Wie gesundheitsschädlich ist Schimmel in der Wohnung?
Wenn sich in Wohnungen oder Häusern Schimmelflecken bilden, ist das für Mieter oder Eigentümer meist ein Alarmzeichen und der blanke Horror. Nicht nur, dass Schimmel unangenehm oder eklig ist und unschön aussieht, er wirkt sich für manche Menschen auch negativ auf ihre Gesundheit aus. Dennoch sollte man nicht gleich in Panik verfallen, denn Schimmelpilze gehören zu unserm Leben dazu.
Gesunde Menschen brauchen nicht zu befürchten, dass sie durch Pilze krank werden, aber wer schon ein schwaches Immunsystem hat oder eine Allergie, dem können die Schimmelpilzsporen zu schaffen machen.
Schimmelpilze sind überall
In Europa wurden bisher ungefähr 200 verschiedene Schimmelpilzarten festgestellt, die zu unserem Leben dazu gehören.
Die dünnen Sporen und Fäden der Schimmelpilze sind so winzig, dass sie auch weite Strecken in der Luft zurücklegen können und dass wir sie unbemerkt einatmen. In Räumen bilden Schimmelpilze schwarze oder braune Flecken, die auf Möbeln, an Wänden oder der Decke sichtbar werden. Manche werden auch erst entdeckt, wenn man durch den typischen muffigen, modrigen Schimmelgeruch darauf aufmerksam wird und eventuell Möbel von der Wand wegschiebt.
In der Luft von Innenräumen fliegen zwischen 100 und 1000 Sporen pro Kubikmeter herum, in der Außenluft sind es sogar mehr als 10.000 Sporen pro Kubikmeter. Dennoch sind nur ca. 5% der Menschen allergisch auf Schimmelpilze.
Wie Schimmelpilze entstehen
Typischerweise kennt man Schimmel vor allem von verdorbenen Lebensmitteln, doch sie treten ebenso in Blumentöpfen, Müllbehältern, Klimaanlagen, Staubsaugern und Matratzen auf. Da sie so leicht sind, werden sie von der Luft von dort überall hin weiter verbreitet, um sich auch an anderen Stellen anzusiedeln. Am besten fühlen sie sich bei einer Raumtemperatur über 20 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 80%, weshalb sie meist in Bad und Dusche, in Schlafzimmer und Küche zu finden sind. Durch ungenügende Belüftung, vor allem in „luftdichten“ Energiesparhäusern mit hoher Luftfeuchtigkeit entstehen die besten Voraussetzungen für Schimmelbefall.
Typische Beschwerden bei Schimmel
Ist die Innenraumluft mit Sporen belastet gelangen diese durch Einatmen in unsere Lunge, jedoch können Schimmelpilzsporen ebenso über Lebensmittel in unseren Magen-Darm-Trakt gelangen.
Sind sie in unserem Körper befallen sie meist innere Organe. Durch die Bildung von Stoffen, die die Leber schädigen oder krebserregend sind (Aflatoxine), können sie unserer Gesundheit schaden. Vor allem sind sie für das Entstehen von Allergien zuständig, da sich auf ihrer Oberfläche bestimmte Strukturen (Enolase) befinden, welche allergische Reaktionen auslösen. Folgende Symptome können auf eine Schimmelpilz-Allergie hinweisen: Schnupfen, Husten, Asthma, Hautveränderungen, Bindehautentzündung, Gelenkbeschwerden, Migräne, Magen-Darm-Beschwerden, chronischer Erschöpfungszustand, Muskelschmerzen oder Konzentrationsstörungen. Jedoch sind diese Symptome recht unspezifisch, weshalb beim Arzt ein Allergietest durchgeführt werden sollte.
Schimmelpilzallergie und die Tests dafür
Eine Schimmelpilzallergie festzustellen ist nicht immer ganz leicht, da es noch nicht für alle Schimmelpilze Extrakte gibt, mit denen man auf Allergie testen kann.
Auch treten die allergischen Reaktionen nicht immer unmittelbar nach dem Kontakt auf, sondern können auch erst 24 bis 48 Stunden danach auftreten. Jedoch zeigen Menschen, die schon sensibilisiert sind, bereits nach Kontakt mit geringer Schimmelpilzkonzentration eine Reaktion wie Asthmaanfälle.
Was man gegen Schimmel tun kann
-Zur Vorbeugung gegen Schimmelbefall ist es wichtig, die Wohnung gut zu belüften und eine relative Luftfeuchtigeit von 40 bis 50 % nicht zu überschreiten.
-In regelmäßigen Abständen sollte kontrolliert werden, ob sich hinter Möbeln, Holzverkleidungen oder Kacheln Stockflecken gebildet haben.
-Bei Staubsaugern sollten die Filtertüten regelmäßig gewechselt werden.
-Im Schlafzimmer sollten Blumentöpfe vermieden werden, da diese oft Schimmelpilze enthalten
-Brot muss vor dem Verzehr auf Schimmelpilze kontrolliert werden, ebenso sollten Gemüse und Obst bei längerer Lagerung im Kühlschrank gelagert werden.
-Mit Schimmelpilze befallene Lebensmittel sollten vorsichtshalber entsorgt werden, da sich der Schimmel auch unsichtbar ausgebreitet haben kann.
-Mülleimer und Biotonnen sollten regelmäßig geleert und gesäubert werden und am besten nicht in der Nähe von frischen Lebensmitteln stehen-
-Luftbefeuchter, Wasserverdunster und Klimaanlagen müssen in regelmäßigen Abständen gereinigt werden.
-Möbelstücke sollten einen Abstand von zehn Zentimeter zur Außenwand haben.
-schon von Schimmel befallene Stellen kann man am besten mit medizinischem Alkohol (70%), herkömmlichem Essig oder Essigessenz, Brennspiritus oder Wasserstoffperoxid zu Leibe rücken.
-Tapeten oder Silikon, die von Schimmel befallen sind, sollten großzügig ausgetauscht werden
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