Wie schütze ich mich tagtäglich gegen Corona-Viren?
Das Corona-Virus hat eine weltweite Pandemie ausgelöst, die nach über einem Jahr Angst und Sorgen zurückgelassen auch – auch wenn die Infektionen deutlich zurückgehen. Worauf ist im täglichen Leben zu achten, um trotz abflauender Infektionen langfristig frei von Corona-Viren zu bleiben?
Die meisten Menschen reduzieren die Verhaltensregeln in der Corona-Pandemie auf die kurze und prägnante AHA-Formel, die dafür steht, Abstand zu halten, auf die Hygiene zu achten und im Alltag eine Maske zu tragen. Nach über einem Jahr der pandemischen Lage gibt es jedoch viel detailliertere Informationen dazu, was wirklich vor Corona-Viren schützen kann. Zudem haben sich Varianten von Schutzmodalitäten entwickelt, die mehr oder weniger schützen.
Tipp 1: Kontakte bewusst und sicher gestalten
Der beste Nährboden für das Corona-Virus ist der Mensch. Ohne Kontakt der Menschen untereinander wäre das Virus schnell ausgerottet. Doch das entspricht weder der gelebten Wirklichkeit, noch ließe es sich in der Praxis abbilden, sich gänzlich fern von anderen Menschen zu halten.
Am sichersten ist der Kontakt mit Abstand und einem sicheren Mundschutz. Zudem spielen Vernunft und Verantwortungsbewusstsein in der Corona-Pandemie eine große Rolle. Wer sich beispielsweise an einer Corona-Teststation einem Corona-Test unterzieht, der handelt in der heutigen Zeit gewissenhaft und verantwortungsbewusst.
Selbst bei niedrigen Infektionszahlen – Mitte Juni lag die 7-Tage-Inzidenz laut ORF in Österreich bei 17,4 [Stand: 21.6.21 – Quelle: https://orf.at/corona/daten/oesterreich] – ist es gut und wichtig, Infektionsherde schnell zu erkennen und nachzuverfolgen. Das geht zum einen durch regelmäßige Tests vor dem Treffen mit vielen Menschen und im besten Fall sogar noch danach. So wird verhindert, dass sich das Virus wieder ausbreiten kann.
Tipp 2: Mund-Nasen-Bedeckung tragen – aber welche?
Das Grundprinzip der Mund-Nasen-Bedeckung ist einfach: Der Schutz, der über Mund und Nase gelegt wird, soll verhindern, dass infizierte Tröpfchen sich über Nase und Mund aus dem Körper des Erkrankten auf einen gesunden Menschen übertragen.
Andersherum gedacht soll der Mund-Nasen-Schutz davor schützen, dass die infizierten Tröpfchen überhaupt eindringen können.
Laut der Informationsseite der Lungenärzte im Netz empfiehlt das Robert-Koch-Institut das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung vornehmlich im öffentlichen Raum – dort, wo Menschen sich in geschlossenen Räumen aufhalten, sich nahe sind, vielleicht hier und da den Abstand nicht halten können und darüber hinaus kommen und gehen – ohne zu notieren, wer sie sind und wie sie (im Falle einer Infektion) erreichbar wären.#
Die Variantenvielfalt der Mund-Nasen-Bedeckungen ist im Laufe der Corona-Pandemie sehr groß geworden.
Den besten Schutz bieten medizinische Gesichtsmasken und filtrierende FFP2– oder gar FFP3-Masken. Vor allem Letztere schützen zuverlässig vor Aerosolen und Tröpfchen; medizinische Masken schützen vor allem vor Tröpfchen und weniger gegen Aerosole.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte erklärt mithilfe von Grafiken auch, wie eine Maske richtig aufgesetzt, getragen, abgesetzt und weiterverwendet wird.
Tipp 3: Handhygiene – aber welches Desinfektionsmittel ist das Richtige?
