Flavonoide: Zuverlässiger Schutz vor ungünstigen Umwelteinflüssen
Flavonoide sind Bestandteil des täglichen Lebens vieler Menschen und das, obwohl kaum von ihnen gesprochen wird. Ständig ist Rede von der Bedeutung von Mineralstoffen, Vitaminen und Antioxidantien. Dennoch fällt der Begriff Flavonoide kaum. Diese Substanzen gehören zur Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe und verleihen Pflanzen ihre typische Färbung. Rotkohl, Rote Beete, Weintrauben oder Äpfel zählen hierbei zu Paradebeispielen. Zudem leisten Flavonoide einen wesentlichen Beitrag dabei, den menschlichen Organismus vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen.
Was sind Flavonoide?
Der Begriff flavus bedeutet gelb. Die Namensgebung beruht auf der Tatsache, dass ein Großteil der Flavonoide eine gelbliche Färbung aufweist. Bis heute gibt es circa 6.500 Arten, welche in Abhängigkeit von ihrer Grundstruktur in verschiedene Untergruppen eingeteilt werden.
Verschiedene Untergruppen der Flavonoide
- Anticyane (Anthocyanidine): Peonidin, Petunidin, Pelargonidin, Cyanidin, Delphinidin
- Aurone
- Chalkone
- Flavanole Ctechin, Epicatechin, Galocatechin, Theaflavin, Epigallocatechingallat, Thearubigin
- Flavanonole: Taxifolin
- Flavone: Apigenin, Morin, Luteolin
- Flavonole: Rutin, Myricetin, Isorhamnetin, Quercetin, Kaempferol
- Flavanone
- Isoflavone: Daidzein, Genistein
Flavonoide gehören zu aromatischen Verbindungen (Polyphenole), welche in Nahrung am häufigsten vorkommen. Meist sind sie in Obst und Gemüse enthalten. Gewächse mit einer roten Farbgebung weisen einen besonders hohen Anteil an Flavonoiden auf.
In roten Trauben, Äpfeln, Roter Beete und Rotkohl ist der höchste Prozentsatz an Flavonoiden enthalten. Aufgrund der Tatsache, dass diese Pflanzenstoffe nicht nur den Menschen, sondern auch die Pflanze selbst vor schädlichen Umwelteinflüssen schützen, ist die jeweilige Konzentration in Blättern und Schalen am höchsten.
Als Polyphenole enthalten Flavonoide auch die Vitamine C und E.
Wo sind Flavonoide enthalten?
Wissenschaftlichen Schätzungen zur Folge wandeln Pflanzen circa zwei Prozent des gesamten Kohlenstoffanteils, den sie durch die Photosynthese verarbeiten in Flavonoide als auch Derivate um.
Flavonoide sind Bestandteil verschiedenster Lebensmittel. Sehr große Mengen dieser Pflanzenstoffe sind in folgenden enthalten:
- Gemüse: Rote Beete, Zwiebeln, Rotkraut
- Obst: Beeren, rote Trauben, Äpfel, Zitrusfrüchte
- Weitere Lebensmittel: Kakao, grüner Tee, Oolong Tee, dunkle Schokolade
Im Bereich der Pflanzenheilkunde sind zudem zahlreichen Arzneidrogen bekannt, die hohe Anteile an Flavonoiden aufweisen:
- Weißdornblätter inklusive Blüten
- Süßholzwurzel
- Stiefmütterchen
- Blüten des Saflor
- Weinlaub (rot)
- Römische Kamille
- Calendulablüten (Ringelblume)
- Schale der Bitterorange
- Kraut der Passionsblume
- Früchte der Mariendistel
- Bluten und Kraut vom Mädesüß
- Taxifolin (Lärchenextrakt)
- Gemeine Kamille (nur Blüten)
- Zapfen des Echten Hopfens
- Blüten des Holunders
- Blätter des Gingkos
- Buchweizenkraut
- Blätter verschiedener Birkenarten
- Blüten von Arnika
Flavonoide für eine gesunde Körperabwehr
Wissenschaftliche Untersuchungen konzentrieren sich seit Jahrzehnten auf die Erforschung dieser exzellenten Pflanzenstoffe. Es existieren zahlreiche Nachweise, dass Flavonoide den Menschen sehr positive beeinflussen. Beispielsweise unterstützt die Aufnahme dieser Pflanzenstoffe bei der nachhaltigen Ausführung köpereigener Abwehrmechanismen. Die krebsvorbeugende Wirkung von Flavonoiden lässt sich beispielsweise damit begründet, dass diese Stoffe zu den Antioxidantien gehören. Flavonoiden beugen vorrangig Krebs in den Körperregionen Brust, Magen und Darm vor. Diese machen Sauerstoffverbindungen (freie Radikale) im Körper unschädlich und schützen den menschlichen Organismus vor ungünstigen Einflüssen, welche als Ursache für Krankheiten gelten.
