Was ist Klaustrophobie?
Haben Sie schon einmal in einem Flugzeug oder in einem Aufzug unter Angstgefühlen und Schweißausbrüchen gelitten?
Oder wurden Sie bei einer großen Menschenansammlung von einem Zittern und Übelkeit geplagt? Diese Symptome sprechen für eine sogenannte Klaustrophobie. Umgangssprachlich wird die Klaustrophobie auch als Platzangst bezeichnet.
In Fachkreisen sprechen die Experten allerdings von einer Raumangst. Platzangst ist nicht der richtige Fachausdruck für Klaustrophobie. Zu einer Platzangst wird auch Agrophobie gesagt. Dabei handelt es sich um eine Angst vor großen und öffentlichen Plätzen. Die Klaustrophobie hingegen bezieht sich auf Panikattacken in engen und kleinen Räumen oder Orte, die nicht ohne weiteres verlassen werden können.
Bei einer ausgeprägten Form kann die Furcht vor den Panikattacken das alltägliche Leben massiv einschränken. In so einem Fall ist eine therapeutische Hilfe äußerst empfehlenswert.
Zudem ebnet dieses Verfahren ein angstfreies Leben. Wie eine Klaustrophobie entsteht und wie geholfen werden kann, das schauen wir uns einmal genauer an.
Wie entsteht eine Klaustrophobie?
So selten ist die Klaustrophobie gar nicht, wie vielleicht manche denken. Im Gegenteil, die Entwicklung der Raumangst kommt relativ häufig vor. Die auftretende Angst lässt sich unter anderem auf die natürlichen menschlichen Überlebensinstinkte zurückführen.
Säugetiere versuchen durch den angeborenen Fluchtinstinkt, sich immer eine Möglichkeit für einen eventuellen Rückzug offen zu halten. Wir Menschen unterdrücken diesen Trieb mit rationalem Denken.
Darüber hinaus können traumatische Erlebnisse ebenso zu einer Klaustrophobie beitragen. Beispielsweise einer Vergewaltigung, ein Unfall oder eine schreckliche Erfahrung in der Kindheit. Zugleich können private und berufliche Probleme diesen Zustand auslösen. Sie stehen ständig unter Stress, wirken angespannt oder bestimmte Ereignisse belasten Sie.
Betreten Sie einen kleinen Raum, dann fühlen Sie sich mit einmal unbehaglich. Urplötzlich tritt das Beklemmungsgefühl auf und Sie wissen allerdings nicht warum. Ihr Gehirn signalisiert Ihnen, dass körperlich etwas nicht stimmt.
Eine unerklärliche Panik tritt auf und lässt Sie in den Glauben, dass Sie ohnmächtig werden könnten. Verlassen Sie wieder den Raum, dann klingen die Symptome wieder ab. Jetzt hat die Erwartungsangst ein leichtes Spiel.
Schon jetzt denken Sie daran, wie es beim nächsten Mal in dieser Situation sein wird. Folglich versuchen Sie in Zukunft enge Räume zu meiden. Dies soll als sogenannter Selbstschutz dienen, damit die Beschwerden nicht wieder auftreten.
Sie möchten sich gar nicht mehr selbst vom Gegenteil überzeugen. Mittlerweile sind Sie sich sicher, dass beim nächsten Ereignis die gleichen Probleme auftreten werden. Die Angst darüber nimmt zu und wird somit dramatisiert. Das ist der Beginn einer Klaustrophobie.
Welche Begleiterscheinungen treten auf?
Wer einmal an einer Klaustrophobie leidet, der ist mit starken Angstgefühlen geplagt. Egal ob Sie durch einen Tunnel fahren, mit dem Lift oder in einem Flugzeug sitzen. Sämtliche Szenarien laufen im Kopf ab. Sie bilden sich ein ohnmächtig zu werden oder keine Kontrolle über sich selbst zu haben.
Die Furcht hilflos zu sein, ersticken zu können oder aus einer Gefahrenzone nicht mehr flüchten zu können, löst unangenehme Körperreaktionen aus. Begleiterscheinungen wie Zittern, Schweißausbrüche, Herzrasen oder Schwindel setzen ein.
Durch den Anstieg des Blutdrucks und dem Beginn des Herzrasens, entstehen Beklemmungsgefühle, Übelkeit und Atemnot. Hat der Betroffene einmal diese Situation durchlebt, dann wird er versuchen, nicht noch einmal in diese Lage zu geraten. Die Angst vor der Angst hat den Klaustrophobiker ergriffen.
Inmitten dieses Prozesses wird allerdings das alltägliche Leben massiv beeinträchtigt. Ab sofort werden Maßnahmen ergriffen, an die der Betroffene vorher nie gedacht hätte. Absichtlich werden enge Räume gemieden.
Zumindest muss eine Fluchtmöglichkeit vorhanden sein. Gerade bei Veranstaltungen wird ein Platz direkt am Rand ausgesucht. Sogleich wird die Option eines Ausweges mit einkalkuliert. Leider greifen diese Menschen oftmals zu Alkohol und Beruhigungsmitteln.
Damit soll die bedrückende Situation besser ertragen oder überspielt werden. Von nun an ist das ganze Leben darauf ausgerichtet, dass immer eine Fluchtmöglichkeit vorhanden ist.
Was kann man gegen eine Klaustrophobie tun?
Auf jeden Fall sollte keine Psychopharmaka eingesetzt werden. Stattdessen sollte eine Psychotherapie zum Einsatz kommen. Mit dieser Methode lässt sich die Erkrankung gut behandeln.
Vorrangig soll bei dieser Therapieform die Angstreaktion in engen Räumen verringert werden. Generell wird der Therapeut mit dem Patienten gemeinsam die Ursache für die Phobie suchen. Gespräche über Ängste und unangenehme Gefühle lassen sich nicht vermeiden.
Fakt ist, wenn Ängste durch Gedanken aufgebaut werden können, dann ist es ebenso möglich diese durch anderweitige Gedankengänge abzubauen. In der Regel findet bei der Raumangst eine Konfrontationstherapie statt. Der Therapeut ermuntert den Patienten sich seiner Angst zu stellen.
Jedoch geschieht dieser Schritt erst dann, wenn der Betroffene gelernt hat, durch verschiedene Strategien und Entspannungstechniken, mit der Angst umzugehen. Am Ende soll der Körper lernen dem rationalen Denken zu vertrauen. Dabei ist es wichtig, dass der Körper und der Kopf wissen, dass es unangemessen ist, in engen Räumen Panikgefühle hervorzurufen.
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