Vitamin D-Mangel begünstigt Ausbildung von Osteoporose
Vitamin D (Cholecalciferol) ist ein Vitamin, das bei Sonneneinstrahlung in der Haut gebildet wird, daher kommt auch die umgangssprachliche Bezeichnung Sonnenvitamin. Unser Körper produziert den größten Teil des Bedarfs an Vitamin D selbst, doch oftmals nicht ausreichend. Da Vitamin D eine entscheidende Rolle für einen gesunden Knochenaufbau durch die Einbindung von Kalzium und Phosphat spielt, kann ein Mangel zu einem Knochenabbau, die sogenannte Osteoporose, führen. Über die Nahrung allein lässt sich der Vitamin-D-Bedarf nicht decken, da nur wenige Lebensmittel nennenswerte Mengen des Vitamins enthalten. Dennoch warnen Experten vor übermäßiger Einnahme von Vitamin-Präparaten.
Osteoporose
Eine Folge der steigenden Lebenserwartung sind instabilere Knochen und damit verbunden eine erhöhte Gefahr von Brüchen. Wenn die Dichte der Knochen deutlich sinkt, sprechen die Experten von Osteoporose – eine Knochenerkrankung, von der immer mehr Menschen betroffen sind. Osteoporose ist eine Erkrankung des Skeletts, bei der die Knochen an Festigkeit verlieren und leichter brechen. Dann kann es schnell zu einem Knochenbruch kommen. Sehr oft betroffen sind der Oberschenkelhalsknochen oder die Arme.
Schätzungsweise leben allein in Deutschland rund acht Millionen Menschen mit Osteoporose. Da die Erkrankung zunächst schmerz- und symptomfrei verläuft, muss aber von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden, so Christoph Gulde, Vizepräsident des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg.
Die Knochenerkrankung ist heute längst keine klassische Frauenkrankheit mehr. Aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung leiden immer mehr Männer unter Osteoporose. Risikofaktoren sind bei Männern bestimmte Krankheiten, verschiedene Medikamente sowie Rauchen und Alkohol.
Eine Ursache für ein schwaches Knochengefüge kann Vitamin D-Mangel sein, wie Prof. Andreas Roth, Leiter des Bereichs Endoprothetik der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie am UKL, anlässlich des Welt-Osteoporose-Tages am 20. Oktober erläutert. Doch auch ein Zuviel an Vitamin D kann zu Gefährdungen führen.
Vitamin D
Osteoporose wird unter anderem auch durch den Mangel an Vitamin D und Calcium befördert, deshalb ist eine entsprechende Lebensweise für Menschen, die zur Risikogruppe gehören, wichtig. Dazu muss man folgendes wissen:
Die Hauptquelle für Vitamin D ist die lichtabhängige Bildung in der Haut unter Einfluss von Sonnenlicht, genauer UVB-Strahlung. Auch über die Nahrung beziehungsweise Nahrungsersatzmittel kann Vitamin D aufgenommen werden. Der Anteil in der Nahrung ist allerdings sehr gering, abgesehen vielleicht von fettreichem Fisch wie zum Beispiel Hering, Aal und Forelle. Das aus der Haut oder der Nahrung stammende Vitamin D wird in Leber und Niere umgewandelt.
Prof. Roth: „Vitamin D spielt eine wichtige Rolle in der Regulierung der Kalzium- und Phosphatstoffwechsel, somit auch für den Knochenstoffwechsel. Ein Mangel kann hier zu Störungen führen und letztlich die Ausbildung einer Osteoporose unterstützen.“ Ein Mangel an Vitamin D stört demnach Muskelfunktionen und erhöht somit das Sturzrisiko und das Risiko für Frakturen – am Oberschenkel um das 1,5- bis 2-fache.
Kalziumreiche Ernährung & Sport, Vitamin-Präparate nur in Maßen
Erwachsene können mit einer calcium- und Vitamin-D-reichen Ernährung und viel Bewegung im Freien ihre Knochen stabil erhalten. Dabei kommt es nicht auf schweißtreibenden Sport an, sondern vor allem auf ausreichend Bewegung im Alltag. Bei Bedarf können auch Präparate mit Calcium und Vitamin D helfen, die man aber nur nach vorheriger Beratung in der Apotheke oder durch den Arzt einnehmen sollte.
Ein erhöhtes Sturz- und Frakturrisiko gelte nämlich auch für zu hohe Vitamin D-Gaben, betont der UKL-Experte: „Die wissenschaftliche Auswertung der bisherig verfügbaren Studien zeigt, dass vor übertriebenen Erwartungen an die Wirkung von Vitamin D gewarnt werden muss. Bei unkontrollierter Einnahme von Vitamin D können Gesundheitsgefährdungen durch Überdosierungen auftreten. Dies gilt vor allem für frei verfügbare, zumeist über das Internet angebotene Präparate, welche keinen strengen Qualitätskontrollen unterliegen.“
Eine bewusst erhöhte Vitamin D-Aufnahme empfiehlt Prof. Roth ausdrücklich nur zur Sturzprophylaxe bei älteren Erwachsenen, vor allem Heimbewohnern, und als Basistherapie bei Osteoporose.
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Quellen:
¹ Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Universitätsklinikum Leipzig
² Landesapothekerkammer Baden-Württemberg
³ Osteoporose-Patientenbericht Österreich
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