Sonnenbrand als Vorstufe von Hautkrebs
Krebsrisiko hoch
Neue Erkenntnisse aus der Forschung zeigen, dass akute Sonnenbrände das Risiko für Hautkrebs deutlich stärker erhöhen, als bisher vermutet wurde. Im Gegensatz dazu dient eine regelmäßige, sanfte UV-Strahlung der Gesundheit. Alle Zusammenhänge von Sonnenbrand und Hautkrebs gibt es hier auf einen Blick.
Unsere Haut ist das größte und gleichzeitig empfindlichste Organ des gesamten Körpers. Dennoch ist sie täglichen Strapazen durch falsche Pflegemaßnahmen, ungünstige Umwelteinflüsse beziehungsweise UV- und Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Tritt ein Sonnenbrand auf, lassen typische Symptome zwar auf den ersten Blick nach einigen Tagen nach, aber die folgenden Nachwirkungen bleiben uneingeschränkt bestehen.
Sonnenbrand als ungünstig prägendes Ereignis
In den Hautschichten befindet sich eine Erbsubstanz mit einem beeindruckenden Gedächtnis. Je mehr Sonnenbrände (dermatitis solaris) vorkommen, umso höher ist folglich auch das Risiko, dass sich zu einem späteren Zeitpunkt Hautkrebs entwickeln kann. Treten Sonnenbrände in den ersten 20 Jahren eines menschlichen Lebens besonders häufig auf, erhöht sich das Hautkrebsrisiko sogar um ein Vielfaches. Bereits fünf heftige Sonnenbrände mit Blasenbildung erhöhen das Risiko für die Entstehung von schwarzem Hautkrebs (Melanome) um 80 Prozent. Andere Hautkrebsarten treten mit einer 70 Prozent erhöhten Wahrscheinlichkeit auf. Diese Ergebnisse entstammen aus einer wissenschaftlichen Untersuchung von 115.000 Teilnehmern über einen Zeitraum von 20 Jahren hinweg. Aufgrund dieser Größenordnung bekommen diese eine starke Gewichtung und gelten bis heute als Marker in der aktiven Prävention von Hautkrebs.
Menschen heute aufmerksamer
Ist von einem Sommerurlaub die Rede, kommt die sonnengebräunte Haut oftmals gleich mit zur Sprache. Dennoch ist im Vergleich zu vorhergehenden Generationen zu beobachten, dass die Menschen in Bezug auf lange Sonnenbäder eindeutig vorsichtiger geworden sind. Einen Beitrag hierzu leisten vor allem auch reichhaltige Informationen aus Forschung und Medizin. Nicht zuletzt ist hier auch die sich stets verdünnende Ozonschicht ein Grund dafür, warum heftige UV-Strahlung in puncto Gesundheitsgefährdung stets ein bisschen gefährlicher wird.
Ursachen und Symptome von Sonnenbrand
Die Betrachtung des medizinischen Begriffes von Sonnenbrand verdeutlicht auf anschauliche Weise, um was es sich tatsächlich handelt. Dermatitis solaris eine Hautentzündung, die durch Sonneneinstrahlung hervorgerufen wird. Experten zur Folge sind vor allem der im Sonnenlicht enthaltene ultraviolette Strahlungsanteil (UVB-Strahlung) für die Entstehung von Sonnenbrand verantwortlich. Die Haut zeigt bei der Diagnose Dermatitis solaris typische Kennzeichen auf:
- Rötung
- Schmerzen
- Anschwellen betroffener Hautpartien
- Erhitzung
Handelt es sich um einen Sonnenbrand zweiten Grades, treten zudem Blasen hervor. Es ist wichtig, diese in keinem Fall zu öffnen. Hier könnten sich Infektionen entwickeln. Typischerweise entwickelt sich Dermatitis solaris bereits während des Sonnenbades. Hierbei ist eine leicht gespannte Haut zu spüren. Erste Symptome von Sonnenbrand treten jedoch erst nach circa vier bis acht Stunden auf. Die heftigste Ausprägung dieser zeigt sich oftmals nach circa 12 bis 36 Stunden. Neben den beschriebenen Symptomen tritt vereinzelt Fieber oder auch ein Kreislaufzusammenbruch auf. Letzteres hat jedoch nichts zu tun mit einem Hitzschlag (Sonnenstich). Hierbei handelt es sich um einen Notfall, bei dem Betroffenen schwindelig oder übel wird. Neben Schwächeanfällen treten vereinzelt Muskelkrämpfe, Fieber oder Verwirrtheit auf.