Es gibt eine ganze Reihe von Desinfektionsmitteln, die in der Corona-Pandemie in Umlauf gebracht wurden – effektiv gegen das Corona-Virus sind jedoch mitnichten alle davon. Da es sich beim Corona-Virus um ein sogenanntes behülltes Virus handelt, braucht es ein begrenzt viruzides Desinfektionsmittel, das gegen eben diese Viren wirkt.
Auch Mittel, die laut Hersteller als „viruzid“ oder „begrenzt viruzid PLUS“ gekennzeichnet sind, helfen nachweislich dabei, dem Corona-Virus den Nährboden zu entziehen. Wichtig ist im Zusammenhang mit der Handdesinfektion nicht nur das Mittel, sondern auch die Hand-Desinfektion an sich.
Virologen raten dazu, sich die Hände immer dann gründlich zu waschen und anschließend zu desinfizieren, wenn Kontakt mit anderen Menschen bestanden hat oder man mit Flächen in Berührung gekommen ist, die von Erkrankten berührt werden hätte können. Dabei geht von unterschiedlichen Oberflächenmaterialien auch eine unterschiedliche Gefahr aus.
Laut eines Beitrags von gesundheitsnews.at könnte das Coronavirus tagelang auf Keramik, Plastik, Glas, Holz oder Stahl überleben. Damit sind im Grunde alle Oberflächen potentiell eine Gefahr. Auch das Smartphone muss regelmäßig einer Reinigung unterzogen werden, um die Ansiedlung von Corona-Viren zu verhindern.
Auf Aluminium und Latex hält sich das Virus nur Stunden. Grundsätzlich ist es in Pandemiezeiten wichtig, sich nicht mit ungewaschenen Händen ins Gesicht zu fassen. Auch deswegen ist das richtige Anlegen und Abnehmen von Mund-Nase-Bedeckungen so essenziell wichtig.
Tipp 4: Unhöfliche Gesten sind jetzt erlaubt
Das Corona-Virus hat die Grundregeln von Höflichkeit und Etikette auf den Kopf gestellt. Das Händeschütteln als Begrüßung oder zur Verabschiedung ist längst passé. Zu groß ist die Gefahr, dass so das Virus übertragen wird. Stattdessen gibt es einen kleinen Berührungspunkt am Ellbogen.
Das ist jedoch nicht die einzige „unhöfliche“ Geste, die seit der Pandemie grassiert. Auch das Sprechen ohne das Gegenüber anzusehen, ist mittlerweile weit verbreitet – und infektionstechnisch betrachtet sogar gut so. Wer seinen Kopf vom Gegenüber abwendet, verhindert, dass Tröpfchen und Aerosole das Gegenüber direkt treffen.
Schwieriger wird es, die „neue“ Nies- und Hust-Etikette einzuhalten, denn das Husten und Niesen in die Armbeuge kann durchaus unappetitlicher sein, als wenn direkt in ein Taschentuch geschnäuzt würde.
Tipp 5: Hohe Schutzwirkung der Impfung
Wer zweimal gegen das Virus geimpft ist, reduziert damit sein eigenes Risiko, an Covid-19 zu erkranken um 80 bis 90 Prozent. Beim Impfstoff des Herstellers Johnson & Johnson reicht sogar eine einmalige Impfung. Selbst wenn es zu einer Infektion käme, sollte die Viruslast deutlich geringer sein und auch deutlich kürzer im Körper nachweisbar sein.
In der Folge bedeutet das: Geimpfte Infizierte haben nicht nur ein geringeres Risiko zu erkranken, sondern sind auch ein kleineres Risiko, was die Weiterführung von Infektionsketten angeht. Zudem sollten sich schwere Krankheitsverläufe mit einer Impfung nahezu gänzlich verhindern lassen.
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Quellen:
¹ www.pharmgenetix.com – Corona-Test (nicht mehr aktuell)
² Covid-19: Hygiene- und andere Schutzmaßnahmen
³ Wie lange überlebt das neue Coronavirus auf Oberflächen?
Linktipps
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