Wissenswertes über Fluoride – ist fluoridhaltige Zahnpasta sinnvoll?
Fluoridhaltige Zahnpasta steht immer wieder im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Aber was steckt wirklich dahinter, sind Zusätze wirklich notwendig oder überflüssig? Ist Fluor wirklich schädlich oder unterstützt es doch die Gesundheit nachhaltig? Anfang des 19. Jahrhunderts gelang es Wissenschaftlern, den nachhaltigen Nutzen von Fluor auf den menschlichen Körper nachzuweisen. Ab der zweiten Hälfte desselbigen Jahrhunderts empfahlen Experten fluoridhaltige Zahnpasta verstärkt. Schließlich zeigten Studien im 20. Jahrhundert, dass die Bildung von Karies bei Kindern und Jugendlichen bei konstanter Nutzung von fluoridhaltiger Zahnpasta zurückgegangen ist.
Wann ist zusätzliches Fluorid notwendig?
Heute scheiden sich die Geister darüber. Ein Großteil der Gesellschaft zählt dennoch zu den Befürwortern von zusätzlichen Einnahmen von Fluor. Schließlich ist der natürliche Stoff geringfügig in den Zähnen selbst enthalten. Dies bedeutet, das Gebiss benötigt eine zusätzliche Aufnahme von Fluor, um nachhaltig gesund und funktionstüchtig zu bleiben.
Über fluoridhaltige Zahnpasta oder Trinkwasser kann die Ergänzung des natürlichen Fluoridhaushalts sinnvoll sein. Dies gilt auch für den Verzehr von fluorhaltigem Speisesalz. Gleichzeitig gilt zu bedenken, dass der individuell, zusätzlich benötigte Fluorgehalt bei Kindern und Erwachsenen stark vom alltäglichen Verzehr als auch vom Gebrauch von oben genannten Mitteln abhängig ist.
Aus diesem Grund ist eine Rücksprache mit dem betreuenden Zahn- und Kinderarzt sinnvoll. Dieser verschreibt unter Umständen ein weiteres fluoridhaltiges Gel oder Fluortabletten. Besonders während der Ausbildung und des Wachstums neuer Zähne empfiehlt sich eine zusätzliche Aufnahme von Fluor meist.
Fluorid-Zahnpasta als Gesundheitsgefahr?
Auch wenn in den Medien immer wieder gegenteiliges behauptet wird, abgesehen von dentalen Fluorosen und leichten Zahnverfärbungen durch Zinnfluorid bei kleinen Kindern berichten wissenschaftliche Studien von keinerlei weiteren Nebenwirkungen.
Im Endeffekt kann sich Fluor auf den menschlichen Körper nur ungünstig auswirken, wenn es in einer Überdosis aufgenommen wird. Dafür müsste beispielsweise ein Kleinkind eine ganze Tube Zahnpasta für Erwachsene mit einem Mal aufnehmen. Entsprechend zeigen Studien, dass sich Fluor in geringen Dosen grundsätzlich vorrangig vorteilhaft auf den Körper auswirkt. Es muss in diesem Zusammenhang aber ausdrücklich betont werden, dass es insgesamt wenige Studien zu möglichen Gesundheitsrisiken flourhältiger Zahnpasta gibt. Dies liegt wohl daran, dass Zahnpasta zu den Kosmetika zählt und diese Produkte keine umfassenden medizinischen Tests oder mehrjährige Zulassungsverfahren durchlaufen müssen wie Medikamente.
Unterschiedliche Quellen im Alltag
Natriumfluorid kann beispielsweise neben Zahnpflegeprodukten auch über andere Wege aufgenommen werden. Fluoridhaltiges Trinkwasser, Kochsalz oder Gels gehören dabei zu den Standards. Im Gegensatz zu Österreich beziehungsweise Deutschland ist in Ländern wie den USA oder Mexiko im Leitungswasser Fluor enthalten. Für eine individuelle Ist-Stand-Analyse kann der Zahnarzt ein richtiger Ansprechpartner sein, denn in Abhängigkeit von der individuellen Lebensweise kann eine regelmäßige Ergänzung von fluoridhaltigen Produkten sinnvoll sein. Darüber hinaus ist zu beachten, dass Kinder einen bedeutend geringeren Anteil an Fluor aufnehmen dürfen, als Erwachsene. Aus diesem Grund ist beispielsweise Kinderzahncreme mit reduziertem Fluoridgehalt empfehlenswert.
Nach regelmäßigem Einsatz dieser konnte eine effektive Reduzierung von Kariesbefall bei Kindern und Jugendlichen nachgewiesen werden. Diese Tatsache unterstreicht, dass Fluoride bei einer richtigen Dosierung vorteilhafte Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben.
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Quelle:
Australian National Health and Medical Research Council (2007) – A systematic review of the efficacy and safety of fluoridation (PDF)
Studientyp: systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse
Eingeschlossene Studien: 77
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