Grippe erfasst Österreich
Durch den bisher doch recht milden Winter in vielen Regionen hat die Grippewelle Österreich bisher noch nicht erfasst. Aus diesem Grund raten Experten auch, dass jeder, der es bisher noch nicht getan hat, sich jetzt noch impfen lässt. Die Grippeimpfmoral lässt in einigen Bundesländern doch zu wünschen übrig. Doch die Welle der saisonalen Influenza, d.h. der echten Grippe, hat Österreich bisher noch nicht erfasst. Dennoch mussten bereits einige der schon Erkrankten wegen eines schweren Krankheitsverlaufs stationär in einem Spital behandelt werden. Das erste Todesopfer war im Januar 2016 leider auch schon zu beklagen.
Zu den gefährdeten Personen gehören Schwangere, aber auch Kinder und ältere Menschen sowie Menschen mit Herzerkrankungen und Diabetes-Patienten. In den Jahren 1999 und 2001 kam es in Österreich in der Folge der Grippe-Erkrankungen zu rund 6000 Todesfällen. Angesichts von so vielen Grippetoten denkt man eigentlich, dass in Österreich die Bereitschaft höher wäre, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Stattdessen ist es aber nur ein geringer Teil der Österreicher, die sich impfen lassen. Doch die Zahl der Grippetoten hat sich in den letzten Jahren stark reduziert und liegt nur noch zwischen 1000 und 1300.
Ansteckende Viruserkrankung
Dabei ist die saisonale Influenza eine durchaus ansteckende Viruserkrankung und wird durch verschiedene Influenzaviren verursacht, wie die Subtypen A/H1N1, A/H3N2 oder Typ B. Die Grippe ist höchstansteckend, weil es sich um eine Tröpfcheninfektion handelt, wobei die Übertragung von Mensch zu Mensch durch das Einatmen des Virus, aber auch durch das Berühren von Mund, von Nase oder Augen und auch von Türgriffen zu einer Übertragung führen kann. Die saisonale Influenza setzt plötzlich ein mit hohem Fieber, Husten, aber auch Kopfschmerzen sowie Muskel- und Gliederschmerzen. Lungenentzündung oder Herzmuskelentzündung können als Folgeerkrankung von Influenza auftreten.
Dabei spricht man von einer Grippewelle erst dann in Österreich, wenn es mehr als 10.000 Neuerkrankungen pro Woche in einer Region gibt. 2016 hochaktuell ist der Virus A(H1N1)pdm09 – die Schweinegrippe. 2009/2010 wurde von der Schweinegrippe-Pandemie auch Österreich überrannt. Ab Oktober 2009 trat der Österreichische Influenza Pandemieplan in Aktion. Dieser sieht die Bereitstellung von ausreichend Beständen an Impfstoff und Schutzmasken vor. Bisher musste dieser noch nicht ausgerufen werden. Doch die Schweinegrippe ist zurück. In anderen europäischen Ländern wurden die ersten Fälle bereits gemeldet.
Infektionsrisiko vermindern
Die Übertragung mit Influenzaviren lässt sich aber minimieren. Und zwar durch Vermeidung von Händeschütteln (was insbesondere auf Konferenzen und in Unternehmen vermieden wird durch Ankündigung bzw. durch ein Rundschreiben in der Grippesaison) und auch weitere Hygienemaßnahmen dämmen die Verbreitung des Virus stark ein. Während der Grippesaison sollten auch Begrüßungsküsschen eingeschränkt bzw. vermieden werden. Das Gegenüber ist bei entsprechender Begründung mit Sicherheit nicht böse.
Impfung gibt keine 100 prozentige Sicherheit
Die aktuelle Form der Influenza ist, wie von offizieller Seite bestätigt wurde, die Schweinegrippe in milder Form. Wer sich impfen lässt, der ist zwar geschützt – doch auch nicht vollständig. Jüngere Menschen erlangen durch die Grippeimpfung einen Schutz von bis zu 70 Prozent. Eine100prozentige Sicherheit durch Impfung nicht an Influenza zu erkranken, gibt es allerdings nicht. Ein Grund dafür ist, dass der Virus auch mutieren kann und der Impfstoff, der verabreicht wurde, gar nicht wirksam ist. In der aktuellen Grippesaison fand man zudem gleich drei verschiedene Influenza-Typen: Neben dem als Schweinegrippe bekannten Virus A H1N1, auch das Influenza-A H3N2, das in der vorigen Saison genetisch mutierte und das Influenza-B der Victoria-Linie, das zuletzt in der Grippesaison 2010/2011 in Österreich vorgekommen war.
Das erfordert natürlich die Impfung mit dem klassischen Dreifach-Impfstoff . Doch nur der seltener eingesetzte Vierfach-Impfstoff, welcher ein Lebend-Impfstoff ist und der Kindern und Jugendlichen in Österreich als Nasenspray verabreicht wird, enthält eine Immunisierung gegen die aktuell nun auftretende Victoria-Linie. Dabei werden es sich in Österreich viele Eltern überlegen ihre Kinder überhaupt impfen zu lassen. Denn als im Frühjahr 2010 nach der Impfkampagne gegen Schweinegrippe viele Kinder an der Schlafkrankheit (Narkolepsie) erkrankten, wurden Forscher hellhörig. 2014 wurde von einem internationalen Forscherteam von der Stanford School of Medicine in Palo Alto / Kalifornien, USA im Fachmagazin „Science Translational Medicine“ berichtet, dass es offenbar eine Zusammenhang von Grippe, Impfstoff und Narkolepsie gibt.