biokunststoff für Obst und Gemüse zur Verfügung stellen. In der Fachsprache werden sie Obstknotenbeutel genannt und bestehen aus biologisch abbaubaren Kunststoffen, die vollständig bzw. teilweise aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellt wurden. Wenn es nach dem österreichischen Umweltministerium geht, soll dies der Anfang vom Ende des „Plastiksackerl“ im österreichischen Handel sein.
Jeder Kunststoffbeutel weniger bedeutet auch einen Schritt hin zu noch mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Bisher sind die erdölbasierten Obstbeutel im Handel aber nicht. Man will auch an die Verbraucher einen Appell richten, dass sie künftig eine umweltschonendere Alternative wählen oder gleich ihre eigenen Einkaufskörbe mitbringen. Zurzeit noch werden in Österreich jährlich 7000 Tonnen Einkaufstüten verbraucht. Die kompostierbaren Obst- und Gemüsebeutel können im Biomüll landen. Dabei sind biobasierte Kunststoffe in Form von Einkaufstüten in Österreich durchaus etwas, was man antreffen kann. Schon in vielen Läden haben diese ihren festen Platz. Bei einigen Handelsketten in Österreich sind schon 20 Prozent der verkauften Tüten biobasiert.
Warten auf europäische Lösung oder Alleingang
Wie zurzeit in vielen Fragen hat man das Thema Plastiktüten in der EU noch nicht genau diskutiert, was natürlich auch ein Verbot in naher Zukunft undenkbar macht. Doch wird man in Österreich wirklich auf eine europäische Lösung warten? Es sind tatsächlich die Handelsketten zurzeit in Österreich, die Maßnahmen zur Reduktion der Plastiktüten einläuten.
Allerdings ist es unbedingt nötig die Verbraucher besser auf das Problem aufmerksam zu machen. Denn die wundern sich und ärgern sich zum Teil auch über die hohen Beträge, die an den Kassen für die Plastiktüten gefordert werden. Es ist offenbar auch der Faktor der Kosten, der die Verbraucher zum Umdenken zwingt. Denn wer kann schon mit seinem Einkauf von Hofer von der Kasse bis nach Hause oder ans Auto laufen?
Plastik macht krank
Plastiktüten können sogar krank machen. Auch über den Verzehr von Fisch. Denn Plastikmüll findet sich zunehmend auch in den Meeren. Die Fische nehmen diese Partikel dann in ihrer Lunge und vor allem im Gewebe auf, die den Fisch dann krank machen. Beim Verzehr der Fische gelangen diese Schadstoffe dann auch in den menschlichen Körper. Doch nicht nur die Meere selbst sind davon betroffen. Auch über die Donau werden 4,2 Tonnen Plastik pro Tag ins Schwarze Meer transportiere. Das Umweltministerium hat das Plastikproblem bereits aufgegriffen und hat eine Untersuchung in Auftrag gegeben. Dabei wird der Plastikgehalt in Flüssen, Seen oder im Grundwasser bisher in Österreich nicht routinemäßig überprüft. Denn es existieren weder in Österreich noch auf EU-Ebene entsprechende Grenzwerte.
Man misst bisher nur Inhaltsstoffe, die mit Plastik in Verbindung sehen, wie Weichmacher. Hierfür muss Österreich einen Grenzwert erarbeiten. Die gibt es zumindest schon beim Abwasser für die Unternehmen, die Plastik nach dem Verarbeitungsprozess in die Donau leiten. Die Grenze liegt hier bei 30 mg pro Liter Abwasser. Allein nach dem erlaubten Wert – umgerechnet auf ein Unternehmen mit 300 kg Kunststoffverlust pro Tag wären das ab 10.000 Plastikflaschen.
Da die Donau ein Zubringer ist für das Schwarze Meer und dieses ein Binnenmeer mit Verbindung zum Mittelmeer über den Bosporus und die Dardanellen, führt der Plastikschmutz aus der Donau auch automatisch zur Verschmutzung des Mittelmeers. Und das gefährdet neben den Fischen in der Donau und dem Schwarzen Meer eben noch weitere Fischbestände und viele menschliche Existenzen, die vom Fischfang leben.
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