
Warum bin ich so wütend?
Du bist heute ganz schön geladen! Müssen Sie gleich so Dampf ablassen? Wie bist du denn heut drauf? Solche Aussagen haben Sie mit Sicherheit auch schon oft gehört. Hinter dieser Verhaltensweise stecken zum Teil heftige Emotionen, die eine impulsive und aggressive Reaktion auslösen. Die Wut ist ein Affekt, der sich schlecht regulieren lässt und der durch eine unangenehme Situation oder Bemerkung entsteht. Bei solchen Kränkungen fällt es zugleich schwer, den Ärger einfach herunterzuschlucken. Schon kleine Ereignisse können zu der unerwünschten Verstimmung des Gemüts führen.
Ob man das will oder nicht, jeder geht mit diesem Erlebnis anders um. Generell hat die Wut keinen so guten Ruf und gilt als zerstörerisch. Psychologen hingegen bewerten diese Gefühlslage allerdings nicht nur negativ. Die Kunst bei dieser Verhaltensform ist, sinnvoll mit der Wut umgehen zu können. Das hilft dabei immer ein gesundes Mittelmaß zu finden.
Was passiert im Körper, wenn wir wütend werden?
Ein kleiner Konflikt kann schon der Auslöser für einen Wutanfall sein. Unterschiedliche Ansichten, Argumente die beim Gegenüber nicht ankommen oder einfach absichtlich ignoriert werden. Die nächste Stufe wären Beleidigungen. Im ersten Moment verspüren Sie ein Pochen an der Schläfe. Ihr Herz schlägt schneller und der Blutdruck steigt. Verschiedene Gedankengänge schießen Ihnen gleichzeitig durch den Kopf. Sie fühlen sich angegriffen und ungerecht behandelt. Es brodelt in Ihnen. Jetzt ist es wichtig Ihre Emotionen zu regulieren und einen klaren Kopf zu behalten.
Die Wut schlägt um in Aggression
Generell handelt es sich bei der Wut um sogenannte Grundgefühle. Dazu zählen unter anderem die Angst, Freude, Ekel oder Traurigkeit sowie Verachtung und Überraschung. Mit diesen Grundvoraussetzungen wird die Existenz als Mensch geschaffen. Gleichermaßen ist dieses Empfinden Kultur unabhängig. Zum guten Ton gehört das Wütend sein nicht in unserem Kulturkreis. Gefährlich wird es außerdem, wenn diese Emotionen in Aggressionen übergehen. Das Bild nach außen, lässt Menschen mit einem Tobsuchtsanfall, schnell als eine Person abstempeln, der seine Gefühle nicht in Griff hat.
Aufgrund dieser Tatsache unterdrücken viele diese Eigenschaft. Sie wollen nicht ins falsche Licht gerückt werden. Deshalb schlucken sie lieber ihren Ärger runter und unterdrücken die Wut. Auf Dauer ist diese Reaktion jedoch nicht zu unterschätzen. Folglich kann man in einem angemessenen Rahmen die Wut, wenn sie angebracht und begründet ist, heraus lassen. Ist dieser Gefühlsausbruch nachvollziehbar, dann können dementsprechend andere damit umgehen und Sie beruhigen sich schneller. Manchmal ist es einfach besser Dampf abzulassen.
Setzen Sie Grenzen
Das die Emotion Wut nicht ohne Grund entsteht, dass dürfte jedem klar sein. Je nach Tagesform können schon kleine banale Dinge der Auslöser für diesen Gefühlszustand sein. Generell zeigt man mit dieser Verhaltensweise, dass eine gewisse Unzufriedenheit vorliegt. Dem sogenannten Verursacher möchte man damit signalisieren, dass er sein Verhalten ändern soll. Deshalb kann es notwendig sein, dass nur deutliche Worte weiterhelfen. Nur so können Sie Ihre Bedürfnisse und Ansichten mitteilen. Ein Konflikt wird ausgetragen und somit sollen Grenzen gesetzt werden. Allerdings sollten Sie immer auf den angemessenen Ton achten.
Halten Sie den Ärger nicht zurück
Angestauten Ärger dürfen Sie auf Dauer nicht herunterschlucken. Mit der Zeit können Sie dadurch krank werden. Ist die Toleranzgrenze einmal überschritten, dann müssen Sie Ihre Wut äußern. Diese Stressreaktion löst sich schließlich nicht von allein auf. Ganz im Gegenteil, diese Emotion staut sich an. Die Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin haben freie Fahrt. Der Puls und der Blutdruck steigen an. Dadurch verengen sich die Gefäße und die Muskeln verkrampfen sich. Die Folge sind Verspannungen, Kopfschmerzen oder im schlimmsten Fall sogar Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Selbst Depressionen sind nicht auszuschließen. Tritt diese Erkrankung ein, dann richtet sich die unterdrückte Wut sogar gegen einen selbst.
Nicht wegen jeder Kleinigkeit explodieren
Reiben Sie sich ständig wegen jeder Bagatelle auf, dann können Sie Ihrer Gesundheit ebenso schaden. Befindet sich Ihr Nervenkostüm oft am Limit, dann sendet Ihr Gehirn entsprechende Signale an Ihren Organismus. Dieser permanente Druck führt zu einer Überbelastung und sorgt langfristig für Probleme. Beispielsweise kann das Schlaganfallrisiko steigen. Grundsätzlich müssen Sie mit der Wut richtig umgehen. Ab und zu kann es ratsam sein, sich in bestimmten Situationen einfach zurückzunehmen oder mit gekonnten Argumenten aus der Affäre zu ziehen.
Tipps von Experten
Es gibt einige Methoden, um den angestauten Dampf abzulassen. Befinden Sie sich gerade in einem Konflikt, dann ist es empfehlenswert, bevor Sie sich äußern, bis zehn zu zählen. Somit haben Sie die Möglichkeit für einen Moment alles setzen zu lassen. Steckt jedoch die negative Gefühlslage noch in Ihnen, dann versuchen Sie einen gesunden Ausgleich zu finden. Gehen Sie Joggen oder fahren Sie mit dem Rad. Entdecken Sie die kreative Seite in Ihnen und tanzen oder singen Sie. Selbst ein lautes Schreien kann dabei helfen, die Wut loszuwerden. Hilfreich kann ebenfalls sein, dass Sie sich in die Perspektive des anderen versetzen. Des Weiteren muss man akzeptieren, dass negative Einflüsse zum Leben mit dazu gehören. Die Wut ist ein Teil davon.