Flavonoide schützen das Langzeitgedächtnis
US-amerikanische Forschungsergebnisse belegen die positiven Wirkungen der Flavonoide auf das Langzeitgedächtnis. Ganz speziell wurden die positiven Effekte von Fisetin, welches hauptsächlich in Weintrauben vorkommt, untersucht. Es gibt Hinweise darauf, dass dieser sekundäre Pflanzenstoff auf neuronaler Ebene spezielle Signalkette stimuliert. Aufgrund dessen wird die Ausreifung als auch Differenzierung von Nervenzellen ermöglicht.
Effektive Gesundheitsprävention mit Flavonoiden
Darüber hinaus gibt es wissenschaftlich bestätigte Argumente dafür, dass Flavonioide Herz-Kreislauferkrankungen effektiv vorbeugen. Auch besitzen diese sekundären Pflanzenstoffe eine antivirale und antibakterielle Wirkungsweise. Beispielsweise die Harnwegsinfektionen. Darüber hinaus dienen Flavonoide der natürlichen Senkung des Thromboserisikos. Auch bei der Senkung des Blutdrucks haben sich diese Carotinoide bewährt.
Alle Wirkungsweise von Flavonoiden auf einen Blick:
- Antiallergisch
- Antiphlogistisch
- Antiviral
- Antimikrobiell
- Antioxidativ
- Antikanzerogen
- antiproliferativ
Flavonoide bei Impotenz: Prävention und Therapie
Erektile Dysfunktionen (Impotenz) lässt sich auf natürliche Weise durch die Einnahme von speziellen Flavonoiden effektiv behandeln. Hierzu zählen vor allem Stoffe, welche drei Untergruppen der Flavonoide angehören:
- Anthocyane: Kirschen, Erdbeeren, Schwarze Johannisbeeren, Blaubeeren, Äpfel, Birnen, Rettich, Radieschen, Holunder, Rotwein
- Flavanone: Zitrusfrüche- und -säfte
- Flavone: Zitrusfrüche- und -säfte
Weitere Flavonoidquellen ergänzen zudem die ganzheitliche Prävention von Impotenz. Folgende Nahrungsmittel sollten von Männern regelmäßig verzehrt werden:
- Grünkohl
- Sellerie
- Paprika
- Zwiebeln
- Grüner Tee
- Brokkoli
Darüber hinaus können Männer, die regelmäßig geringe Menger dieser Flavonoide verzehren, das Risiko um bis zu zehn Prozent senken, überhaupt erst an Impotenz zu erkranken. Dennoch unterstreichen Fachkräfte, dass nicht nur der Verzehr dieser Pflanzenstoffe, sondern vielmehr auch eine ausgewogene Lebensweise zur Behandlung als auch Prävention von Impotenz notwendig ist. Hierbei spielt ein reichhaltiges und regelmäßiges Bewegungsprogramm eine wichtige Rolle.
Achtung: Verzehr von Flavonoiden in Schwangerschaft
Bis dato liegen noch keine ausreichenden Belege vor, dass sich eine zusätzliche Einnahme von Flavonoiden während der Schwangerschaft günstig auswirken. Es liegen begründete Verdachtsmomente vor, dass eine zusätzliche Einnahme von Flavonoiden in diesem Stadium das spätere Leukämierisiko von Kleinkindern erhöht.
Frauenärzte empfehlen, auf die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln dieser Art während der Schwangerschaft ohne Ausnahme zu verzichten. Die Argumentation basiert auf der Grundlage, dass eine ausreichende Versorgung mit Flavonoiden durch eine ausgewogene Ernährungsweise mit Obst und Gemüse ermöglicht wird.