UV-B Strahlen des Sonnenlichts verursachen Sonnenbrand
UV-B Strahlen sind neben UV-A und UV-C Strahlen in den ultravioletten Teilen der Sonnenstrahlen enthalten. Im Gegensatz zu UV-A Strahlen zeichnen sich UV-B Strahlen durch ihren höheren Energiereichtum aus. So dringen letztere in die oberen Hautschichten ein. Da erfolgt eine Umwandlung dieser in Energie, wodurch letztendlich der Sonnenbrand entsteht. Gleichzeitig zeigen Studien, dass eine Reizung von Horn- und Bindehaut durch UB-Strahlen erfolgt. Es ist anzunehmen, dass eine intensive Bestrahlung dieser Art mit zu den Hauptursachen für Hauptkrebs zählt. Dieser entwickelt sich dadurch, dass sich in den Zellen der Haut sogenannte DNS befindet.
Ähnlich einem Computerprogramm dienen diese Informationsketten dem reibungslosen Ablauf verschiedener Zellfunktionen. Sobald es zu einem Sonnenbrand kommt, werden diese Ketten unterbrochen, auch wenn es sich lediglich um leichte Rötungen der Oberfläche handelt. Innerhalb eines gewissen Rahmens können körpereigene Schutzfunktionen diese Lücken wieder reparieren. Sobald die Schädigung jedoch größere Ausmaße annimmt, kann auf lange Sicht hin an betroffenen Partien Hautkrebs entstehen. Hier spielt es auch keine Rolle, wie schnell sich die Haut von einer Rötung beziehungsweise einem Sonnenbrand wieder erholt.
Hautschutz anstatt Heilung
Grundsätzlich dienen folgende Maßnahmen dem effektiven Schutz vor Sonnenbrand und übermäßiger Sonneneinstrahlung im sommerlichen Alltag:
- Richtige Sonnenbrille (auch für Kinder)
- Kopfbedeckung (Sonnenhut, Sonnenmütze mit Hutkrempe)
- luftige, lange Sommerbekleidung
- unbedeckte Hautpartien mit Sonnencreme einreiben
In diesem Zusammenhang sind vor allem beim Sonnenschutz von Kindern weitere Hinweise zu beachten. Informationen hierzu erfahren sie in diesem Artikel: „Kinder und Sonnenbrillen: Schutz für die Augen“.
Nicht zuletzt kann Sonnenbrand auch durch eine schrittweise Gewöhnung an die Sonne ermöglicht werden. Mit jedem Sonnenbad kann eine Steigerung von 10 bis 20 Prozent in Bezug auf die Bestrahlungsdauer erfolgen. Zu beachten ist, dass Sonnenbrände auch beim Aufenthalt im Wasser entstehen können. Die Ursache hierfür liegt darin, dass bis zu 60 Prozent der gesamten Sonnenstrahlen auch durch die Wasserschicht ungehindert an alle Hautpartien gelangt. Zudem sollte auch die hautschädigende Wirkung eines zu langen Sonnenbades in der Frühlingssonne nicht unterschätzt werden. Auch hier ist es empfehlenswert, zwischen 11.00 und 15.00 eine intensive Sonneneinstrahlung zu vermeiden.
Risiko für Hautkrebs bei hellem Hauttyp, Solarien, Alkoholkonsum und Genetik
Die oben angeführten Studienergebnisse geben auch Hinweise darauf, dass Sonnenbrände vor allem bei Personen mit hellem Hauttyp das Hautkrebsrisiko signifikant erhöhen. Entgegengesetz der häufig verbreiteten Meinung gilt dies im Übrigen auch für alle Hauttypen bei regelmäßigen Besuchen von Solarien.
Aber auch genetische Voraussetzungen sowie der Genussmittelkonsum (Alkohol, Nikotin) beeinflussen das Hautkrebsrisiko eindeutig. Dabei genügt es nicht als alleinige Begründung, wenn Personen in Gebieten mit einer sehr starken UV-Einstrahlung leben.
Nur dieser Umstand erhöht das Hautkrebsrisiko, insbesondere von Melanomen, nicht. Vielmehr erhöht die plötzliche, exzessive Sonneneinstrahlung das Hautkrebsrisiko deutlich. Obwohl in diesem Zusammenhang Personen, die vorrangig im Freien arbeiten im Verlaufe der Zeit eine Art natürlichen Schutz gegenüber schwarzem Hautkrebs aufbauen, leiden sie dennoch häufiger unter weißem Hautkrebs.
Ohne Sonnenbrand stark vermindertes Risiko für Hautkrebs
Obwohl sich Wissenschaftler aus internationalen Forschungsprojekten immer noch nicht ganz einig sind, warum Sonnenbrände vor allem das Risiko für schwarzen Hautkrebs erhöhen, kann eines mit Sicherheit gesagt werden: All diejenigen Personen, die sich ausnahmslos vor Sonnenbränden jeder Art schützen, entwickeln mit sehr großer Wahrscheinlichkeit keinen Hautkrebs.