Paradeiser gegen Prostatakrebs
Dass Paradeiser gesund sind, ist keine große Überraschung, schließlich ist bereits seit einiger Zeit bekannt, dass das für die rote Farbe verantwortliche Carotinoid Lykopin ein potentes Antioxidans ist. Antioxidantien stärken die Immunkraft und schützen vor den sogenannten freien Radikalen – das sind aggressive und schädliche Nebenprodukte des Stoffwechsels, die bestimmte Zellvorgänge stören und die Zellen dadurch schädigen.
Eine neue Übersichtsstudie legt nun den Schluß nahe, dass die Bedeutung von Lycopin offenbar noch weit größer ist als bisher angenommen und sogar zur Senkung des Prostatakrebs-Risikos maßgeblich beitragen kann.
Egal ob Paradeiser oder Tomate, die Österreicher lieben die pralle rote Frucht – fast 24 Kilo werden pro Kopf und Jahr verzehrt. Wie nun immer mehr Studie belegen, ist das auch der Gesundheit zuträglich. Nicht nur, dass der in den Nachtschattengewächs enthaltene rote Farbstoff Lycopin (oder auch Lycopen) die Hautzellen vor der schädlichen Wirkung von UV-Strahlen schützt, er dürfte auch tatsächlich enormes Potenzial für die Prävention von koronaren Herzerkrankungen und Krebserkrankungen haben.
Die antioxidative Wirkung von Lycopin und der Anti-Tumor-Effekt
Dem roten Pflanzenstoff Lycopin wird eine antioxidative Wirkung zugeschrieben und somit auch ein vermutlicher Anti-Tumor-Effekt. Bisherige Studien haben angedeutet, dass die Aufnahme von Lycopen über die Nahrung das Risiko für die Entstehung von Prostatakrebs senken könnte. Lycopin kommt als Farbstoff in Tomaten und Tomatenprodukten aber auch in Pink Grapefruits und Wassermelonen vor.
Amerikanische Wissenschaftler haben nun in einer Übersichtsarbeit 42 Studien ausgewertet und genauer erörtert, welchen Einfluss Lycopin auf das Prostatakrebsrisiko hat und ob es dabei eine Rolle spielt, in welchen Mengen Lycopin mit der Nahrung aufgenommen wird.
Neue Übersichtsstudie
Die 42 analysierten Studien enthielten Daten von insgesamt 692012 Teilnehmern, von denen 43851 an Prostatakrebs erkrankt waren. Die Wissenschaftler stellten fest, dass sowohl die über die Nahrung aufgenommene Menge an Lycopin als auch die im Blut messbaren Lycopin-Werte deutlich mit der Reduzierung der Risikos für die Entstehung von Prostatakrebs verbunden war. Die Untersuchung der Dosierungsabhängigkeit ergab einen direkten Zusammenhang zwischen der Lycopinaufnahme und dem Prostatakrebsrisiko, d. h. das Risiko konnte pro aufgenommener Dosis in Höhe von 2 mg um jeweils 1 % gesenkt werden.
Darüber hinaus führte jede im Blut messbare Erhöhung des Lycopin-Wertes um 10 µg/ dl zu einer Senkung des Risikos um jeweils 3,5 %. Zwar konnten keine deutlichen Zusammenhänge zwischen Lycopin und fortgeschrittenem Prostatakrebs nachgewiesen werden, allerdings gab es eine Tendenz, die den Schutz vor aggressiven Formen von Prostatakrebs durch die Aufnahme von Lycopin andeutete.
Fazit
Aus diesen Studienergebnissen leiteten die Wissenschaftler ab, dass eine erhöhte Aufnahme von Lycopen über die Nahrung mit der Senkung des Risikos für die Entstehung von Prostatakrebs in Zusammenhang steht. Bisher ist noch nicht klar, welche Wirkungsweise dahinter steht. Um diese zu klären, sind weitere Untersuchungen notwendig.
————-
Quelle:
¹ Increased dietary and circulating lycopene are associated with reduced prostate cancer risk: a systematic review and meta-analysis (Rowles JL 3rd, Ranard KM, Smith JW, An R, Erdman JW Jr. 2017 Dec;20(4):361-377 via beilit.de) PMID: 28440323
Linktipps
– Tomatensaft auf der Reise
– Schwarzkümmelöl gegen Krebs?
– Was Chlorophyll alles kann
– Die 8 gesündesten Nahrungsmittel
– Die häufigsten Prostatabeschwerden und was Mann dagegen tun kann